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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 59.1908-1909

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Heilmeyer, Alexander: Die Ausstellung "München 1908" , [4]: Ausstellungsplastik
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https://doi.org/10.11588/diglit.9042#0060

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Die Ausstellung „München \<)08“.

im Friedhof, das, von mehreren Säulen umrahmt,
ein anheimelndes Bild darbietet (Abb. (0(). Solche
kleine lauschig anmutende Brünnlein nrit ergötzlichem
ornamentalen oder figürlichen Schmuck stehen im
Frühstückhofe und in dem lauschigen Winkel hinter
Halle III, Hubertus- und Dianabrunnen von F.

Bernauer (Abb. ((9 u. 120). 3m Karten der
Hauptrestauration sind reizvolle Brunnen aus Stein
und Bronze, originelle Schöpfungen von Jakob
Bradl, aufgestellt.

Die Hofanlage der Gruppe Nahrungs- und
Genußmittel von Richard Riemerfchmid aus-
geführt, enthält unter anderen einen hübschen
Wandbrunnen mit Relief von Bildhauer Storch;
ein Steinrelief „Vogelpredigt" von Paula R iezier -
Ara ft, und eine von Georg Schreyögg aus-
geführte Steinbank. Freistehe,ide Rundplastik im
Rahmen der umgebenden Natur, also Gartenplastik
in der Form von Brunnen und Statuen schinückt
den Ausstellungspark und verleiht ihm eine eigen-
tümliche anziehende Schönheit. Ls ergaben sich einige
geradezu ideale Situierungen, besonders für Brunnen.
Nach Art der Wackerleschen Tonplastik sind steinerne
Figuren manchmal in Verbindung mit Ruhebänken
an den Wegen im parke ausgestellt. Alan denkt
beim Anblick solcher Figuren von Drechsler,
Lbbinghaus, Bermann (Abb. (23—(27) an

U9- („München ;yos".)
Hubertusbrunnen; von F. X. Bernauer.

;20. („München >y08".)
Dianabrunnen; von F. X. Sern au er.

Parkanlagen des (7. und (8.Jahrhunderts. Am glän-
zendsten repräsentiert sich die Plastik an der großen
Fontaine, gegenüber dem Seidlschen Hauptrestau-
rationsgebäude (Abb. \22 u. (28 — (32). Die ganze
Anlage erinnert ein wenig an einen bekannten
Brunnen ■— sie sieht aus wie eine „Improvisation
des Wittelsbacherbrunnens." Alan hätte sich noch
mehr an das Vorbild halten können, und statt so
vieler Figuren nur einige Gruppen aufstellen sollen.
Die vielen Figuren nebeneinander ertöten die Lust
der Betrachtung, stumpfen das Interesse für die
Schönheit des einzelnen Werkes ab. Das ist schade.
Die Figuren von Lrwin Aurz und Bleecker ver-
dienen eingehende Betrachtung. Die kühne Amazone
von Lb binghaus, die Gruppe „Araft" von
Behn, „die Schönheit" von Hahn sind lauter-
wirkungsvolle Lrscheinungen. Die Fontaine im Lichter-
 
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