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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — N.F. 14.1903

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https://doi.org/10.11588/diglit.5810#0175

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327

Vermischtes — Anzeigen

328

dem Protektor des Denkmalsvereines, dem Erzherzog Otto
zu. Dieser ist aber nicht an die von der Jury mit Preisen
gekrönten Entwürfe gebunden, sondern kann nach Belieben
aus der grossen Zahl derselben auswählen.

In Berlin ist der Oedanke, zum 100. Todestage
Emanuel Kant's ein Kantdenkmal zu errichten, angeregt
worden und zwar hat man den Lichthof des geplanten Er-
gänzungsbaues der Königlichen Bibliothek als geeigneten
Platz in Vorschlag gebracht. Emanuel Kant ist in Berlin
schon zweimal, wenn auch nicht gerade in hervorragender
Weise, in Denkmälern verewigt, nämlich auf einem der
Reliefs von Rauch's Denkmal Friedrich's II. und als Herme
am Standbild Friedrich Wilhelm's II. in der Siegesallee.

In Amsterdam findet das Projekt zur Feier des drei-
hundertjährigen Geburtstages Rembrandt's am 15. Juli
1906, ein Rembrandthaus zu erbauen, grossen Anklang.

Ein Wittekinddenkmal für Enger in Westfalen hat
der Berliner Bildhauer H. Wifing auszuführen. Es wird
ein sieben Meter hohes Denkmal in Bronze und Granit,
das im Juni dieses Jahres enthüllt werden soll.

VERMISCHTES
Die Verleihung der grossen akademischen Preise

ist für dieses Jahr erfolgt. Der grosse Staatspreis für Bild-
hauer (3300 Mark) ist Herrn Arthur Hoffmann, einem
Schüler von Professor Janensch, erteilt worde. Den Staats-
preis für Architekten (3300 Mark) erhielt Otto Kuhlmann,
Charlottenburg. Den Paul Schultze-Preis (3000 Mark) er-
hielt der Bildhauer Walter Schulze. Den Blechenpreis für
Landschaftsmaler gewann Franz Türcke. Ferner erhielten
die beiden Michael Beer-Preise der Deutschamerikaner
Arthur Johnson und der Bildhauer Rudolf Marcuse.

Die Geschwister Fritz, Gertrud und Erich Kleinhempel
haben ein Schülerinnenatelier in Dresden errichtet, in
dem alle Zweige des Malens, Zeichnens und Kunstgewerbes
und der Graphik, sowohl durch die genannten Künstler
selbst, wie auch durch andere ausgezeichnete Kräfte ge-

lehrt werden. Insonderheit ist in dem Kleinhempel'schen
Atelier Gelegenheit geboten, in jedem einzelnen Zweig
des Kunstgewerbes praktisch zu arbeiten.

Eine Viertel Million Mark beträgt die Summe,
welche der deutsche Kunstverein in den zehn Jahren
seines Bestehens für Ankäufe von Kunstwerken und Her-
stellung der Vereinsgaben aufgewendet hat. Unter den
angekauften und verlosten Werken sind 13g Ölgemälde,
30 Aquarelle, Pastelle und andere, 71 Skulpturen in
Bronze, Marmor u. s. w., 868 Kupferstiche, Radierungen,
597 Illustrationswerke und 1068 Reproduktionen nach
Werken berühmter Meister. In den Vorstand sind an
Stelle der ausscheidenden Herren Direktor Dr. Bode und
Ravene, Professor Dr. Pallat und Direktor Dr. Paul Seidel
auf drei Jahre gewählt worden.

Heineplakette. Gelegentlich der Enthüllung des Heine-
denkmals in Paris ist von dem dort lebenden Bildhauer
Heinrich Kautsch, einem geborenen Österreicher, eine
Heineplakette ausgeführt worden. Sie zeigt auf der
Vorderseite Heine's Figur, auf der Rückseite einen in
Wolken schwebenden Genius, welcher das zu seinen
Füssen stehende Heinedenkmal bekränzt. Die Umschrift
lautet: »Aus meinen grossen Schmerzen mache ich die
kleinen Lieder.« Die Plakette ist für den Preis von
22 Kronen käuflich (Hofjuweliere Rozet und Fischmeister,
Wien, Kohlmarkt 11). Ein Teil des Reinertrages ist zur
Erhaltung des Heinegrabmales bestimmt.

Die renommierte kunstgewerbliche Werkstatt für Leder-
arbeiten von Georg Hulbe in Hamburg hat unter dem
Titel »Sammlung von Ehrengaben« ein reichillustriertes
Verzeichnis der von ihr seither ausgeführten künstlerischen
Ehrengaben und von Kopien nach mittelalterlichen Leder-
schnitt- und Punzarbeiten herausgegeben.

Zur baulichen Umwandlung im Landesausstellungs-
gebäude ist jetzt die Genehmigung des Kaisers eingetroffen.
Die Arbeiten werden nun mit vollem Eifer fortgesetzt.
Hiernach darf jetzt die rechtzeitige Eröffnung der Kunst-
ausstellung am 2. Mai erwartet werden.

Kunst-Auktione^vonJhjggi Helbing, München *—

März 1903

Oelgemälde alter Meister aus dem Besitze der Frau Gräfin
Rümmerskirch, Salzburg, eines holländ. Sammlers etc.

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Handzeichnungen alter Meister

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Hugo Heibing, Kunsthandlung, München, Liebigstr. 21

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Inhalt: Holländischer Brief. — Die Galerie Henneberg in Zürich. Von Hermann Kesser. — Friedrich Sarre, Denkmäler persischer Baukunst;

Olof Granberg, Allart van Everdingen. — Rom, Archäologisches Institut. - Zusammensetzung der Jury für die grosse Berliner Kunstaus-
stellung igo3; Vertagung der Münchner Kunstgewerbeausstellung 1904; Kunstausstellung in Köln 1903. — Von zwei verschollenen
Bildnissen von der Hand Michelangelo's. — Das Kaiserin Elisabethdenkmal in Wien; Kantdenkmal für Berlin; Rembrandthaus für Amster-
dam; Wittekinddenkmal für Enger in Westfalen. — Verleihung der grossen akademischen Preise; Schülerinnenatelier in Dresden von Ge-
schwister Kleinhempel; Ausgabe des deutschen Kunstvereins; Heineplakette; »Sammlung von Ehrengaben« von Georg Hulbe, Hamburg;
Bauliche Umwandlung im Landesausstellungsgebäude. — Anzeigen.

Herausgeber und verantwortliche Redaktion: E. A. Seemann, Leipzig, Querstrasse 13.
Druck von Ernst Hedrich Nachf., G. m. b. H., Leipzig.
 
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