Die Ausstellung „München t?08"; — die Kgl. Kunstgewerbeschule.
406 u. 407. Klasse Dasio: In Farben und Gold gemalte
lsohlgläser; entworfen von Paul Tann er, ausgeführt in der
Klaffe Bl arm von Kunigunde Pöllmann. (V< d. w. Größe.)
Es ist ein besonderes Verdienst der Ausstellungs-
leitung, daß sie, wo sie konnte, an Stelle dieses ab- !
sterbenden Virtuosentums das großzügige Wesen der
echten Aünstler zu Worte kommen ließ, die wir als
die Angehörigen der Scholle' kennen. Aünstler, die
in jahrelanger, harter Arbeit vor der Natur die
Grundlagen für ihre jIhantasien gewonnen haben;
sie brachten in die Ausstellung große Formen, frohe
Farben, eine drängende Lehnsucht nach monumen-
talem Stil. Fritz und Erich Erler, Ad. Münzer,
Sichler und verwandte Aräste, wie bsans Beatus
Wieland und Franz Hoch: sie waren es, die dem
Aunstfuchenden immer wieder überraschende Er-
quickung boten, so oft er ihren Werken in der Aus-
stellung begegnete. Es steht seit „München lst08" fest,
wo wir starke Dekoratoren zu suchen haben. Über-
aus erfreulich, wie frisch Aerschensteiner diesen Geist
froher, großzügiger Aunst bis in die Malerfachschule
hinein wehen läßt. Was der Leiter dieser Fortbil-
dungs- und Fachschule mit seinen Malergehilfen aus-
geführt hatte, nach Landschaftsstudien aus der Um-
gebung, gehörte zum Besten der Ausstellung. Man
fragte sich: Weiß die Ltadt Berlin von diesen Vor-
gängen?
Das weite Gebiet des Aunstgewerbes im engeren
Linne ließ sich nicht leicht überblicken. Man wird
das Erreichte richtig einschätzen, wenn man es mit
dem bisherigen Betriebe des Münchener Aunstgewerbes
zu vergleichen weiß. Die Raumkunst war überdies
nicht eben glücklich arrangiert; weniger wäre mehr
408. Kgl. Knustgewerbefchule, Klasse Dasio: Getriebene und teilweise emaillierte Kupferteller; entworfen von
Viktor Surbek u. a., ausgeführt von I- lvinhart & To. (1/s d. wirft. Größe.)
406 u. 407. Klasse Dasio: In Farben und Gold gemalte
lsohlgläser; entworfen von Paul Tann er, ausgeführt in der
Klaffe Bl arm von Kunigunde Pöllmann. (V< d. w. Größe.)
Es ist ein besonderes Verdienst der Ausstellungs-
leitung, daß sie, wo sie konnte, an Stelle dieses ab- !
sterbenden Virtuosentums das großzügige Wesen der
echten Aünstler zu Worte kommen ließ, die wir als
die Angehörigen der Scholle' kennen. Aünstler, die
in jahrelanger, harter Arbeit vor der Natur die
Grundlagen für ihre jIhantasien gewonnen haben;
sie brachten in die Ausstellung große Formen, frohe
Farben, eine drängende Lehnsucht nach monumen-
talem Stil. Fritz und Erich Erler, Ad. Münzer,
Sichler und verwandte Aräste, wie bsans Beatus
Wieland und Franz Hoch: sie waren es, die dem
Aunstfuchenden immer wieder überraschende Er-
quickung boten, so oft er ihren Werken in der Aus-
stellung begegnete. Es steht seit „München lst08" fest,
wo wir starke Dekoratoren zu suchen haben. Über-
aus erfreulich, wie frisch Aerschensteiner diesen Geist
froher, großzügiger Aunst bis in die Malerfachschule
hinein wehen läßt. Was der Leiter dieser Fortbil-
dungs- und Fachschule mit seinen Malergehilfen aus-
geführt hatte, nach Landschaftsstudien aus der Um-
gebung, gehörte zum Besten der Ausstellung. Man
fragte sich: Weiß die Ltadt Berlin von diesen Vor-
gängen?
Das weite Gebiet des Aunstgewerbes im engeren
Linne ließ sich nicht leicht überblicken. Man wird
das Erreichte richtig einschätzen, wenn man es mit
dem bisherigen Betriebe des Münchener Aunstgewerbes
zu vergleichen weiß. Die Raumkunst war überdies
nicht eben glücklich arrangiert; weniger wäre mehr
408. Kgl. Knustgewerbefchule, Klasse Dasio: Getriebene und teilweise emaillierte Kupferteller; entworfen von
Viktor Surbek u. a., ausgeführt von I- lvinhart & To. (1/s d. wirft. Größe.)