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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — 4.1888

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Schneider, Friedrich: Ein modernes Kunstgebilde und seine Geschichte
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https://doi.org/10.11588/diglit.4161#0015

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Ein modernes Kunstgebilde und seine Geschichte.

dcidurch zu eiueiu eiuheitlicheu Gauzen zusammen. au dem wechseludcn Spiel der Farbc immer
Das reiche Spiel der in Plattstich ausgesührten wieder an, so daß man in Wirklichkeit des Be-
Blätter und Blüten eutfaltet die höchste Farben- schauens nicht müde wird.
pracht. Ohne die Wirklichkeit unfrei nachzu- Soweit nun könnte das Stück eine Ent-
ahmen sind doch natürliche Gebilde zu Grunde stehung haben, wie jedes andere, das auf gut

Schirmwand, die Umrahmung cntworfcn von Karl Vchr, ausgefiihrt von A. BcmbS, Mainz,
Dic Stickerci anSgcführt von Frau E. Vender, WieSbadcn.

gelegt: es ist cin freies künstlerisches Umsetzen
von Form und Farbe aus dem Garten in das
Kunstwerk. Die große, breite Wirkuug geht
auf jene alten Prachtgebilde zurück, die den
Entwurf beeinflußten. Die edlen Stoffe, Seide,
Silber und Gold verbinden sich zu einer ebenso
glänzenden, wie farbenreichen Wirkung. Der
tiefe leuchtende Zanber der Seide regt die Lust

Glück oder auf Bestellung gesertigt worden.
Doch hier liegt die Sache auders, und darin
beruht eben das Verdienst und das besondere Jn-
teresse, welches sich an seine Geschichte kniipft.
Gewiß ist es Niemand zu verargen, der zur
Zierde des eigenen Heims sich mit künstlerischem
Schmuck umgiebt. Höher aber steht gewiß die
Absicht, welche reiche Mittel gewährt, nni streb-
 
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