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Zeitschrift des Kunst-Gewerbe-Vereins zu München — 1883

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https://doi.org/10.11588/diglit.7027#0018

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K u n stgew erb e - v e r e i n Pforzheim — seinem Mitgliede
N. N. — Datum — der Vorstand.

Raum für Unterschrift.

Für den besten und allen Bedingungen entsprechenden Entwurf
ist ein Preis von 200 Mark ausgesctzt.

Z. Entwurf zu einem Rechnungskopf

für eine Goldwaarenfabrik.

Die Bildstäche des Entwurfes soll einem (Piiart-Briefbogen ange-
xaßt, 20 cm. breit und ZO cm. hoch sein, Embleme der Goldschmiede-
fmift und des bfandels enthalten, sowie folgenden Text:

rechts oben Pforzheim, den.Datum,

in der Mitte Rechnung für.

darunter von N. N., d. h. die Firma.

Dieser Rechnungskopf soll mittelst Lithographie hergcstellt weiden
auf Tonpapier mit einem oder zwei eingedruckten Farbtönen. Die
Zeichnung des Entwurfes muß für diese bferstellungsweise geeignet
sein.

Für den besten und allen Bedingungen entsprechenden Entwurf
ist ein Preis von 50 Mark ausgesetzt.

3. Entwurf zu einer Adreßkarte

für einen Goldwaarenfabrikanten.

Die Bildfläche der Adreßkarte, nur einerseits bedruckt, soll \2 cm
breit und >8'/- cm hoch sein, Embleme der Goldschmiedekunst und des
Handels enthalten und folgenden Text der Höhe nach angeordnet.
Goldwaaren-Fabrik von X. X. Pforzheim.

Die Karte soll mittelst Lichtdruck hergestellt werden; die Zeichnung
des Entwurfes muß für diese Reprodnctionsweise geeignet sein.

Für den besten und allen Bedingungen entsprechenden Entwurf
ist ein Preis von 50 Mark ausgesetzt.

Die Entwürfe sind mit einein Motto zu versehen; ein geschlossenes
Couvert, das gleiche Motto außen tragend und die Adresse des Be-
werbers enthaltend, ist beizulegen.

Ein liefer ringst er min: 20. März Z883.

Das Preisgericht wird bestehen aus:
dem Herrn Professor Götz, Direktor der Kunstgewerbeschule Karlsruhe;
dem Herrn Professor Hammer an der Kunstgewerbeschule Karlsruhe;
dem Herrn Direktor Waagan der Kunstgewerbeschule Pforzheim — und
zwei Mitgliedern des Vorstandes des Knnstgewerbe-Vereins
Pforzheim.

Sämmtliche eingeschickten Entwürfe werden einige Tage hier aus-
gestellt. Die preisgekrönten Entwürfe gehen in das Eigenthnm des
Kunstgewerbe-Vereins Pforzheim über. — Die nicht gewählten Ent-
würfe gehen auf Kosten des Vereins zurück.

Der Gewerbe-Verein Karlsruhe stellt für eine kunstge-
werbliche Preisbewerbung nachfolgende Preisaufgaben:
j. Aufgabe.

Entwurf der Möbel für ein einfach bürgerliches Wohn- und Eßzimmer,
bestehend aus:
t Tisch zum vergrößern,
z Busfetschrank,

t Sopha oder Sitztruhe mit gepolsterter Sitzlehne,

6 Rohrstühlen,

2 Vorhang-Galerien oder Stangen,
t bequemen Lehnstuhl,
t Arbeitstischchen,

\ Regal für Bücher, Zeitungen rc.,
t Schrank-Möbel für einen z Meter breiten Pfeiler,

{ Spiegel in Verbindung mit letzterem,

\ Schemel,
t Wandschränkchen,
t Schaft mit Kleiderhaken.

Ausführung unter möglichster Vermeidung fournirter Arbeit;
Imitationstechniken sind ausgeschlossen. Die Gesaminteinrichtniig soll
in der Ausführung nicht mehr als \ooo Mark kosten.

Heber die eingelaufenen Arbeiten wird zunächst von einem Kollegium
von fünf Fachleuten entschieden, ob sie um die Summe von (000 Mark
herzustellen sind.

Diejenigen Arbeiten, welche dieser Bedingung nicht entsprechen
sollten, werden von der prämiirung ausgeschlossen. Die Zeichnungen
sind in VZ der natürlichen Größe auszusühren, sowie die wichtigsten Details
beizufügen.

Preis qoo Mark, 2. Preis 250 Mark.

z. Aufgabe.

Entwurf für einen glafirten Kachelofen.

Derselbe soll für ein in oben beschriebener weise ansgeführtes
bürgerliches Wohn- und Eßzimmer passen, mit permanent brennendem
Feuerungseinsatz und Mikafenstern versehen sein, rein weiß ist ausge-
schlossen. Die Zeichnung ist in x/5 der natürlichen Größe, die wichtigsten
Details in Naturgröße auszuführen.

(. Preis ;oo Mar k, 2. Preis 50 M ark.

3. Ausgabe.

Entwurf für einen Aushänge-Arm mit Firmenschild.

Derselbe soll in Schmiedeeisen um den Preis von ;oo Mark aus-
zuführen fetit. Die Zeichnung ist in der J/z nat. Größe anzufertigen.
Preis Mark so.—, 2. Preis Mark qo.—.

Bedingungen.

Die Entwürfe sind mit Motto oder Monogramm nebst gleicher
Devise auf versiegeltem die vollständige Adresse des Absenders ent-
haltenden Couverte einzusenden und zwar mit folgender Adresse: An
den Vorstand des Gewerbe-Vereins in Karlsruhe (Kunst-
gewerbliche Konkurrenz betreffend.)

2. Der späteste Termin der Ablieferung ist der (5. April (883.
Später einlaufende Entwürfe können bei der Prämiirung nicht berück-
sichtigt werden.

3. Die Namen der Preisgekrönten werden s. Z. in der „Allge-
meinen Zeitung" veröffentlicht.

Die prämiirten Arbeiten gehen in deti Besitz des Vereines über. —

5. Nur wirklich xreiswürdige Arbeiten weiden prämiirt. Ls steht
dem Preisrichter-Kollegium zu nur einen oder auch gar keinen der je-
weils ausgesetzten Preise zu vertheilen. Bei den bis zum (5. Juni
(883 nicht reklamirten Entwürfen wird behufs Zurückfendung die
Beffnung der Couverts Vorbehalten.

Das Preisgericht besteht aus den Herren:

H. Götz, Professor und Direktor der Großh. Kunstgewerbeschule,
C. I) am in er, Professor der Großh. Kunstgewerbeschule,

F. Keller, Professor der Großh. Kunstschule,

PH. Kircher, Professor der Großh. Baugewerkschule,

G. von S töße r, Geheimer Referendär im Großh. Ministerium
des Innern,

A. Waag, Direktor der Kunstgewerbeschule Pforzheim.

Bei der Aufgabe ( wird zum Preisgericht zugezogen:

Herr Möbelfabrikant I. Fischer in Mainz.

Bei der Aufgabe 2:

Herr Bfenfabrikant und Hoflieferant Ed. Map er.

Bei der Aufgabe 3 :

Herr Hof-Schlossermeister L. Stubach.

Vom Büchereifche.

In der richtigen Erkenntniß, daß die Natur die beste Lehrmeisterin
künstlerischen Schaffens ist, hat der H am bürg er Gewerbe-Verein
die Herausgabe eines Werkes begonnen, von dem der erste sehr gelungene
Theil vorliegt. Die unter dem Titel „Hamburger pflanzenbilder"
erscheinende Sammlung, deren Herstellung wir dem als tüchtigen Künstler
bekannten Herrn Rud. Koch verdanken, ist in erster Linie für den
Kunsthandwerker bestimint, dem sie durch getreue Wiedergabe natürlicher

Pflanzengebilde und durch leichtfaßliche Anweisung ihrer stilistischen
verwerthung willkommene Motive für seinen Schaffenstrieb auf allen
Gebieten ornamentaler Kunst gewährt. Aber auch den Gebildeten aller
Stände, namentlich Lehrern und Schülern, werden diese Pstanzenbilder
Freude und Belehrung erwecken, da sie gleich geeignet sind als Vorlagen
zum Zeichnen, wie zur Bereicherung botanischer Kenntnisse zu dienen.

Erschienen ist das verdienstvolle Werk im Verlage von Leopold
 
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