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Zeitschrift des Kunst-Gewerbe-Vereins zu München — 1883

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Unsere kunstgewerblichen Musterblätter
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voll dem durch die Architektur-Buchhandlung <£ r u ft Wasmuth
in Berlin insceuirten prachtwerke „Palastarchitektur von
Vberitalien und Toskana" liegt uns die Genua behandelnde
Mappe vor, deren Herausgeber, Architekt Robert Reinhardt,
Professor der f. technischen Hochschule zu Stuttgart, im Vereine
mit den ihn unterstützenden Architekten, wie v. Halmhuber, A. Wid-
inann u. a., alles ausgeboten hat, die ebenso interessante wie schwierige
Aufgabe in künstlerisch vollendeter und technisch exakter Weise zur
würdigen Durchführung zu bringen. Hand in Hand mit dem hervor-
ragenden inneren Werthe dieser Publikation geht deren vorzügliche
Ausstattung, welche sich würdig an die der übrigen im gesammten
Verlage erschienenen Prachtwerke anschließt. Jedenfalls ist es eine
ungemein erfreuliche Erscheinung, daß durch die Herausgabe solcher
*Werke, welche vor wenig Jahren noch eine Domäne der Franzosen
zu sein schienen, der Beweis von den großartigen Fortschritten deut-
scher Verlagsbestrebungen in so vollgültig überzeugender Weise geliefert
wird, wobei als ganz besonders anerkennenswerth hervorzuheben ist,
daß die preußische Regierung derartigen Publikationen nainhafte staat-
liche Unterstützung zu Theil werden läßt.

Zum Gebrauche für Bau- und Gewerbeschulen, Baugewerkmeister
und angehende Architekten erschien bei Johannes Kriebel t n
Hamburg bearbeitet von Emil Asmus, Architekt, ein Vorlage-
werk betitelt „Die Bauwerke der Renaissance in Italien". Die erste
Mappe enthält Bauwerke Roms. Bearbeitet sind die Tafeln nach
Paul Letarouilly „Edifice de Rome moderne." Das Hauptgewicht
ist mit Recht auf die Wiedergabe der Detailformeu in größerem Maß-
stabe mit genauer Lotirung der Höhen, Stärken, der Ausladungen ic.
gelegt. Der billige Preis, dieser mit großer Exaktheit durchgeführten
Bearbeitung (je einer Mappe mit 24 Tafeln zu xs Mk.) ermöglicht
es selbst gering dotirten Schulen sowie weniger bemittelten Praktikern

sich mit diesem empfehlenswerthen Vorlagen- und Nachschlagc-Werk zu
versehen.

f

Adreßbuch des Bayerischen Kunstgewerbe-Vereins.
Laut Beschluß des Ausschusses erscheint mit heurigem Jahre beginnend
von nun an ein eigenes Adreßbuch des Bayer. Kunstgewerbevereins,
welches in größeren Auflagen gedruckt zur vertheilung namentlich an
die fremden Besucher der Ausstellungshalle benützt werden wird.
Dasselbe enthält als Einleitung einen Auszug aus den Statuten und
der Lhronik des Vereines, die Liste sämmtlicher Mitglieder, ein alpha-
betisch nach Kategorien geordnetes verzeichniß der Künstler und
Kuustgewerbtreibenden des Vereines und im Anhänge ausführliche
Inserate eines großen Theiles der Letzteren. Die den Mitgliedern
durch dieses Adreßbuch gebotenen vortheile bedürfen keiner näheren
Auseinandersetzung. Insbesondere möchten wir speciell auf eine reckst
rege Benützung des Annoncentheiles Hinweisen, welche ausschließlich
den Mitgliedern des Vereines gestattet ist. Der Preis für die ganze
Seite ist auf (5 Ulf., für die halbe auf 9 Mk., für r/4 Seite auf 5 Mk.
für r/3 Seite auf 7 Mk., für 2/3 Seiten auf \2 Mk. festgesetzt worden,
und wurde derselbe deßhalb so nieder gestellt, damit eine große Be-
theiligung Seitens der interessirten Mitglieder ermöglicht werden konnte.
Die erste Auflage ist bereits im Drucke fertig. Hergestellt wurde
selbe in der Buchdruckerei von Knorr & Hirth, welche der Publikation
in dankenswerthester Weise bezüglich ihrer Ausstattung die größte
Sorgfältigkeit zugewendet hat. Die Inangriffnahme der zweiten Auf-
lage wird seiner Zeit durch das Sekretariat bekannt gegeben werden.
Das Adreßbuch wird jedem Mitglied des Vereines in je einem Exem-
plar gratis zugestellt. Bei eventuellem Mehrbedarf wird der Bezug
weiterer Exemplare durch die Leitung der Ausstellungshalle gegen
Vergütung der Druckkosten ermöglicht werden. Der außerordentliche
Anklang, den das Unternehmen bisher bei den Mitgliedern des Vereines
gefunden hat, bürgt dafür, daß mit der Inscenirung desselben einem
allseitigen Wunsche Rechnung getragen worden ist.

Unsere kunstgewerblichen Musterblätter. ^

Tafel H3: Italienische Majolika. Zeichnung von Franz I
Brochier nach Mbjekten aus dem bayerischen National-Museum und
aus der Sammlung von Pros. Or. P. F. Krell in München. Illu-
stration zu dem Artikel „Die Gesäße der Keramik".

Tafel x-x & \5: Kassetteals Ehrengeschenk, entworfen nud
ausgeführt von Professor Fritz von Miller (München) und von den
ehemaligen Pagen dem königl. Pagenhofmeister Generalmajor Freiherru
v. Lerchenfeld zu dessen 25jährigem Dienstesjubiläum gewidmet.
Vorderansicht und Seitenansicht.

Mit großem Geschicke ist hier die schwierige Aufgabe gelöst, eine
künstlerisch ansgeführte Adresse in entsprechender Umhüllung nebst
Photographien-Album zu einer Ehrengabe zu verbinden. Das Kästchen

I ist Ebenholz, in dem untern Theil ist das Album eingeschoben, dessen
Lederrücken mit Goldxressung sichtbar. Die Füße sind Elfenbein mit
Goldreifen. Die Spruchbänder nebst Drnament in Elfenbein eingelegt;
die Profile unterbrochen durch vergoldete Spangen und geätzte Nctall-
einlagen. Den obern Abschluß des Kästchens bildet die zu öffnende
Kapsel für die Urkundenrolle. Innen vergoldet, ist dieselbe außen mit
dunkelbraunem Leder überzogen, auf welchem das Wappenthier des
Gefeierten in Goldpressung angebracht ist. Geätzte und vergoldete
Spangen mit ebensolchen Knöpfen umschließen die Rolle. Die über
das Kästchen hinausragenden Enden der Urkundenkapsel bilden einen
festen metallenen Abschluß. Auf der einen Seite ist das Wappen der
Lerchenfeld mit reicher Helmdecke, auf der andern Minerva mit
Palmzweig und Lorbeerkranz und den Worten darunter „Der aspera
 
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