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Zentral-Dombauverein <Köln> [Hrsg.]
Kölner Domblatt: amtliche Mittheilungen des Central-Dombau-Vereins — 1844 (Nr. 81-132)

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https://doi.org/10.11588/diglit.1491#0148
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künstlrrischrn Jdral«, wrlchtr frffelt, e« ist dir Kühuhrit, mit dir rin
Slubrn«, wrlchtr krin« Hemmniff« in s«in«n Schöpfnngtn kanntr, dir
Mafft» srinrr Eompostlioara btwältigtr uad durch dir unrrrrichtt Kraft,
dir itdradig« Frisch« uad Wahrhrit srinr« Eolorit« brlrbl«. Und dir« in
sriarr u»«rr«ichten Vollrndung durch Holjschnitt zu vtrstanlichen, war
Brown'« Uufaabe, die rr auf «ine Wrise grlös't hat, daß man solche
ilristungrn drr L-lographir noch vor eiarm Zahrjrhend für ria Ding
d«r Uamözlichkrit gehaktr» hätlr.

Da« Titelblatt, von B. Buschmann gezrichntt, ist rine Allezorie
in Bezug auf dir Scrnea der LeidenSgrschichk« unsere« Heilande«, welche
da« Wrrk aach rubrns'fchen Meisterwerke» liefera soll. AlS Skizz« be-
haadrlt, von H. Brown g-schnillen, zeigt sich hier abrr schon die
Meisterhand drS KünklrrS, die weiß, welchr Wirkungen Licht und
Schatten, wo aü« zu feln«a Utdergängt nur schwer wied«rzuged«n find,
«rzielen könarn, ohne schroff zu werden. Di« erste Station, ChristuS
dem Bolke ,um Tespott« PreiS gegeben, ist von H. und W. Brown.
Zn ditsem Blatte kann man die vollrndete Meisterschaft de< «rsten und
daS rühmlichr Etreden dr« zweiten deutlich unterscheiden, wenn man
dir Behandlung der Grappe im Dsrdergründ« mit drnen auf dem zwei-
ten Plane vrrgl«icht. H. Brown ist der Wirkung, dir er heroorrufea
«ill, sicher ; da ist auch kein Strich zu viek, uad dabri sind einzelne
Mittelpartieen zwischen Licht und Schatten mit «inrr Aarrheit tehan-
drlt, wir man e« im Holzschnitte, sähe man eS nicht vor fich, für un-
möglich haltra sollte. W. Brown will nur zu virl thun, und daher
»ird seine Brhandlung der Schrassirunzen mitunter uniuhig, wenn
auch immrr rrie» und bestimmk.

E-n Meistrrblatt in jrder Beziehung ist di« zwölftr Station:
^OKristu, 6roci immurtu»,^, drr irtzte Augenblick de« ErlöserS, nach
drm bekannten Bild« von RubenS, «inec Zirrbr d«S antwerpener Mu-
srum«. Man kann kaum begrr>fen, wie Hr. Brown di« gewaltige
Wirkung hirse- Bilde« im Holzschnitt« auf «inr svlche vollrndete Weisr
wledtrzugebrn vermochtr, übersieht dabei grrn «inzelne klein« Verstöße
gegen die Zeichnung, denn ein« solche AuSführung, die von den tirfsten
Schattrn bi- zu den Halbschatten und Uedergängen so klar und br-
stimmt, hab« ich nvch in keinem Holzschnitt« gesehen. Wi« vrrschieden-
artig auch die Manieren in dir AuSführung, um grrade dir gewünschte
Wirkung hervorzubringea, so ist doch drr malerischen Harmonie des
Sanzea ia keiaer Weis« Adbruch gethan. Auf den ersten Blick wird
Keiner die« Blatt für «inen Holzschuitt halten, denn hier ist rine Voll-
«ndung drr Technik, «ie ich fie nvch ni», weder dei «aglischen, franzö-
fischen noch deutschen kyloaraphen, gefunden habe. Di« üder 7 Aoll
hohen und 5 Zoll breitea Blätter sind dadei in «iner Volllommenheit
hinsichtlich der Reinheit und Iartheit deS TsneS und der Bestimmlheit
und Kraft gedruckt, wie man «S schöner und vollendeter von der Buch-
Lruckerpreffe nicht veilaagen kann. Man muß die Schwi'erigkeiten ei-
neS solchen DruckeS kenaen, um tn dteser Hinsicht das hier Geleistete
nach Berdienst würdigen zu können. Auch waS den Druck anbelangt,
darf man diese Blätter Meisterstück« nennen, wovon sich Zeder durch
rigrnr Anschauung überzmgen kann, da ste auf unserer KunstauSstellung
zur Ansicht grgeben stnd. Mit Einem Worte: ich habe Bolleadetere«
noch nicht im Holzschnitte in dieser Größe gesehen und bin drr festen
Uebrrzeugung, daß diesem Werke allenthalben di« Anerkennung wer-
drn wird, welche «S verdient, damit rS zur Erbauung aller Feommgläudi-
gen uad zür Freudr der Kunstfceunde auch vollendet werdr.

Kvl», im August 1844. ^

Ernst Weyden.

Des Lünigs lvort.

(Erinnrrung an drn 4. September 1842.)

Ein Wort ist, ria mächt'geS, erklungen
Jn Deutschlaads reich bluheude» Gau'a,

Su Herzen ist'S Bielen gedruagea,

Ium Herzen dea MSanern und Frau'n.

vad Der eS zuerst hat gesprochen,

Er sprach'S mit begeisterndem Muth!

Seia Wort hat die Skacht nua gebrocheu,

Die lang' auf dem Baue geruht.

Die Herzen geriethen ia Feuer,

LlS Sr Sich Protector genannt,

Lls Ludwig, der edele Baier,

Jhm reichte die fürstliche Hand.

Da floffen gar reichliche Spendea
Bon Kürsteu und Bolk aah uad fern,

Den Dom, ja, dea Dom za vollenden,

Den schönsten der Lempel de« Herra!

Und dort au der heiligea Schwelle, >

Da fanden sich Lausende ein,

Dort auf der geweiheten Stelle,

Da legte der Köaig den Steia.

Und Edle, ja, Häupter «it Kronen
Bezeugten, wa« dort fie gesehn.

ES sprachea davo» Millionea
Und frruten fich deß, was geschehn.

O festlicher Lag ohne Gleichea,

Dea Koln, ja, dea Deutschlaud gesehn,

Sr «ird mit «nsterblichen Aeichrn
Jn D.utschlandS GefchichtSbüchern stehn!

O, bleibe in Lller Gedankea
kebendig, du herrlicher Lag!

Und laßt im Entschluß unS »icht waukea,

Denn größer »och wäre die Schmach!

Rein! Er hat gesprochen: „Gr werde!"

„Er w«rde!" s» jubelten wir.

Wohlan denn, du Aierde der Erde,

Erstehe, deS VaterlaudS Zier!

Wir haben'S gelobet, wir halten
AlS Deutsche gegebenes Wort.

Du sollst bis zum Knauf dich entfalteu,

Der schmückt deiue Spitze einst dort!

DaS Werk wurde mnthig begonnen,

Schon strebt mancher Pfeiler empor;

Der Zwiespalt ist gänzlich zerronnen:

Nun «ölbe sich Fenster und Lhor.

Drum reget, Geselleu! die Hände,

DaS Vaterland steuert, auf! schafft
Und meißelt und baut biS zum E»de
Dies Denkmal volksthümlicher Kraft.

Ph. M. Klein.

Literarjsche Aiyeigen.

Jn der literarisch artistischea Lnstalt in Müncheu erscheint
uud ist bei M. D uMont-Schauberg iaKöl» so wie iu alleuBuch-
haadlungeu zu haden:

Anstchten, Riffe und einzelne Theile

des Domes von Köln»

mit Ergänzungen nach dem Entwurf des MeisterS,

nebst einer

»on

Sulpi) Soisser^e.

16 Kupfertafela in Royal-Folio mit dem Tert in Quart.
Zweite, im Preife ermäßigte Ausgabe.

Jn vier Likferungen vo» jr vier Blait Kupfer».

(D«r Text «irh mit der lctzien Lieferung ausgegrben.)

Preis des ganzen WerkeS 28 Thlr.

Di« Berlagshandlung. um die allgemeinere Werbreitnug dieseS Wer-
keS zu fördern, hat durch Zusammenlegen der größere» Blätter und
durch die Wahl eines verhältuißmäßigen PapierS das Format aus die
Hälfte der ersten Lnsgabe beschränkt; dadurch und durch die Zugabe
deS TerteS in Quart uuterscheidet sich diese neue Lusgabe wesentlich
von jener^ersten (welche noch fortwährend zu dem alten Preise vo»
68 Lhalera zu beziehen ist), indeffen bietet sie gegen da», waS ihr an
Pracht abgeht, eine yrößere Bequemlichkeit für den Gebrauch dar.

Sämmtliche vier Lieferungen werden ianerhalb eines JahreS auSge-
geben.

Bei I. B. Feilner in Köln, GereonSstraße Rr. 16, ist erschienen:

Der Führer

Dome )u Kölri,

von

vvu

2. Lusgabe.

Verantwottlicher H«rauSg«ber: Zos. DuMont.

Druck und CommissionS-Verlag des Verleger« der Kilnischen Zntung,
M. DuMont-Schauberg.
 
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