Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]: Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 (59.1908-1909)

Das Pariser Aunsthandwerk und die Ausstellung „München *908".

sie-und es ist eine un-

umstößliche Regel, daß die Pro-
fessoren niemals in eine Schüler-
arbeit hineinarbeiten. Stellen
Sie sich nur vor, daß diese Hun-
derte von Schülern, die jedes
Jahr diese Anstalten verlassen,
uin in die Industrie einzutreten,
in wenigen Jahren selbst zu pro-
duzieren anfangen."

* *

*

„Im Jahre 1850 war es
eine Armee von Chemikern, vor-
bereitet und geschult in den La-
boratorien Liebigs, f870 eine
Armee von Soldaten und Gene-
ralen, gerüstet und geschult durch
Akoltke. Nächstens wird eine
Armee von Kunstgewerblern aus
den Schulen in Umnchen, Darm-
stadt, Berlin und Dresden er-
stehen."

„N)as für ein Schluß läßt
sich nun aus dein Vorangehen-
den ziehen?"

„Ls ist eine erwiesene Tat-
sache, daß wir in Handel und
Industrie ins Hintertreffen ge-
raten sind durch die Engländer
und die Deutschen, und wir
werden bald unsere letzte Über-
legenheit verlieren: die in der
Aunstindustrie. Ls gibt fast keine
Arbeiter mehr in Frankreich.
(? ? D. Schftltg.) Die Lehre ist
erstorben, der theoretische Unter-
richt hat die Technik erstickt, der
Verbalismus hat die Landarbeit
ausgetrocknet, die Spezialisierung
hat die schöpferische Einbildungs-
kraft ruiniert und unfruchtbar
gemacht, wir leben von unserer
Vergangenheit, wir erzeugen
nichts Neues mehr."

845. Tafelaufsatz;

Ehrenpreis des Staates Ljamburg für
das t6. Deutsche Bundesschießen;
von Alex. Schönauer, Hamburg.
(Gesamthöhe 93 cm.)

8-45.

Kunst und Handwerk. 5Y. Iahrg. Heft \2.

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