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Zeitschrift des Kunst-Gewerbe-Vereins zu München — 1883

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Krell, Paul F.: Die Gefäße der Keramik, [3]
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https://doi.org/10.11588/diglit.7027#0040

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^ Die Gefäße der Keramik.

von Professor Dr. p. F. Krell.
(Schluß.)

Fig. 22 S. Lhinesisches »nd Iopaiiesisches Porzellan und Steingut. (Illustration nach einer Aufnahme des Photographen I. Laurent in Madrid,
nach Abbildungen aus dem Werke: »KERAMIK ART OF JAPAN by GEORGE ASHDOWN AUDSLEY and JAMES LORD BOWES.« London
Henry Sotheran and Co. 1875, und nach Objekten ans dem Magazin der kjkj. Thierry und Breul in München.)

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jH€lc Lieblings-Gegenstand der
Majolicakünstler bildeten auch die
Salzfässer, welche unsere moderne
Tafel gewöhnlich dein Glas zutheilt.

Weitere Glanzzeiten der Keramik
sind das Roeoeo mit der Erfindung
des Porzellans in Europa und die zweite chälfte des letzten
und der Anfang dieses Jahrhunderts mit dein Wedgwood.

Wir halten es für ein gutes Zeichen des Wiederauf-
lebens unferesKunstgewerbes, daß dasZntereffe für keramische
Produkte heutzutage ein so lebhaftes geworden ist.

Für die Ausbildung der einzelnen keramischen Spezien,
für den zeitweiligen Umfang der Töpferei eines Landes und
einer Zeit, für die Tüchtigkeit der keramischen Produktion
auch in den Nichtluxusgeschirren, waren indeß, wie wir

gelegentlich schon bemerkten, neben den vorhandenen Ma-
terialien und dem jeweiligen Kunstvermögen, besonders
niaßgebend die Litten und Gebräuche eines Volkes
und einer Zeit im Essen und Trinken. Namentlich in
Betracht kam die größere oder geringere Wohlhabenheit des be-
treffenden Volkes und Landes. Es kam darauf an, was und
wie viel man aß und trank. Davon hing namentlich auch ab,
welcher Zweig der Keramik besonders siorirte und den Ton
angab. Darnach richtete sich auch die Stellung, welche die
Keramik zu ihren chauptkonkurrente», zur Glas-, Metall-
und zur kjolz-Technik einnahm.

Es dürfte für die Erörterung unseres Themas vor-
theilhaft fein, bei dieser Gelegenheit die Stellung der vier
Materialien Thon, Glas, Metall und bjolz zur Gefäß-
bildnerei überhaupt hier eine Betrachtung einzufügen
(Fig. 23). Metall und polz haben den Glas- und
den Thonwaaren gegenüber den vortheil der geringeren
Zerbrechlichkeit. Dagegen ist Metall theuerer, das billige

Zeitschrift des Aunstgewerbe-Vereins München.

*883. Heft 5 Sc 6 (Bg. *).
 
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