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Zentral-Dombauverein <Köln> [Hrsg.]
Kölner Domblatt: amtliche Mittheilungen des Central-Dombau-Vereins — 1844 (Nr. 81-132)

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https://doi.org/10.11588/diglit.1491#0058
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zrvar 975 Thlr. 16 Sgr. 10 Pf. als Beilräg« ?ro 1843, und 792
Thlr. 1 Sgr. 7 Pf. als solche pr° 1844, welche mic den am 29.
Febr. v. nachgewiesenen 84,802 Thlrn. 9 Sgr. 3 Pf. eine Total-Ein-
nahme vvn 86,569 Thlrn. 27 Sgr. 8 Pf. ergeben.

Sodann gibt er dem Vorstande Kenntniß von dem nachstehendeu
heute eingegangenen Schreiben des Eentral-Bereins der Pro-
vinz Sachsen zur Beförderung des kölner Dombaues vom 7. d.
M. und der Beilage desselben, folgenden Jnhalts:

„Einem Wohllöblichen VerwaltungS-Ausschusse des Eentral-Dombau-
Vereins beehcen wir vns, anliegend eine Bekanntmachung, welche wir
über die Resultate unserer disherigen Wirksamkeil «rlassen haben, nedst
«iner Nachweisung der biS jetzt bei uns eingegangenen Beilräg« für
den kölner Dombau zur gefälligen Kenntnißnahme mkzutheilen, und
bikten, die Summe von 1500 Thlrn., welche die hiestge Regierungs-
Hauptcasse in Folge der ihr von uns ertheilten Anweisung übersenden
wird, ihrer Bestimmung für den kölner Dom in geeigneler Weise zu-
zuführen, indem wir dir Berwendung derselben zum Ausbaue der Dom-
thürme ergebenst anheimstellen. Wenn wir auch gewünscht haben, aus
der Provinz Sachsen einen größern Beitrag liefern zu können, so dür-
fen wic jedoch nicht verkennen, daß gerade in den letzten zwei Jahren
die Berhältnisse für die Förderung unseres AweckeS sehr ungünstig
waren und die Bewohner dieser Provinz für viele ander« gemeinnützige
und mildkhätige Awecke sehr stark in Anspruch genommen worden sind.
Wir hoffen indessen, daß das öffentli'che Fntereff. stch dem kölner
Dombaue wiedec in erhöhtem Maße zuwenden und dann auch die
Beiträge reichlicher eingehen werden.

„Magdeburg, 7. März 1844.

„Der Cenkral-Verein der Provinz Sachsen zur Besörderung des
kölner Dombaues, Flottwell.

„An Einen Wohllöbli'chen Verwaltungs-Ausschuß des Eentral-Dom-
bau-Vereins zu Köln."

„B e k a n n t m a ch u n g.

„Nachdem fast zwei Jahre seit Errichtung unseres Vereins verflos-
sen flnd, halten lvir un« verpflichtet, über die Resultate unserer bis-
herigen Wirksamk.it, über den Gesammtertrag der auf unsere Anre.
gung in der Provinz Sachsen veranstalteten Sammlungen von Bei-
trägen für den kölner Dombau, und die Verwendung der «ns zu die-
sem Aweck üderantworteten Summen öffentliche Rechenschaft abzulegen.
Jm ersten Jahre wurde unsere Thätigkeit wesentlich gehemmt, sowohl
durch das furchtbare Brandunglück, welches die StadtHamburg heim-
suchte und die thätig« Hülse aller deukschen Länder in Anspruch nahm,
als durch den Nothstand, welcher in den meisten Gegendrn der Pro-
vinz durch die Mißärnte deS Jahres 1842 erzeugr wurde. Diesen grs-
ßen CalamitLten gegenüdrr mußte unsec Unternehmen zurücktreten, und
wir waren genölhiqt, eine günstigece Aeit abzuwarten, in welcher wir
auf ei'ne gtößere Geneigtheit, stch demselben anzuschließen, hoffen durf-
ten. Die Aufforderungen, welche wir demnach an alle Äehörden,
Stäride, Gemeinden und Corpocationen der Pcovin; erlassen haben,
konnten deßhalb auch erst im folgenden Zahre im weitern Umfange
die gewünschte Wirkung zeigen. Sie haben an vielen Orten und in
verschiedenen Berufskreisen lebhaflen Anklang grfunden, in mehcen
Städlen und Kreisen, namentlich in Naumburg, Halle, Erfurt, Weißen-
see, Stolberg, Roßla, Wittenberg und im ersten und zweiien jerichower
Kreise, stnd Localvereine zur Befdrderung des kölner Dombaues gebil-
det worden, und überall waren die Behörden bereit, zur Theilnahme
dafür anzuregen und Sammlungen von Beiträgen zu veranlassen.
Wir müssen eS besonders mir dem wärmsten Danke anerkennen, daß
stch die königlichen Justizbeamten in den Bezirken der drei königlichen
Ober-Landesgerichie zu Magdeburg, Naumdurg und Halberstadt Zur
Entrichtung elnes jährlichen niedrigen feststehenden Beitrags, welcher
von Jedrm ohne Beschwerde geleistet werden kann, vereinigt und auf
diese Weise in der Gesammtheit beträchtliche Summen aufgebracht und
für die Aukunft versprochen haben. Auch können wir uns es nicht ver-
sagen, di« erfreuliche Nachricht mitzutheilen, daß der Herr Domherr
Freiherr von Spiegel zu Desenberg stch bereit «rklärt hat, d!e Kosten
des Ausbaues einrs eigenen Fensters in der Seitencapelle am hohen
Chore des kölner Domes zu üb-rnehmen und hierzu, so wie zuc Aus-
schmückung desselben mit GlaSmalereien, vorläufig ein Geschenk von
2000 Thlrn. bestimwt hat.

„I" dec anliegenden Nachweisung stnd die uns von den Localverei-
nen, Behörden und einzelnen Privatprrsonen übersandten Beiträge über-
sichtlich zusammengcstellt. Bis zum 7. März d. I. waren i'm Ganzen
1619 Thlr. 16 Sgr. 6 Pf. eingegangen, von welcher Summe wir
inzwischeo 1460 Thlr. bei der königlichen Bank zinsbar ängelegt hat-
ten. Nachdem der Bestand unserer Caffe zu dieser beträchtlichen Höhe
gekommen war, glaubren wir ihn seiner B.stimmung nicht länger ent-
ziehen zu dürfen, und haben nunmehr 1500 Thlr. dem Central-Dom-
bau-Vereine zu Köln mit dem Anheimstellen übergeben, diesen ersten
Beitrag der Provinz Sachsen für den kölner Dombau zum AuSbaue
der Thürme zu verwenden.

„Jndem wir unsern Dank und unsere Freude aussprechen, daß wir
durch die Mitwirkung so vieler glerchgestnnten Bewohner dieser Pro-
vinz in Stand gesetzt worden stnd, den erwähnten ansehnlichen Beitrag
jur Vvllendung jenes herrlichen Bauwerkes darbringen zu können, ge-
ben wir uns der Hsffnung hin, daß die Theilnahme für das schönste
und großartigste Drnkmal beukscher Kunst und Frömmigkeit fich »icht

verringcrn, sondern lebendig erhalten und, während unter der hohen
Fürsvrge und dem kräftigen Beistande Sr. Majestät unseres allecgnä-
digstcn Königs der Bau im allmählichen Fortschreiten seiner Volken-
dung entgegengehk, auch in der Provinz Sachsen an allen Orten und
unker allen Ständen das Jnteresse für dieseS gemeinsame Werk zur
Ehre des deutschen Volkes zunehmen und stch durch reichliche Bei-
steuern bethäligeu werde. Wir vertrauen daher, daß die Behörden und
die bereits bestehenden Local-Vereine, welche stch mit uns in Verbin-
dung gcsetzt habcn, ihre Thätigkeit mit wachsendcm Erfolge fortsetze»
und auch in anderen Orten und Kceisen stch gemeinflnnige Männer
vereinigen werden, um eine rcger« Theilnahme für den kölner Dombau
zu erw.cken und unter ihren Mitbürgern Beitkäge zu sammeln. Dieienigen,
von welchen wir biSher Bciträge empfangen haben, bitten wir insbe-
sondere, in ihren Bemühungen in der Beförderung unseres ZweckeS
nichl abzulassen und uns ebenfalls in diesem Jahre mit einer reichli-
chen Sendung zu erfreuen. Die erhvbenen Summen können den kö-
nigliche« Kreiscassen, w.lche zur Annahme ermächtigt stnd, zur Wei-
terbeförderung übcrgeben werden, wobei wir bemerken, daß die an unS
gerichteken Briefe oder die füc uns bestimmten Geldbeiträge portofrei
vvn den königlichen Pvsten befördert werden, wenn die betreffende»
Briefe und unbeschwerten Adressen offen oder unter Kreuzband vcrsen-
det und je nach dem Gegenstande mlt der Rubrik: „AUgemeine Ange-
legenheiten des Central-Vereins für den kölner Dombau zu Magde-
burg" oder „Geldbeiträge für den kölner Dcmbau", bezcichnet werden.
Die Rendankur unserer Casse hat der königliche Rcgierungs-Haüptcas-
sen-Buchhalter, Herr Walpurger, hierselbst üdernommen, nn welche»
daher die unserer Caffe zu übersendenden Beiträge zu adressiren stnd.
Jndem uns fernere Mittheilungen über den Erfolg dec veranstaltete»
Sammlungen und die Wirksamk.il der ins Leben getretenen Local-
Vcreine stäts sehr erwünscht sein wcrden, bitten wir, bei diesen Benach-
richtigungen diejenigen Beiträge besondecs zu vermerken, welche alS
jährlich wiederkehrend zügestchert worden stnd.

„Magdeburg, 11. März 1844-
„Der Central-Vcrein der Pcovinz Sachsen zur Beförderung
dcs kölner Dombaues:

--(Sez-)Flottwe ll, Georg, Prinz v. Heffen, Frhr. v. Dittfurth,
Wirkl. Gch. Rath und General-Lieut. und General-Lieulenant.

Ober-Präfldent, als Gouverneur derFestung
Vorfltzender. Magdeburg.

„Frhr. v. Manteuffel, Landmann, Francke,

Wirkl. Geh. Ralh u. Ober- Gehei'mrr Ober- Geheimer Regierungs-
landeS-Gerichts-Chef. Finanzrathu.Provin- rathu.Oberbücger-

Prästdent. cial-Steuerdirector. meister.

„Morgenstern, Brunnemann, Ernst,

Eommeccienrath und Justizrath. Bischöflicher Commis-

Eonsul. sarius und Pfarrer.

„Wiggert, Kegel,

Professor. Regicrungs-Bsseffor, c>ls Secretär/

Herr von Wittgenstein ersucht hierauf den Secretär um Ver-
lesung des nach §. 18 der Geschäftsordnung vier Wochen vor der Ge-
neral-Versammlung im Vorstande zu erstattenden RechenschäftSbenchtS
für daS zu Ende gehende Vercinsjahr. — Der Secretär defecirt
diesem Ersuchen, nachdem cr die Bemrrkung vorausgeschickt, daß »a»
mmtlich der baulich« Theil dieses Berichks auf die von Herrn Re-
gierungs- und Baurath Iwirner noch einzuliefernden Details ange-
wiesen und in dieser Hinstcht also eine desinitive Fassung noch nicht
zu geben sei. — Dcr Vorstand ist mit dem Jnhalt des Rechenschaftsbe-
richts einverstanden und beschließt, daß derselbe in der Wahlversamm-
lung zur Kenntniß dcS Vereins gebracht und demnächst sofort durch
das „Domblatc" der Oeffenklichkeit übergeben werden soll.

Die Wahlverfammlunq wird per ma^ori» auf Montag den 6.
Mai o. festgesetzk. Die Einladung zuc Wahlversammlung soll bereitS
im nächsten „Domblatt" ergehen.

Herr von Wittgenstein verlies't folgende, unter dem 5., resp.
9. Mär; an den VereinS-Vorstand adresstrte Kingabr:

„Eincrn Wohllöblichcn Vorstande des Cenkrql-Dombau-VeceinS
dahier erlauden stch die ergebenst unterzeichneten Vereinsmitglieder,
mit Bezug auf den h. 27 des Statuts, nachfolgenden Antrag:
„„Abwesende Mitglieder können bei den Wahl-Versammlunge»
durch bevollmächtigte Genössen vertreten werden. Jeder in der Ver«
sammlung Anwesend« hat nur Eine Stimme; durch Bevöllmächti-
gung für Abwesende kann ein Anweseader jedoch außerdem noch
zehn Stimmen führen. Die Wahlen erfolgen durch relative Ma-
jorität." "

mit der Bitte, daß in dec Einladung zur nächsten Wahlversammlung
darauf Rückstcht genommen und in dieser selbst darüber abgestimmt
werde, für den Fall zu wiederholen, daß die Discufston darüber
nicht, dem Beschluffe der General-Versammlung vom 1. Mai «. Z
zufolge, auch ohn« deffen Erneuerung fortgesetzl würde.

„Mit aller Hochachtung. (Folgen die Unterschriften.)

„Köln, 5. März 1844."

„Einem Wohllöbiichen Vorstand« des Centrak-Dornbau^V«einS
beehren stch die unterzeichneten Vereins-Mitglieder unt« Bezugnahm»
auf den h. 27 der Statuten die »rqebene Anzeige zu machen, daß
ste ber der bevorstehenden General-Versammlung de« Eentral-Ver-
 
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