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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 8,2): Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Heidelberg (Kreis Heidelberg) — Tübingen, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.1227#0459
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Zeugen beim »Geding«. Beide sind vorher in kurfürstlichen Diensten nicht bezeugt
(s. Rott, Ottheinrich S. 128 ff.), und dürfte Caspar Fischer, der i. J. 1561 auf der
Plassenburg tätig war, wohl als bauleitender Architekt und Jacob Heider als Vorstand
der Bauhütte, speziell der Steinmetaarbeiten, angestellt gewesen sein. (Über Heider und
Fischer s. H.Rott, a.a. O. S. 137 ff.). H. Rott, der, wie wir sahen, den kurfürstlichen Ober-
baumeister Hans Engeihardt zum Meister des Ottbeinrichsbaues stempeln möchte,
erklärt das Fehlen dieses Namens in unserem Schriftstück durch die Annahme, daß
Engeihardt damals zufällig abwesend gewesen sei. Über den ebenfalls in jenem Kontrakt
angeführten Hofmaler Hans Besser ist bisher nichts Sicheres bekannt geworden.
Seine Aufgabe wird gewesen sein, die im Kontrakte genannten »Visirungen« für die

Bildhauerarbeiten anzufertigen, von denen wir aber nicht wissen, wie weit sie in der'lat
dem niederländischen Meister zur Richtschnur oder zum Vorbild gedient haben. Jeden-
falls beweist die Berufung des Anthony und später des Colins, daß Conrad Forster, der
Bildhauer Friedrichs IL, damals nicht mehr in kurfürstlichen Diensten stand. Man hätte
dieser beiden Ausländer sonst nicht bedurft. (Wenn H. Rott annimmt, daß Colins bereits
vor dem Vertrage vom 7. März 1558 ein anderes Verding abgeschlossen habe, also
wahrscheinlich inzwischen dort auch bereits tätig gewesen sei, so stützt er sich hierlie1
auf das Wort »vorig« im Sinne von früher, während es mir näherliegend erscheint,
unter »vorigem Geding« das vorstehende Geding zu verstehen.)

Über den weiteren Fortgang der Arbeiten wissen wir nichts. Mancherlei Flüchtigkeiten
in der Ausführung lassen aber auf schnellen Baubetrieb schließen. Am 12. Februar 1559
starb Ottheinrich, nachdem er schon lange Zeit bettlägerig gewesen und am Gehen ver-
 
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