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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Editor]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 8,2): Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Heidelberg (Kreis Heidelberg) — Tübingen, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.1227#0356
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AMT HKIDKLIil-:ßO — HEII.)I-;i,HKKO

Der Korimiarkt. der auf
dem obengenannten Stadt-
plane vom Jahre 1622 den
Manien »New Marckt« fährt,
ist erst nach dem Stadtbrande
^11 Anfang de.s j 8. Jbs. in seiner
jeteigen Größe und viereckigen
Gestalt angelegt worden. Auf
seiner Südseite lag das i. J. 15 53
teilweise abgerissene alte Kur-
Spital mit seinem Kirchhof,
von dem noch Überreste der
Toten unlängst zu tage geför-
dert worden sind. Nach Wundt
war er im 18. Jh. »Exerzir-PIatz
Viir das pfälzische Militär« und
enthielt ein Wach thaus mit dem
■■■■ Schnappgalgen, auf welchem
die Namen der Deserteurs
angeschlagen gewesen«. Das
Aussehen des Platzes i. J. 1763
mit seinen kleinen unschein-
baren Häusern zeigt der Wa!-
pergensche Stich vom ge-
nannten Jahre. Seine Mitte
räert ein großartiges barockes
Marienbild auf hohem
Sockel, das Kurfürst Karl
Philipp i. J. 1718 hat er-
richten lassen. Die Inschrift
oben am Sockel lautet:

NON STATVAM AVT
SAXVM SED QVAM

DESIGNAT HONORA.
NOCHSTEIN,NOCH BILD,

NOCH SAVLEN HIER,
DAS KIND YND

MVTTER EHREN WIR.
Unsere Abbildung (Fig" 232) zeigt dies in seiner Art klassische Werk, das in Stil und
Ausführung die beste Skulpturleistung des Barock in Heidelberg darstellt. Die stark
bewegte, aber graziöse Haltung, sowie der Ausdruck des Gesichtes von Mutter und
Kind, die reizvolle Gruppierung der Putten, welche die Erdkugel über Wolken tragen,
die sorgfältige Ausarbeitung der Einzelheiten, dies alles wirkt zusammen, um diese
Immaculata als das Werk eines sehr bedeutenden, leider nicht bekannten B*arockmeisters
111 "er Art des P. von Branden zu kennzeichnen.
 
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