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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 39.1923-1924

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https://doi.org/10.11588/diglit.14151#0071

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in Damaskus wurde eine analoge Bemalung auf Stein den Architekten, von dessen Standpunkt aus das

unter weißer Tünche herausgeholt. Die Farbe, lo- Buch geschrieben ist.

gisch den Kristallgebilden angepaßt, wirkt so über- Karlsruhe Prof. Dr. K. Wulzinger
zeugend und stark, daß man vermuten möchte, der- Nasse,Herman n. JacquesCallot. 2. Auf-
artige polychrome Fassungen von Stalaktiten seien läge. Mit einem Titelbild und 104 Abbildungen
weit verbreiteter gewesen und vielfach nachträg- auf 50 Tafeln in Lichtdruck. Leipzig, Klinkhardt
lieh in den Zentren des Luxus der Vorliebe für & Biermann.

milchigweißen Marmor bzw. Anstrich als Surro- Wenn ein Werk, das sich zunächst nur an die
gat gewichen, als die öde Prunksucht des schlimm ernsthaftesten Sammler undKenner wendet, inner-
historisierenden und national entfremdeten aus- halb eines Jahrzehnts eine zweite Auflage — noch
gehenden 19. Jahrhunderts dem europäischen Ein- dazu in solchen Zeiten — erlebt, so müssen eine
fluß ein letztes Mal kraftlos gegenüberstand. ganze Reihe von Vorzügen die Ursachen des immer
Das Kapitel von der osmanischen Baukunst neuen Verlangens nach ihm erklären. Ich nenne
im allgemeinen mag manchem überflüssig erschei- nur einige Vorzüge: Zuverlässigkeit und gründlich-
nen, doch ist es geeignet, in seiner knappen Fas- ste Orientierung über alle Fragen, die Callots Ent-
sung einem dem Gegenstand ferner stehenden wicklung, Herkunft, Wirkung und Umwelt betref-
Leser zur Einführung zu dienen. Wertvoll ist, fen. Knappe und klare Darstellung; Sparsamkeit an
daß den alltäglichen Bauerscheinungen eine ein- Worten. Vorsichtig aber nicht schwankend im Ur-
gehende Beschreibung und gute treffsichere Skiz- teil. Lebendig, kurz und vielsagend ist das Leben
zen gewidmet werden. An diesen technischen und geschildert. Übersichtlich ist der chronologische
künstlerischen Kleinlösungen, die teils dem ganzen Katalog. Die Literaturübersicht erschließt auch sehr
vorderasiatischen Orient gemeinsam sind, gehen Bewanderten Neues und Vergessenes. — Trotz der
umfassende Schilderungen leicht achtlos vorüber, Not der Zeit hat der Verlag dem Werk eine nochvor-
da sie dem Landeskenner bald als Selbstverständ- nehmere Form gegeben! — So liegt ein Werk vor,
lichkeit erscheinen. Sie bergen aber eine Fülle das sich im internationalen Wettbewerb deutschen
von Anregung besonders auch für den schaffen- Wissens und Darbietens sehen lassen darf. Bredt

GOTTFRIED KELLER TEUFELSBRÜCKE BEI BÜLACH

Die Wiedergaben auf S. 62—64 stammen aus dem Werke Schaffner, Gottfried Keller als Maler
Verlag der J. G. Cotta'sehen Buchhandlung Nachf., Stuttgart
 
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