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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 8,2): Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Heidelberg (Kreis Heidelberg) — Tübingen, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.1227#0672
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AMT HEIDELBERG — WALDWIMMERSBACH W1EBLINGEN 647

Die beiden Glocken sind 1800 und 1801 von Lukas Speck in Heidelberg Giooteo
gegossen worden.

Die kleine evangelische Filialkirche ist gemeinsam von Reformierten und Luthe- EvSS*jj{fta
ranern i. J. 1775 neu errichtet worden. Ihr Grundriß ahmt dem der katholischen Kirche
mit dem Turm vor dem polygonal geschlossenen Schiff offenbar nach. Innen und
außen schmucklos, nur das Portal zeigt hübsche Rokokokartusche.

Die drei Glocken sind ebenfalls von Lukas Speck (s. oben) von 1 787 und 1791. Glocken

Der Ort enthält einige einfache hübsche Fachwerkhäuser aus dem Ende des Alte Häuser
18. Jhs.

Im Hofe des »Hirschen« eine alte Holzlaube, die in ihrer stilvollen Formgebung HoWaube
auch noch ins Ende des 18. Jhs. zurückreichen mag.

WALDWIMMERSBACH

Schreibweisen: Wimmersbach oder Wimmerspach 1337, 1369, 1559. Der Name
Waldwimmersbach ist zur Unterscheidung vom Dorf Neckarwimmersbach aufgekommen.

Geschichtliches. Der erst im 14. Jh. urkundlich nachweisbare Ort scheint damais Geschichtliche»
bereits kurpfälzisch gewesen zu sein und ist es bis 1803 (Oberamt Heidelberg, Meckes-
heimer Cent) geblieben.

Die beiden Kirchen des Ortes sind einfache Barockbauten, ohne Kunstwert. In Kirchen
der katholischen Kirche ist ein barockes Epitaph der Sibylla Maria, geb. Kinbacherin
gestorben t 7 S 2 :, Gauin oi;;e> k'.!n;f;!>i><iien [■'ürsie-rs. /:■■:. nennen. Die eine Glocke da-
selbst ist von Anselm Speck in Heidelberg 1795 gegossen worden, die zweite ist neu.
Das i. J. 1770 erbaute kurpfälzische Forsthaus wurde 1849 a^s Pfarrhaus angekauft und
entsprechend umgebaut.

Auf der Brücke im Ort ein 5. Nepomuk vom Jahre 17 S1. s. Neponwk

Am Gasthaus »Zum Hirschen« ein hübsches Wirtsschild mit Rokokoornamenten. Wiitsrchild

WIEBLINGEN

Schreibweisen: Wiblinga ad a 766 bis 814; villa Wibelingen in pago Lobodonensi
ad a. 842; Wibelinga ad a. 1023; Wibelingum ad a 1071; Wiblingen und Wyblingen
1261, 1266, 1327, 1349, 1391 etc.; Wublingen 1542.

Literatur: Udo Wilhelm Frhr. von la Roche-Starkenfels, Notizen über
Wieblingen b. H., Karlsruhe 1.876.

Geschichtliches. Uralter Ort im Lobdengau. Unter Kurpfalz zum Oberamt G*s
Heidelberg, Cent Kirchheim, gehörig, kirchlich zur Wormser Diözese. Zum Jahre 1261
werden zwei Brüder Ingram aus Heidelberg als Vögte der villa Wibelingen genannt.
Adelige Höfe besaßen in ältester Zeit daselbst die Grafen von Düren, die Schenk von
Erbach, Landschaden von Steinach und die von Hirschhorn, später auch die Herren von
Handschuchsheim. Einführung der Reformation 1559. Wiederholte Zerstörungen des
Ortes 1622, 1674 (Turenne), 1688 und 1689 haben mit den älteren Baulichkeiten
gründlich aufgeräumt. Seit 1803 badisch.
 
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