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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — 4.1888

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Radisics von Kutas, Eugen: Das ungarische Drahtemail
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https://doi.org/10.11588/diglit.4161#0148

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128

Das ungarische Drcchtemail.

lokaler Kuustrichtungen vorauszusetzen und die-
selben als zu dem jeweiligeu Gebiete gehörig
zu betrachten.

Hampel unterscheidet drei größere Zeutren.
Von dem einen nimmt er an, daß es im Westeu
Ungarns etwa bei Preßburg bestand, und am
nächsten dem Einfluß des Auslandes, der sich in
der geschmackvollen, zierlichen und kunstvollen
Komposition der Ornamente äußert, unterlag.
Zu dieser Grnppe gehören die Motive der Ab-
bildungen auf S. 124.126. Steif, streng sym-
metrisch,monotonund ohneAbwechslunggestalten
sich hingegen die Zeichnungen anf jenen Werken,
die Goldschmiede im Osten Ungarns, speziell
in Siebenbürgen, sich selbst überlassen, erfanden
(Abbildung Seite 126). Jn der Mitte stehend,
präsentirt sich die Geschmacksrichtung Oberun-

garns, der Zips, kräftig, abcr etwas unruhig
und ohue klaren Aufban (Abbildung S- 127
und untenstehend).

Zum Schlusse könneii wir nicht umhiii,
Hampels Fleiß und Ausdauer rühmend zn gc-
denken, womit er sämtliche bekannte Gegenstände,
64 an der Zahl, des Jn- und Auslandes, anf
welchen Drahtemail vorhanden ist, zu er-
forschen und so weit es möglich zu beschreiben
bemüht war. Jhm allein verdankt die Litteratur,
von elf neuen Denkmälern Kenntnis erlangt zn
haben; dies ist wahrlich nicht das klcinste Ver-
dienst der hochinteressanten Arbeit Hampels, die
wir der Aufmerksamkeit der Fachgenossen, dic
sich mit dem ungarischeu Drahtemail cin-
gehender befassen wollen, anfs wärmste em-
pfehlen

Vom Pokal des MotthiaL CorvinuS in Wicncr-Nenstadt. 15. Jahrhundert.
 
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