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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — 4.1888

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Boesch, Hans: Verzeichnis Nürnberger Hafnermeister von 1520 bis 1868
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https://doi.org/10.11588/diglit.4161#0038

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Von Hans Bösch.

35

Poppin, Barbara Endres, beim Spitler Thor f153ö.

„ Dorothea Endres, an der Schmidgassen f 1545-
„ MargarethaEndres, beimSpitlerThors 1541/42.

Preunin, Anna Paulus, am ThiergartnerThor f 1562.

„ MagdalenaPaulus,beim „ „ 7 t557.

Putnerin, Anna Michael, bei dem Kettenprunnen
f 1567.

Rau, Hans f 1556.

Reichin, Anna Hans, bei dem innern Laufser Thor
f 1546.

Reiser, Asmus, an der Judengaß s 1535.

Reuter, Erasmus, beim innern Lauferthor s 1563.
Schimpff, Conrad, bei dem Kettenprunnen f 1553.
Schimppin, Margaretha Contz, beim Kettenprunnen
f 1537.

Schmaußer (Smaußer), Fritz f 1520.
Schmaußerin, Katherina Fritz, die elter, an der
Pfannenschmidgassen s 1527.

Schmidin, Appolonia Linhart s 1557.

Schuler, Jakob, an der innern Laufergaß s 1562.
Schuster, Christof, in der Judengaß beim Sonne-
bad s 1570.

Schuesterin, Anna Christof, beim Sunenbad s 1559/60.
Schwartzferberin, Anna Hans, beim Preuhaus
s 1561.

Steudin, Kungund Anthoni, an der Peckschlager
Gassen s 1538.

Treffeysinn, Margaretha Merthe Pernerin, bei Aller
Heyligen s 1541.

Treffeysen, Peter, bei allen Heiligen s >535.
Weber, Linhart, bei Sand Jakob s 1564.

Weissin, Anna Matthes, Stathafnerin s 1562.

Auf Vollstäudigkeit kann dieses Verzeichnis
einen Anspruch leider nicht machen.

Um diese Liste womöglich zu vervollstän-
dige», forschte ich nach dcm Verbleibe der Pa-
Piere der ehemaligen Nürnberger Hafnerzunft,
nnd es gelang mir im Privatbesitze eines
hiesigen Hafnermeisters ein Meisterbuch der
Hafner aufzufinden, das aus vier mit Perga-
nient beklebten Tafeln in Schmalfolio aus
Buchenholz, zwischen zwei hübsch kassetirten
Einbänden ans demselben Materiale besteht,
die durch Messingscharniere und -Schließen zu-
sammengehalten werden. Auf der inneren Seite
des oberen Teckels ist in Olmalerei ausgeführt
m einem Oval ein Töpser dargestellt, der aus
der Drehscheibe arbeitet, darüber in einem klei-
veren Oval das Nürnberger Wappen. Zwischen
der 1. „nd 2. Tasel ist noch ein Pergament-
^ait, zwischen der 4. und dem untern Teckel
siud 2 Blätter eingeklebt.

Auf der ersten Seite der ersten Tafel
sindet sjch ju der aus dem 17. Jahrhundert
Itaiuiucnden Meistertafel die ans dem Jahre
1^02 herriihrendc Aufzeichnung:

„Kirchen-Tafel.

Aufgerichtet Anno 1598. Renovirt Anno
1802. Jn diesem Jahr hat ein Hochedler Hoch-
weiscr Rath allhier in Nürnberg einem Ehrsamen
Handwerk der Hafner anbefohlen bey St. Clara
der Kirchen des neuen Portals alle Sonn- und
Feyertag bey der Almoß-Schüssel zn sitzen:
Derohalben soll kein Meister dasselbe muthwillig
unterlassen, oder alda seinen Gesellen zu sitzen
befehlen, sondern da er je um ehehaften Willen
selbst nicht sitzen konnte, sondern (soll „solchcs"
heißen) dnrch einen andern Meister seinetwegen
verrichten laßen, welcher aber persönlich darwi-
der thete soll einen Gulden zur Strafe ver-
fallen seyn.

Es soll sich auch kein Meister unterstehen,
oder durch andere thun laßen, etwas in diese
Tafel zu schreiben, oder zu ändern, ohne Vor-
wißen der Vorgeher oder Alten-Meister, bey
Straf einen Reichsthaler. 1802".

Auf der Rückseite ist zu lesen:

„Anno 1802 wurde die abermalige Ver-
neuernng dieser Meister-Tasel besorgt von dencn
jetztmaligen Geschwornen Georg Rahm, Gg:
Christo: Dumbeck, Joh: Martin Seybold.

Folget nun die Verzcichniß der im Leben
sich befindenden gesammten Meisterschafi".

Nun folgen die Namen der Meister, die
im Jahre 1802 am Lcben warcn, deren ältester
bereits im I. 1753 Meister geworden war.
Diesen schließen sich dann diejenigen an, welche
von 1802 bis 1854 Meister wurden, nnd dann
erst kommt in einer Handschrift des 17. Jahr-
hunderts ein Verzeichnis der Meister, die seit
dem Jahre 1598 — wohl bis zur Anfertigung
der Meistertafcl — das Zeitliche gesegnet haben.
Leider sind keine Jahreszahlen beigegeben, wann
dieselben Meister wurden und wann sie starbe».
Es ist aber nicht zu bezweifeln, daß die Älte-
sten derselben wohl schon in der Mitte des 16.
Jahrhunderts Meister geworden sind, da aus
den späteren Angaben zu ersehen ist, daß 40 —
50 Jahre der Meisterschaft nicht selten vorkamen.
An dieses Verzeichnis reiht sich ein weiteres
mit Jahreszahlen versehenes an, mit den Namen
dcr Meister, die von 1699 bis 1749 starben.
Ten Schluß niachen die Meister der neuern
Zeit aus dcn Jahren 1856—1868, die anf dcn
zwei vor dem untern Deckel eingeklebten Per-
gamentblättern anfgezeichnet sind. Leider schließt
also dieses Meisterbuch nicht direkt an die aus
der Handschrift des gernianischen Musenms mit-
 
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