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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 8,2): Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Heidelberg (Kreis Heidelberg) — Tübingen, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.1227#0559
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der wichtigsten Fundstücke, die jetzt in der Heidelberger städtischen Sammlung auf-
bewahrt werden.

Die jetzt protestantische Pfarrkirche ist ein im Innern und Äußern gleich schmuck-

loser Barockbau vom Jahre

der an die Stelle

&g- 344-

älteren dem S. Petrus ge-
weihten gotischen Pfarr-
kirche getreten ist Er-
wähnenswert nur die schöne
geschnitzte Kanzel, bei der
sich Rokokomotive mit
barocken in eleganter Weise
mischen. Der schöne Schall-
deckel wird von einer Vase
gekrönt.

Seit Meines Zeiten ist der
Ort fast völlig neu erstanden;
kaum ein Haus, das über das
18. Jh. zurückgehen dürfte.
Im Rathause altes Ge-
richtssiege t von 1622 mit
der Umschrift:
GRICHT ■ SIG ■ KIR-
CHEN • BEY ■ HEIDEL-
BERC . D ■ H -

Zwischen Kirchheim und Sandhausen die Reste — »ein altes Gemäuer«, sagt
Widder — der 1496 geweihten S. Wolfgangskapelle.

Der nördlich von Kirchheim gelegene Pleickartsforsterhof, ehemals ein
größeres Dorf, genannt vom benachbarten Walde Blickhartesforst (auch Bliggersforst,
Blikersfurst und Pleickersforst geschrieben), gehörte ursprünglich dem S. Martinsstift in
Worms und dem Stift Neuhausen, seit Mitte des 12. Jhs. aber dem Kloster Schönau
unter kurpfälzischer Oberhoheit. Altere interessante Baureste sind dort nicht mein
vorhanden.

LANGENZELL

■ Schreibweisen: Langenzelle oder Langenzell 1325, 1369, 1496, 1559 etc.
' Geschichtliches. »Dieses einstige Dorf scheint hervorgegangen zu sein aus einem

Nebenkloster der von den Grafen von Düsberg um 1150 zu Wisinbach, dem heutigen
Wiesenbach, gestifteten Benediktinerprobstei, die zur Abtei Ellwangen in Württemberg
gehörte, 1482 aber an Kloster Schönau kam. Eine capella S. Barbarae wird hier zum
Jahre 1496 erwähnt. Später erscheint hier der pfälzische Landschreiber von Wrede
ansässig, dem Karl Theodor das Hofgut mit dem Großen Wald verliehen hatte. Die
Krben. seines Sohnes, des Marschalls Fürsten Wrede, verkauften den Besitz an den
Grafen Reichenbach, dessen Schwiegersohn Prinz Alfred zu Löwenstein 18S2 ein neues
stattliches Schloß in der Nähe des alten Lehnshofes errichtete.« (K. Ch.J
 
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