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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 8,2): Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Heidelberg (Kreis Heidelberg) — Tübingen, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.1227#0236
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AMT HEIDELBERG — HEIDELBERG

S. Annakirche
Die S. Annakircke ist ein von Süden nach Norden gerichteter, einschiffiger, flach i
gedeckter Bau mit polygonaler Chorendigung, der, wie wir sahen, ursprünglich in der
Mitte zwischen Kranken- und Pfründnerhaus stehen sollte. Die Westseite, welche jetzt
in der Nadlerstraße frei sichtbar erscheint, entbehrte infolgedessen, soweit sie angebaut
".erden sollte, ursprünglich der Fenster und jeder architektonischen Ausbildung. Am
'horpolygon erscheint in den
Fenstern dasselbe eigentüm-
liche Maßwerk in Radform, das
bei der Providenzkirche uns
bereits begegnet ist (s. oben
S. 199). Die Fassade zeigt unsere
Abbildung Fig. 143. Einfache
klare Teilung und schöne Ver-
hältnisse, wenigstens in dem
unteren Teile, unter Verzicht
auf alles barocke Gekräusel.
Wie die Bossen am Portal und
unterhalb der Fenster, beson-
ders aber auch die Begrenzungs-
kurven des oberen Aufbaues
zeigen, ist der Bau in seinen
Einzelheiten nicht ganz vol-
i-ndet worden. Der Geldmangel,
der die Ausführung des west-
lichen Flügels verhindert hat,
^igt sich also auch hier. Der
originelle, aber etwas schwere
ol>ere Aufbau wirkt jetzt in
meiner völligen Schmucklosig-
keit doppelt lastend.

Die unter Fig. i44wieder-

gegebeke Ansicht des »Xeno-

dochhim Cafholicorum« aus

von Wickenburgs Thesaurus

■gt eine ganz andere Ausbildung des mittleren Teiles der Fassade und scheint auf einen

ntwurf zurückzugehen, der nachher abgeändert worden ist. Auch die ornamentale

usstattmig ist dort eine viel reichere, als der ausgeführte (unvollendete!) Bau aufweist.

Fig. 143-

Ubl

Ausfübi

"gens ist auch der Mitteltrakt des Hospitals ganz anders, aber wesentlich schöner, zur

brung gelangt. Das Innere der Kirche entbehrt künstlerischer Ausstattung. Glatt
ge unchte Wände mit bemalter Holzdecke. Die Wände sind glatt geputzt, ohne Gliederung,
'e che Decke mittels Votite angeschlossen; nüchterne moderne Bemalung.

Die vorhandene barocke Einrichtung an Altären, Kanzel etc. bietet nichts

'Merkenswertes, ebensowenig wie die zahlreichen, teils im Chor, teils an den Wänden

chiffes aufgehängten Ölgemälde auf Kunstwert Anspruch machen können. Hoch-
 
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