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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — 4.1888

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Rosenberg, Marc: Silberne Terrinen nach Meissonniers Entwürfen
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Kleine Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4161#0240

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Kleme Mitteilungen.

209

sind sie doch in demselben enthalten und zwar
in dem großen Entwurfe, welcher bei Guilmard,
„biEZ Nultres Orusing.niLts8 S. 157" als
„klanelis liXX" mit folgenden Worten be-
schrieben ist:

„Ons grsnäs xisos sur äsux lsuillss.

Ä6 «ou^rcns 6U. arASirt ss'rttt Aian/
svwrorir DL rLNDD, zrre'« scvckoa^ck /«
«rrÜor«! r/us c7s /^ttrs^orr s,r 7/-/F. (Ostts dslls
pisss sst 1s sbst-ä'osuvrs ä'ortsvrsris äu
rnmtrs.)"

Jn der Bärschen Publikation ist die Sig-
natur des Blattes nicht zu erkennen, ich glaube
115 zu lesen, außerdem erscheint dasselbe auch
stark verkleinert, worauf die Herausgeber in einem
kurzen Vorwort eigentlich hätten aufmerksam
machen sollen. Wenn man das hübsche Blatt be-
trachtetund dieTerrinen mit denRadirungen ver-
gleicht, welche in dem Katalog der Petersburger

Silberausstellung erschienen sind, so bemerkt
man wohl eine Reihe von Abweichungen, wie
sie zwischen Entwurf und Ausführung einer sv
komplizierten Arbeit vorkommen müssen, die
aber einen Zweifel an der Jdentität der Stücke
nicht aufkommen lassen können. Das Mittel-
stück, das der Meister als: 8sulxturs su grZsut
bezeichnet, ist leider heute nicht mehr erhalten.
Der Entwurf ist von 1735. Wie uns die Marken
zu bestimmen gestatteten, ist die Ausführung
noch in demselben Jahre begonnen worden.

Da das Meissonniersche Werk mit seinen
Rococoentwürfen einer heute herrschenden Ge-
schmacksrichtung entgegenkommt, so reproduziren
wir eines der Blätter (Taf. 12), wollen aber
nicht unterlassen zu bemerken, daß sich nur
wenige derselben zu einer direkten Verwendung
in der heutigen Jndustrie eignen.

Marc Rosenberg.

Rleine Mitteilungen.

AechnischeF.

Ein neues Mosaikverfahren. Ein neues Mosaik-
verfahren ist von A. Ceresa in Venedig erfunden
nnd vom italienischen Handels- und Jndustriemini-
sterium patentirt worden. Der Erfinder ist Besitzer
einer Glas- und Schmelzperlenfabrik, und es scheint,
daß die Abfälle dieser Fabrikation zur Herstellung
des Mosaiks verwendet werden. Anscheinend hat man
die 1 om dicken Holzplatten, welche das Mosaik tragen,
zunächst mit einer weichen Masse, die später erhärtet,
dünn überstrichen und alsdann in diese Masse die
winzig kleinen Splitter der bunten Glas- und Schmelz-
perlen, entsprechend den Angaben eines farbigen Kar-
tons, eingedrückt. Die Probcn zeigen Blätter, Blu-
men und Früchte in friesartiger Behandlnng mit
Konturen von schwarzen Schmelzperlen. Diese in
ihren Übergängen aufs zarteste durchgeführte Mosaik-
malerei hebt sich von einem aus gelben Schmelz-
splittern und Glasfragmenten gebildeten Grunde ab.
Die Wirkung ist vortrefflich und wird nicht von so
vielen Glanzlichtern beeinträchtigt wie beim salvia-
tischen Mosaik. (Techn. Mitteil. f. Malerei.)

AuF MLuscen.

Christiania. Das Kunstgewerbemuseum zu Chri-
stiania ist wohl nur wenigen bekannt; um so will-
kommener wird der Führer durch die Sammlung sein.

welchen Hsrr Konservator H. Grosch, unser ver-
ehrter Mitarbeiter, im Auftrag des Vorstandes ver-
öffentlicht hat. Aus ihm gewiunt man cin Bild von
Anlage und Umfang des Museums. Neben der
eigentlichen Mustersammlung, welche Arbeiten aller
Zeiten (auch moderne) nach technischen Gruppen ge-
vrduet sowie Nachbildungcn enthält, bcsitzt das Mu-
seum eine besondere Abteilung für nordische Volks-
Jndustrie, in welcher die Reste nationaler Kunster-
zeugnisse aus den Gebieten der Silberschmiedekunst,
Holzschnitzerei, Weberei und Stickerei vereinigt siud.
Diese Sammlung hat sich für die Hebung des nor-
wegischen Kunsthandwerks als überaus segensreich
erwiesen. Über die Entstehung des Museums und
seine Entwickelung giebt ein Vortrag von L. Diet-
richsen (äet norsüs Lunstinäustri-Llussum. Chri-
stiania 1886) einen guten Überblick.

Hamburg. Jn gewohnt geschmackvoller Aus-
stattung und übersichtlicher Anordnung liegt der B e-
richt über das Hamburgische Museum für
Kunst und Gewerbe sür das Jahr 1887 vor.
Die Vermehrung der Sammlungen betrug 295 Stücke
im Preis von 15W0 Mark, worunter die Textil-
arbeiten mit 97, Keramik mit 31, Edelmetallarbeiten
mit 48, japanische Schwertornamente mit 67 Num-
mern, die übrigen technischen Gruppen mit ge-
ringeren Zahlen vertreten sind. Eine erhebliche
 
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