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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — N.F. 10.1899

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https://doi.org/10.11588/diglit.5773#0172

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327 Wettbewerbe. — Denkmäler. — Sammlungen und Ausstellungen.

Karlsruhe erhalten und angenommen. Zugleich wird er die
Leitung eines Meisterateliers an der Kunstakademie in Karls-
ruhe übernehmen. Mit dieser Berufung ist ein neuer Schritt
gethan, um die Lücke auszufüllen, die durch die Über-
siedlung der Maler Graf L. Kalckreuth, C. Grethe und
Pötzelberger an die Kunstschule in Stuttgart entstanden ist.

WETTBEWERBE.

© Ein dauerndes Kunstausstellungsgebäude im grossen
Stil soll nun endlich in Düsseldorf errichtet werden. Den
Anstoss dazu hat die für 1902 unternommene Industrie- und
Gewerbeausstellung gegeben, mit der eine Kunstausstellung
verbunden sein soll. Zur Erlangung eines geeigneten Ent-
wurfs ist ein Wettbewerb unter deutschen und deutsch-
österreichischen Architekten ausgeschrieben worden. Die
Entwürfe sind bis zum 15. Juli an den Ausschuss für die
Kunst-Ausstellung einzusenden. Es sind drei Preise von
3000, 2000 und 1500 M. ausgesetzt. Das Preisrichteramt
haben Prof. Hoffacker in Charlottenburg, Prof. Kleesattel
in Düsseldorf, Oberingenieur Lauter in Frankfurt a. M.,
Geh. Kommerzienrat Lueg, Prof. F. Roeber und Prof. Schill
in Düsseldorf und Baurat Schwechten in Berlin über-
nommen. Die näheren Bedingungen sind vom Centrai-
Gewerbe-Verein in Düsseldorf gegen Einsendung von 2 M.
zu erhalten.

—r. Budapest. — Die Konkurrenz-Pläne für das zu
errichtende Museum für bildende Kunst sind am 1. März
abgeliefert worden. Im ganzen haben neun Architekten mit-
konkurriert. Die aus in- und ausländischen Mitgliedern be-
stehende Jury hat 5. Peez den ersten, den Architekten
Schickedanz und Herzog den zweiten und dem Architekten
Arkay den dritten Preis zuerkannt. Ausserdem wurde der
Plan von A. Meinig von der -Regierung angekauft. Die
Preise betrugen 3000, 2000, 1000 und 750 Gulden. Da
keiner von den Plänen direkt zur Ausführung geeignet er-
scheint, hat die Jury eine engere Konkurrenz vorgeschlagen
zwischen den Architekten, welche den I. und II. Preis davon-
getragen haben und zwar in der Weise, dass beide ihre
Projekte umarbeiten sollen. Mit der Ausführung des Baues
soll bereits am 1. Oktober dieses Jahres begonnen werden.

Dresden. — Einen Wettbewerb zur Erlangung von
Entwürfen für die malerische Ausschmückung der Kuppel-
halle des städtischen Ausstellungspalastes hat der Rat der
Stadt für alle deutschen Künstler ausgeschrieben. Ausgesetzt
sind drei Preise von 1800, 1200 und 600 M.; für Ankäufe
nicht preisgekrönter Entwürfe steht eine Summe von 600 M.
zur Verfügung. Dem Preisgericht gehört u. a. auch Pro-
fessor Woldemar Friedrich-Berlin an. -u-

Rptthausen. — Wettbewerb zur Erlangung von Ent-
würfen für ein Kaiser Wilhelm-Denkmal, ausgeschrieben
unter den Bildhauern und Architekten im Rheinland und
Westfalen. Für das Denkmal stehen 20000 M. zur Ver-
fügung. Ausgesetzt sind drei Preise von 600, 400 und 200 M.
Das Preisgericht bilden die Herren Bildhauer Professor C.
/tfÄSstvz-Düsseldorf, Maler Professor Claus yVf^jw-Düsseldorf,
Architekt Zindcl-Essen, Generaldirektor Schulz-Briesen-RoW-
hausen und Bürgermeister jW(?jw-Stoppenberg. -u-

Zwickau. — Zu dem Wettbewerb für ein Robert Schu-
mann-Denkmal waren 40 Entwürfe eingegangen. Das Preis-
gericht erteilte zwei zweite Preise von je 1000 M. den
Bildhauern Theodor von Gosen-München und Ernst Seyer-
Wilmersdorf bei Berlin, den dritten Preis (600 M.) dem
Bildhauer Hartmann und dem Architekt Drechsler. Der
Entwurf mit dem Merkwort „Trio" wurde zum Ankauf

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empfohlen. Mit lobender Erwähnung wurden bedacht die
Entwürfe mit den Merkworten „Pan schläft", „Adagio",
„Kennwort Zwickau" und „Schwanenstadt". -u-

DENKMÄLER.

Lindau. — Zur Erinnerung an die häufigen Besuche
Kaiser Wilhelms 1. in Lindau auf seinen Durchreisen von
Mainau nach Bad Gastein soll auf Kosten eines Bürgers ein
Denkmal auf der am Hafen gelegenen Römerschanze er-
richtet werden. Mit der Ausführung ist Professor v. Thiersch-
München betraut worden. -u-

Rathenow. — Aus Anlass des 200jährigen Geburtstages
des Generals Joachim Hans von Ziethen ist von dem Ziethen-
Regiment die Errichtung eines Ziethen-Denkmals beschlossen
worden. Mit der Arbeit ist Professor R. Begas betraut
worden, der die Ausführung seinem Sohne Werner Begas
übertragen hat. Das Denkmal, in Büstenform aus Bronze
auf einem Steinpostament, soll auf dem Kasernenhof auf-
gestellt werden. -u-

Leipzig. — Zur Errichtung eines Denkmals für Johann
Sebastian Bach, das von Bildhauer Seffner ausgeführt und
in der Johanniskirche aufgestellt werden soll, stehen bereits
11000 M. zur Verfügung, während für das Werk insgesamt
30000 M. erforderlich sind. , -u-

Hamburg. — Der engere Ausschuss zur Errichtung eines
Bismarck-Denkmals hat beschlossen, das Denkmal auf dem
Platz des Elbpavillons zu errichten. -u-

t\ Die Ausführung des Kaiser Wilhelm-Denkmals in
Hildesheim ist durch einstimmigen Beschluss des grossen
Comites dem Bildhauer Professor Otto Lessing in Berlin
übertragen worden.

SAMMLUNGEN UND AUSSTELLUNGEN.

Dresden. — Eine Ausstellung von Alt-Meissener Por-
zellan wird bekanntlich mit der Deutschen Kunstausstellung
1899 verbunden. Die Vorbereitungen leitet Professor Ber-
ling. Im ersten Zimmer soll die Herold-Periode, im zweiten
die Kändler-Periode, im dritten die Zeit Marcolini's vorge-
führt werden. Der König von Sachsen hat aus seinem Besitz
das gesamte Meissener Porzellan zur Verfügung gestellt,
und von dem berühmten Schwanenservice wird Graf Fried-
rich Brühl aus Pforten aus dem Besitz der Familie einen
Teil herleihen. -u-

—r. Budapest. — Zu Ehren des 300. Geburtstages
Anthon van Dycks ist im Kupferstichkabinet der National-
galerie eine Ausstellung arrangiert worden. Diese umfasst
121 Reproduktionen nach den hervorragendsten Bildern des
Meisters in chronologischer Reihenfolge, ausserdem 84 Ra-
dierungen aus der „Ikonographie van Dycks". Dr. Gabriel
von Terey, Kustos der Nationalgalerie, verfasste einen aus-
führlichen Katalog und hielt bei der Eröffnung der Aus-
stellung die Gedenkrede auf den berühmten Antwerpener
Künstler.

München. — Die Jahresausstellung i8gg im Kgl. Glas-
palast wird wie bisher am 1. Juni eröffnet. Der Termin für
Anmeldungen schliesst am 30. April, die Einsendung der
Kunstwerke hat in der Zeit zwischen dem 10. und 30. April
zu erfolgen. Aus den jetzt schon vorhandenen Anmeldungen
ist mit Sicherheit zu ersehen, dass der Jahresausstellung 1899
seitens der Künstlerschaft Deutschlands und des Auslandes
dasselbe rege Interesse zu teil wird, wie solches immer zu
verzeichnen war.

*™J Darmstadt. — Eine Ausstellung von etwa 400 Original-
Entwürfen des Malers Hans Christiansen in Paris wird in
 
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