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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 8,2): Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Heidelberg (Kreis Heidelberg) — Tübingen, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.1227#0038
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28 KREIS HEIDELBERG

tigenden Steinbrüche sind bis unmittelbar an die Fundamente der Außenmauer der
Schauenbirrg vorgetrieben, so daß deren Einsturz drohte, wenn nicht unlängst Einhalt
geboten worden wäre. Auch bei der sogenannten Kronenburg [s. oben] will Wückens
Mannh. Geschichtsblätter VII (1906) S. 243; Archiv für hess. Gesch. 1902 S. 299] Reste
einer alten Ringwallanlage entdeckt haben, während K. Christ und Anth.es mittelalter-
lichen Ursprung für sicher halten, eine Ansicht, der ich mich auch anschließen möchte.)

Im Mantelbach- oder Ziegelhäider Tal, wo der Weg zur Schauenburg umbiegt,
schließt die sogenannte Keltermauer, bei der wohl die Schloßkelter lag, das Tal ab.

Südlich davon auf dem Sporenberg befindet sich eine etwa 40 Schritt Seitenlänge
messende, viereckige Vcrscliannuiig. gerade gegenüber der Schauenburg, wohl auch
als Paßsperre errichtet (kein vorgeschichtlicher Ringwall!). (K. Ch.)

Römisches. In der Ebene, zu Füßen der Schauenburg, nördlich vom Dossen-
heimer Kirchhof bei dem dort herabfließenden Mantelbach findet sich die Flurbezeichnung
»im Zuckmantel« mit römischen Fundamenten im Feld. Auf dem Kirchhof kamen
auch schon gelegentlich römische Ziegel zutage. (IC. Ch.)

EPPELHEIM

Schreibweisen: Ebbelenheim ad a. 771, 790, 796, 891 etc.; Eppilenheim ad a.
948; Eppelnszheim 1202; Epelnheim 1262; Epenheym 1504.

ä Geschichtliches. Uralter Ort im Lobdengau, der frühzeitig von Lorsch an Kurpfalz

gekommen zu sein scheint. Im Jahre 1462 vor der Seckenheimer Schlacht niedergebrannt,
1622 und 1689 abermals verwüstet. Bis 1803 kurpfälzisch (Oberamt Heidelberg, Kirch-
heimer Cent).

s Prähistorisches. Im Winter 1883 wurden hier zwei Flachgräber tief im Boden

aufgedeckt, deren Beigaben (hauptsächlich bronzene Arm- und Fußringe) den Charakter
der La-Tene-Zeit trugen (Westd. Ztschr, Korrespondenz!:)]. 1884 n. 98).

Das einzige »Altertum« im Ort ist der neben der kleinen schmucklosen neuen Pfarr-
kirche (1811 restauriert) erhaltene spätgotische Glockenturm, dessen Erdgeschoß einst
als Chor benutzt wurde und sich in einem weiten Spitzbogen — jetzt vermauert —
nach dem Schiff öffnete. Die hübsche, ebenfalls spitzbogige Eingangstür ist ganz im
Stil der spätgotischen Bauten Ludwigs V. auf dem Heidelberger Schlosse gehalten (nach
Stocker 1531 entstanden), ebenso die Fenster der Glockenstube. Das spitze Zelt-
dach ist neu. Die alte, bereits 1202 erwähnte Pfarrkirche (tit. S. Bartholomaei, später ad
S. Simonem et Judam) war bei der Kirchenteilung den Reformierten zugefallen, welche
sie von Wieblingen aus versehen ließen, bis 1S01 eine neue Pfarrei errichtet wurde.

GAIBERG

Schreibweisen: Gauberg 1312; Geuberg 1350, 1429, 1496; Geugberchi496.

Literatur: Jul. Schmidt, Chronik von Gaiberg-Waldhilsbach, Heidelberg 1901.
s Geschichtliches. Alter kurpfälzischer Ort, dessen Peterskirche zum Jahre 1312

erwähnt wird und Filiale von Schatthausen gewesen ist. Bis 1803 kurpfälzisch (Oberarat
Heidelberg, Meckesheimer Cent).
 
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