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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 8,2): Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Heidelberg (Kreis Heidelberg) — Tübingen, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.1227#0601
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AMT HEIDELBERG — NECKARGEMÜND 57 7

Das flach gedeckte Schiff bietet nichts bemerkenswertes.

Hübsche barocke Madonna mit dem Kinde, holzgeschnitzt, auf vierteiligem, mit M^donnenfigur
dem Witteisbacher Wappen und Engelsköpfen geschmücktem Volutensockel (s. Abbildung
Fig. 374).

Die beiden alten Glocken stammen aus der Gießhütte des Bernhart Lach- Glocken
mann in Heidelberg, die eine 1497, die andere 1499 gegossen.

Die Inschriften lauten:

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und * Ijiif 2 un$ I maria % öernftart % larfjamami t

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Die von den Reformierten i. J. 1783 neu erbaute jetzige evangelische Pfarr- 1pfangfcei1^hhc
kirche, die i. J. 1851 eine Erneuerung und Erweiterung erfahren hat, ist ein einfacher
schmuckloser Saalbau mit polygonaler Chorendigung.

Widder (I, 394) erwähnt noch die Überreste einer ehemaligen S. Wendelins-
kapelle »außerhalb des Ortes«. Sie stand (nach K. Christ) an dem südlich oberhalb
des Dorfes befindlichen Kreuzweg.

Zur Gemarkung von Mückenloch gehört auch der JSeckarhävser oder Finster- NeckaAHiuer
bacher und auch (nach seinem Besitzer) Wißwäßer Hof, früher, wie das gegenüber auf
der rechten Neckarseite liegende, jetzt hessische Neckarhausen, im Besitz des Klosters
Schönau, Diesen Hof könnte man für jene curia Glisrnuteshusen halten, die Bischof
Konrad von Worms 1152 dem Kloster Schönau schenkte, zugleich mit Husen (Hessisch-
Neckarhausen), allein die genannte curia scheint eher Mühlhausen bei Wiesloch gewesen
zu sein. (Vgl. Karl Christ, Mannh, Geschichtsbl. XII Sp. 175.)

östlich von diesem Hof auf einem Bergvorsprung des Domänenwaldes, »das Burg- Burgteste
stättels genannt, finden sich Spuren einer früheren Burg. (K. Ch.)

NECKARGEMÜND

Schreibweisen: locus Gemundi 988; Gamundie 12S6; Gemünden oder Gemunden
1296, 1350, 1369, 1435 etc.; Neckhergemünde 1496; Gemonden 1504; Negger-
gemund 1559.

Urkundliches: Oberrheinische Stadtrechte, herausgegeben von der Badischen Histö-
rchen Kommission, I. Abt. Heft V: Neckargemünd,' bearbeitet von C. Koehne, S. 604ff.
Literatur: K. Christ, Zur Geschichte von Neckargemünd zur Römerzeit und im
Mittelalter, Mannh. Geschichtsbl. XII (1911) Sp. 98 ff. — (Führer:) Neckargemünd und
se>ne Umgebung, 3. Auflage 0. J. (1903).

Geschichtliches. Wie in Ziegelhausen eine Ziegelhiitte (Urnenfunde), so dürfte in Geschichtiici
eingemünd bereits zu römischer Zeit im Zuge der alten Straße eine Schiffestation (Grab-
n in Mannheim s. unten), vielleicht mit einer Jochbrücke vorhanden gewesen sein.
/-tere scheint von Neuenheim neckaraufwärts über den Fluß in das Wiesenbacher Tal
Rand VIII s. 37
 
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