Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — 4.1888

DOI article:
Kleine Mitteilungen
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.4161#0139

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Rleine Mitteilungen.

Aus Musecn.

Titterarische^

Nä. Brünn. Das mährische Gewerbe-Mu-
seum legt in einem sehr ausführlichen „Direktions-
bericht" Rechenschast über seine Thätigkeit im Jahr
l 886/87. Danach befindet sich das Museum in er-
freulichstem Ausschwung, dank der lebhaften Unter-
stützung, diö ihm von vielen Seiten zu Teil geworden
ist. Betrugen doch die „Subventionen" >vou Mini-
sterium. Land, Stadt, Sparkasse ic.) über 12666 fl.
und sind unter den einmaligen Zuwendungen von
Ztvci „Ungcnannten" dic Sunimen von 26666 und
3266 fl. Dementsprechend konnten auch für Erwei-
terung dcr Sanimlungen im Berichtsjahr 14887,66 fl.
berausgabt werden, für welcheSumme 612 Objekte er-
worben wurden, wobei möglichst alle Gruppen berück-
sichtigt wurden. Die Gesamtsummc der dcm Museum
gehörigen Objekte beträgt z. Z. 6474 im Wert von
06699,46 fl. Die Bibliothek vcrmehrte sich um 93
Nummern (Gesamtbestand 1746 Jnv.-Nummern) und
wurde von 4944 Pcrsonen besucht.

Eiue erhöhte Vermehrung der Thätigkeit des
Museums bildete sich aus der Gründung des kunst-
gewerblichen Ateliers heraus; die Errichtung dieses
Ateliers war nur durch die Munificenz der Brünner
Handcls- und Gewerbekammer ermöglicht, welche sür
dieseu Zweck bisher 1666 sl. beisteuerte.

Das Atelier, obwohl erst am 15. November 1886
eröfsnet, erfreute sich sofort eines regen Zuspruches
w allen kunstgcwerblichen und gewerblichen Kreisen,
wdem es in 226 Fällen in Anspruch genommen
wurde.

Als größcre Ausstellung veranstaltete das Mu-
seuin unter lebhafter Anteilnahme auswärtiger Jn-
stitule rc. eine Spezial-Ausstellung von „in Metall
uusgesührten Haus- und Ziergeräten"; an kleineren
Ausstellungen sanden im Museum 11 statt; Wander-
ausstelluugen 3. Vorträge wurden von November
^6 — März 1887 — sowohl von Beamten des
-Nuseums als sremden Herren 28 gehalten und vou
"'sgesamt 6668 Pcrsonen besucht. Auch die Samm-
iungen ersreuten sich lebhaftcn Besuchcs, 1886 von
u2754 Personen; 1887 von 41656 Personen.

Die Direktiou ist durch den Ausschwung der letztcn
^uhre genötigt worden, alle versügbaren Räume des
Nuseuins daucrnd in Benutzung zu nehmen, so daß
Erweiterungsbau als dringend notwendig be-
jeichuet wird.

Lehnert, H., Anleitung zur KabinetglaSmalerei. Zweite
vermehrte Auflage. 8«. m. 3 Taf. Berlin, Claesen
k Co. Mk. 1,66.

?. — Der Umstand, daß von dem Büchlein eine
zweite Auflage uötig gewvrdeu ist, spricht am besten
sür seine Brauchbarkcit. Der ausgesprocheuc Zweck des
Buches ist, Dilettanten ohne Lehrmeister die Erleruung
der Kabinetglasmalcrei zu crmöglichen. Das Jnter-
esse der Damen an dieser Kunst ist in manchen Städten
ein sehr lebhastcs geworden; in Berlin z. B. wird
der Glasmalerci jetzt vielsach der Vorzug vor Por-
zellan- oder Majolikamalcrei gegeben. Da mag dann
das Heft ganz am Platze sein, zumal die Verfasserin
ihre „Anleitung" in klarer nüchterner, fast rezeptarti-
gerForm vorträgt. DieBreitederBehaudlung einzelner
Partien wird dort Anerkenuung siuden, wo die Au-
schauung alter Glasfenster fehlt, man allein auf das
Wort angewiesen ist. Das der neuenAuflage hinzuge-
fügte Kapitel über die Geschichte der Glasmalerei wäre
besser weggeblieben: in dicser Kürze und Form ist
es wertlos, außerdem besitzen wir in dem Buch von
Schäser ein durch Jnhalt und Kürze bei vortrefflichcr
Darstellung gleich musterhastes billiges Werk, was
sich jeder Freund der edlen Glasmalerei anschafsen
kann. Durch diese Bemerkung soll das Verdienst des
kleinen Buches nicht geschmälert werden, welches im
Gegenteil warni empfohlen werden kann.

van der Burg, P-, Dic Holz- und Marmor-
malerei. Praktisches Handbuch für Dekorations-
maler. 147 Seiten Oktav mit einem Atlas von
36 Tafeln in Großfolio. Wcimar 1887, B. F.
Voigt.

8. Unter dem vorstehenden Titcl hat die ge-
nannte Verlagssirma die Zahl ihrer praktischen Hand-
bücher um ein weiteres bereichert. Der Herausgeber
betreibt in Rotterdam eine Schule, in welcher theorc-
tisch und praktisch ungefähr dasjenige gelehrt wird,
was das Buch umfaßt, welches hiermit in autorisirter
deulscher Ausgabe vorliegt. Der Hauptsache nach
handelt es sich um die Nachahmung der verschiedenen
Holz- und Marmorarten vermitlelst Malerei. Der
Text giebt in rezeptartiger Form das Nötige über
Material und Ausführung. Die Tafeln erläulern
das im Text Gebrachte durch die lithographischen
Vorführungen der Werkzeuge und Manipulationen,
sowie durch Marmor- und Holzimitationen in
Farbendruck.
 
Annotationen