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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 8,2): Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Heidelberg (Kreis Heidelberg) — Tübingen, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.1227#0565
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Fig. 34g. Steil/kratze bei Lei.

. KREIS HEIDELBERG

(s. Abbildung Fig. 349), die beiden andern ohne Merkmal.
Sie sollen im Felde gefunden und hierher versetzt
worden sein.

Östlich von Leimen im Tai hinter der Lochmühle
befindet sich an einem schattigen Platze die Quelle des
Gossenbrwnnen, über der am Felsen die Jahreszahl

%■ 1603 eingemeißelt steht. Nach K. Christ (Heidel-
berger Familienkalender 1897 undMannh.Geschichtsbl.IX

f [1908J Sp. T77) war hier (in der Nähe eines i. J. 1772
angelegten Forellenweihers [Halter]) ein Jagdlagerplatz
der pialzischen Kurfürsten, woher der dieser Ortlichkeit
noch anhaftende Name »Prinzenlager« rührt. Die
nahe gelegene Prinzen- oder Karl-August-Brücke

inen schmucklosen Stein mit einer Weihinschrift folgenden

enthält an ihrer Brüstung

Inhalts:

SERENIS - CAROLO AVGVSTO ■ FRIDERICI -
M ■ FILIO • ORBIS ■ PALAT1NI ■ PER - CAROLVM -
THEODORVM ■ FELICIS ■ AMORI • PONS - HIC -
DICATVR ■ VNO • ElVS ■ NOMINE GLORIOSVS
CoeLVM annVat et Vota nostra seCVnDet

Das Chronostichon ergibt die Jahreszahl 1770, in welchem Jahre diese Brücke zu Ehren
des letzten Herzogs von Pfalz-Zweibriicken Karl August durch Kurfürst Karl Theodor
errichtet worden ist.

LOBENFELD

Schreibweisen: Lobenfeld oder Lobenvelt 1173, I257> I278, 1342, 1413 usw.:
Lobinvelt 1229.

Literatur: Würdtwein, Monasterium S. Mariae in Lobenfeld ord. S. Augustini dem
Cisterciensis in »Monasterium Wormatiense« Tom.II, Handschrift (Cod. Heidelberg. 359'
54) der Heidelberger Univers.-Bibliothek. — M on e, Kraichgauer Urkunden,Kloster Loben-
feld, in Oberrh. Zeitschrift XV (1863) S. 171. —K.Christ, Die Schönauer und Loben-
felder Urkunden 1142 bis 1225, in Mannheimer Geschichtsblätter V (1904) und VI (1905 ■■
, Geschichtliches. Das fruchtbare Gelände von Lobenfeld, südlich von Neckargerrutml

an der Lobbach gelegen, ist schon zu Römerzeiten besiedelt gewesen, wie zahlreiche
Mauerreste und Funde (s. unten) bewiesen haben. Später lag dort ein vom Reiche lehen-
rühriges Hofgut (praedium), das i. J. 1152 (nach K. Christ um 1145) vom damaligen
Besitzer, einem adligen Herrn Namens Megeniach von Obrigheim, dem Augustiner-
kloster Frankenthal bzw. dem Bischof B u r k a r d von Worms zum Zwecke der Gründung
eines Klosters übergeben worden ist. Nachdem diese Schenkung i. J. n87 von Kaiser
Friedrich I. bestätigt worden war, müssen bald darauf an Stelle der Aiigtistinerchor-
herren Augustinernonnen hier Einzug gehalten haben, die aber dann um das Jahr 1270
unter Bischof Eberhard I. von Worms die Cisterzienserregel angenommen haben.
 
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