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Zeitschrift des Kunst-Gewerbe-Vereins zu München — 1883

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Einladung zur Theilnahme am Kongreß deutscher Kunstgewerbe-Vereine
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Vereinschonik
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https://doi.org/10.11588/diglit.7027#0058

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rogramm. <Z°°

Sonrttag, den 2. September. Abends 8 Uhr: Begrüßung
der Gäste im Festsaal des Aunstgewerbehauses (j?fand-
hausstraße 7), woselbst auch die Teilnehmerkarten, Fest-
programme und Festzeichen erhoben werden.

Montag, den 3. September. Morgens 9 Uhr: Offfcielle
Eröffnung des Aongreffes. Uonstituirung des Bureaus
und der Sektionen. Bortrag über Bedeutung und Auf-
gabe des Aongreffes. chierauf Beginn der Verhand-
lungen in den Sektionen.

Nachmittags: Gemeinsame Besichtigung von Sehens-
würdigkeiten.

Abends: Gesellige Zusammenkunft.

Dienstag, den <{. September. Morgens 9 Uhr: Fort-
setzung der Sektionssitzungen.

Vormittags f f Uhr: Allgemeine Versammlung.

Nachmittags: Gemeinsame Besichtigung von Sehens-
würdigkeiten.

Abends: Gesellige Zusammenkunft.

Mittwoch, den 3. September. Morgens fO Uhr: Schluß-
Sitzung. Bericht der Referenten der Sektionen. Beschluß-
fassung über sämmtliche Anträge.

Nachmittags: Festbankett.

Abends: Freie Vereinigungen in verschiedenen Lokalen
der Stadt.

Donnerstag, den 6. September. Gemeinsamer Ausflug
mittels Extrazuges nach dem Starnberger See. Rund-
fahrt auf dem See, gemeinsames Mittagsmahl, Besuch
der Rottinannshöhe rc.

Nachts: mittels Extrazuges Rückfahrt nach München.

An in er fung. vorstehendes Programm gilt zunächst als provisorisch, da das destnitive Programm mit genauen Angaben über Zeit
und Vrt aller Zusammenkünfte, Anordnung der Ruudgänge, ksöhe der eventuellen Ulehrbeiträgc k. erst bis Mitte August — nach Bekanntwerden
des Umfangs der Betheilignng — festgestellt werden kan». Gleichzeitig mit demselben wird die definitive Tagesordnung für die Berathnngen
bekannt gegeben werden. Nach vorläufiger Anordnung sollen die Vormittage stets den Berathnngen, die Nachmittage der Besichtigung der inter-
nationalen Kunstausstellung, wie den gemeinsamen Rundgängen und der Erholung gewidmet sein.

*** vereLnschr 0 nit. ^

Sch. Bei dem engbegrenzten Raum, welcher uns für den jährlich
zu bewältigenden Text zur Verfügung steht, können wir erst jetzt
unseren Bericht über die Vereins-Abende der verflossenen lvintersaison
zur Weiterführung bringen, Wir haben zunächst des am 9. Januar
gehaltenen Vortrages von Professor vr. Sepp zu gedenken, der es in
demselben unternahm, seinen Standpunkt gegenüber den gegenwärtigen
Bestrebungen durch Kultivirung der Stylformen deutscher Renaissance
den Leistungen unseres Kunstgewerbes nationale Ligenthümlichkeit und
Griginalität zu verleihen, auseiuanderzusetzcn und seiner Anschauung,
daß die gothischeu Stylelemente allein berechtigt seien, bei diesen Be-
strebungen in Betracht gezogen zu werde», Ausdruck zu verleihe».
Schon der Titel des Vortrages „Ueber die sogenannte deutsche Re-
naissance" zeugte von der aggressiven Tendenz desselben, und in der

That kam es in Folge der allerdings in bekannter Weise geistreich
gehaltenen, aber keineswegs stichhaltigen Behauptungen des Redners
während des Abends zu lebhaften Auseinandersetzungen, welche hohes
Interesse erweckten. In erster Linie bekämpfte vr. kfirth ungemein schlag-
fertig die Tendenz des Sepp'fchen Vortrages und wies mit Nachdruck
und gründlicher Beweisführung auf die volle Berechtigung hin, von
einer deutschen, ächt nationalen Renaissance zu sprechen und dieselbe
als Grundlage der jetzigen stylistischen Bestrebungen zu acceptiren.
Ihm folgte Architekt von Schmaedel, der in kurzen Umrissen die großen
Kulturepochen und die aus ihnen sich entwickelnden Stylperioden er-
läuternd darauf hinwies, wie sich stets die einer Kulturepoche ent-
sprungene, den gesummten jeweiligen Kulturvölkern eigenthümliche
Formensprache der Künste so zu sagen in nationale Dialekte zergliederte

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