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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 8,2): Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Heidelberg (Kreis Heidelberg) — Tübingen, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.1227#0600
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Beim Biddersbacher Hof kommt die unter Langenzell erwähnte .Römerstraße
aus dem Frohnwald dtircli das Binsenteich herab, um dann hinüber ins Tai von Loben-
feld oberhalb des dortigen Dorfes weiterzugehen. (Vgl. K. Christ in den Mannh. Ge-
schichtsbl. XII, Sp. 222 f.) In den Wiesen,
wo die Romerstraße durch eine flache Mulde
nördlich vom heutigen Wege in das Loben-
bachtal hinüberzog und wo noch Fundamente
stecken sollen, steht ein mittelalterliches
Sühnkreuz oder Marterl, die Schneider-
scher genannt, weil darauf eine einer
solchen ähnliche Figur mit einem kleinen
Kreuz darüber roh eingehalten erschein!.
(K. C/i.J

MÜCKENLOCH

Schreibweisen: Mückenloch 1355;
Muckhenloch 1496.

Geschichtliches. Nach Widder fl,
392) trugen seit dem Jahre 1390 die Edlen
von Hirschhorn dieses Dorf- mit der
niederen Gerichtsbarkeit von den Bischöfen
zu Würzburg als Mannlehen. Nach dem
Aussterben dieses Geschlechtes war es Gegen ■
stand des Streites zwischen dem Bischof
und dem Pfalzgrafen, der das Centrecht und
die Oberherrschaft behauptete. Bis 1803
k Lirpfälzisch (Oberamt Heidelberg, Meckes-
heimer Cent).

Von der alten, bereits zum Jahre 1355
genannten lyarrkirche (tit. S. Cyriaci) steht
nur noch der Turm, an den im 18. Jh. ein
barockes einfaches Langhaus angebaut worden
ist. Anscheinend geht der Turm, dessen mit
' einem hochgotischen Rippenkreuzgewölbe
bedecktes Erdgeschoß in üblicher Weise als
Chor dient, in seinen unteren Teilen noch
in romanische Zeit zurück, worauf auch die
rundbogige Form des Triumphbogens mit
dem schweren Sockelprofil hinweist. Von der
romanischen Kirche scheint auch noch das
hoch oben in der Giebelfront des Schifies

F*g- 374- Ans der Kirche Sit Mücktnfoch.

eingemauerte Relief des Gekreuzigten (ohne Kreuz) in flacher rundbogiger Nische her-
zustammen. Der obere Turmaufsatz mit der Glockenstube wohl auch im iS. Jh. erneuert.
Die zweigeteilten Chorfenster haben hochgotisches Maßwerk (Dreipaß).
 
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