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Kleine Milteilungen,
lungen, im „Bazar" bereits eine Anzahl Schmuck-
darstellungen mit begleitendem Texte vorzuführen.
Auch in Pariser Zeitungen ist ein Vorstvß gelungen.
Eine weitcre Bethätigung der Vereinsbestrebungen
boten die Freiburger und Kartsruher Ausstellung
und die Vorbereitungen für die kommende Münchener
Ausstellung. Außerordentlich anregend war der Vor-
tragscyklus des Herrn Professor l>r. Gothein aus
Karlsruhe über „Süddeutsche Kulturgeschichte mit
besonderer Beziehung aus Pforzheim". Auch die Ver-
anlassung einer zweiten VortragSreihe des genannten
Herrn über die italienische Renaissance ist cin aner-
kennenswertes Moment in der Geschichte des letzt-
verflossenen Vereinslebens. Nicht minder nutzbringend
und anregend wirkten die kleinen Ausstellungen und
die Mitgliederversammlungen. Die Konkurrenzaus-
schreiben zur Gewinnung von Musterblättern haben
sich zu einer stehenden Einrichtung gemacht. Erwogen
wurde die Ermoglichung der Zustellung einer kunst-
gewerblichen Zeitschrift an jedes einzelne Mitglied,
doch gebieten die großen Kosten (ca. 3000 Mk.), welche
eine wesentliche Erhöhung der Beiträge bedingen
würden, hiervon noch Abstand zu nehmen; doch soll
diese Angelegenheit, ebenso wie der Plan der späteren
Erwerbung eines eigenen Heims sür den Vcrein und
anderes nicht aus den Augen gelassen werden. —
Der Kassenbericht konstatirt, daß das gesamte Bereins-
vermögen Ende 1886 12 800 Mk. und Endc 1887
I3I73 Mk. 17 Pfg. betrug. (Baar 5042 Mk. 47 Psg.,
Bibliothek 4059 Mk, 90 Pfg., Mobilicn 1185 Mk.
40 Pfg., und Mustersammlung 2885 Mk. 40 Psg.
Der 1888 er Voranschlag verzeichnet in Einnahme
9692 Mk. und in Ausgabe 8550 Mk. Unter den
Ausgaben figuriren u. a. folgende Posten: Beitrag
zu Ausführungen über Bijouterie in Modezeilungen
1000 Mk., sür die Kollektivausstellung in München
1000 Mk., für Bijouterie- und Mustersammlung
1500 Mk., zur Herstellung von Musterblättern 800Mk.,
Vertrieb von Modellen durch Verlosung 100 Mk.,
Anschaffungen sür die Bibliothek 800 Mk., zur Mün-
chener Ausstellung und zu kleinen Verlosungen 500 Mk.
Lck. Prag. Das kunstgewerbliche Museum
der Handels- und Gewerbekammer weist auch ini Ver-
waltungsjahr 1888 crfreuliche Fortschritte auf. Als
. wichtigste Resultate des verflossenen Jahres bezeichnet
3^ zins vorliegende Bericht selbst: die Abhaltung
Wdiitlicher Vorträge und die Eröffnung der Biblio-
k ^ Die Sammlungen selbst wurden um 1067
*i?7>mmern vcrmehrt. von denen 268 Stück geschenkt
sind: auch in diesem Jahr bewährte sich der bekannte
K^tsammler A. von Lanna als hochherziger Gönner
deS^ ^istituts. Die Bibliothek wurde gleich im
br^keren Maßstabe angelcgt, um wirklich Nutzen stif-
ten zu können; sie zählte Ende 1887: 1168 Bände,
die Borbildersaminlniig 8038 Einzelblättcr. Vor-
lesungen wurden von Prager nnd auswärtigen
Kunstgelehrten in böhmischer und deutscher Sprache
gchalten. Die Einnahmcn betrugen fast 30 000 Gulden,
meist in erheblichen Subventionen des Staates, Lan-
des, der Stadt rc. bestehend. — Tem geschmackvvll
ausgestatteteten Jahresbericht sind wie früher in einer
Anzahl sorgsältig gearbeiteter Bcilagen Verzeichnisse
der erworbenen, geschenkten und geliehencn Gegcn-
stände der Sammlung, Erwerbungen für die Biblio-
thek und Einzelblätter — letztere zählt allein an
Titelblättern, Jnitialcn, Randleisten :c. sast 50000
Blatt — und statistische Tabellen beigegeben.
Brünn. Das Mährische Gewerbemuseum
beabsichtigt zur Feier des vierzigjährigen Regierungs-
jubiläums des Kaisers von Österreich während der
Monate Oktober bis Dezember d. I. eine Kaiscr-
Jubiläumsausstellung in den durch Anbau zn
erweiterndcn Räumen des mährischcn Getverbc-
museums zu veranstalten. Die Ausstellung soll das-
jenige zur Auschauung bringen, was seit dem Tagc
des Regierungsantrittes des Monarchcn im Gctverbe
und insbesondere in der Kunstindustrie Mährens
„mustergiltiger, besser vollkommener und absatzfähiger
gcworden ist, und soll den Beweis liefern, daß trotz
vielsacher Schwernisse das vsterreichische Gewerbe
und vor allem das Kunstgewerbe dank der Fürsorge
des Kaisers und dnrch eigene Kraft sich aus der Höhe
der Zeit zu erhalten vermocht hat."
Kleine Milteilungen,
lungen, im „Bazar" bereits eine Anzahl Schmuck-
darstellungen mit begleitendem Texte vorzuführen.
Auch in Pariser Zeitungen ist ein Vorstvß gelungen.
Eine weitcre Bethätigung der Vereinsbestrebungen
boten die Freiburger und Kartsruher Ausstellung
und die Vorbereitungen für die kommende Münchener
Ausstellung. Außerordentlich anregend war der Vor-
tragscyklus des Herrn Professor l>r. Gothein aus
Karlsruhe über „Süddeutsche Kulturgeschichte mit
besonderer Beziehung aus Pforzheim". Auch die Ver-
anlassung einer zweiten VortragSreihe des genannten
Herrn über die italienische Renaissance ist cin aner-
kennenswertes Moment in der Geschichte des letzt-
verflossenen Vereinslebens. Nicht minder nutzbringend
und anregend wirkten die kleinen Ausstellungen und
die Mitgliederversammlungen. Die Konkurrenzaus-
schreiben zur Gewinnung von Musterblättern haben
sich zu einer stehenden Einrichtung gemacht. Erwogen
wurde die Ermoglichung der Zustellung einer kunst-
gewerblichen Zeitschrift an jedes einzelne Mitglied,
doch gebieten die großen Kosten (ca. 3000 Mk.), welche
eine wesentliche Erhöhung der Beiträge bedingen
würden, hiervon noch Abstand zu nehmen; doch soll
diese Angelegenheit, ebenso wie der Plan der späteren
Erwerbung eines eigenen Heims sür den Vcrein und
anderes nicht aus den Augen gelassen werden. —
Der Kassenbericht konstatirt, daß das gesamte Bereins-
vermögen Ende 1886 12 800 Mk. und Endc 1887
I3I73 Mk. 17 Pfg. betrug. (Baar 5042 Mk. 47 Psg.,
Bibliothek 4059 Mk, 90 Pfg., Mobilicn 1185 Mk.
40 Pfg., und Mustersammlung 2885 Mk. 40 Psg.
Der 1888 er Voranschlag verzeichnet in Einnahme
9692 Mk. und in Ausgabe 8550 Mk. Unter den
Ausgaben figuriren u. a. folgende Posten: Beitrag
zu Ausführungen über Bijouterie in Modezeilungen
1000 Mk., sür die Kollektivausstellung in München
1000 Mk., für Bijouterie- und Mustersammlung
1500 Mk., zur Herstellung von Musterblättern 800Mk.,
Vertrieb von Modellen durch Verlosung 100 Mk.,
Anschaffungen sür die Bibliothek 800 Mk., zur Mün-
chener Ausstellung und zu kleinen Verlosungen 500 Mk.
Lck. Prag. Das kunstgewerbliche Museum
der Handels- und Gewerbekammer weist auch ini Ver-
waltungsjahr 1888 crfreuliche Fortschritte auf. Als
. wichtigste Resultate des verflossenen Jahres bezeichnet
3^ zins vorliegende Bericht selbst: die Abhaltung
Wdiitlicher Vorträge und die Eröffnung der Biblio-
k ^ Die Sammlungen selbst wurden um 1067
*i?7>mmern vcrmehrt. von denen 268 Stück geschenkt
sind: auch in diesem Jahr bewährte sich der bekannte
K^tsammler A. von Lanna als hochherziger Gönner
deS^ ^istituts. Die Bibliothek wurde gleich im
br^keren Maßstabe angelcgt, um wirklich Nutzen stif-
ten zu können; sie zählte Ende 1887: 1168 Bände,
die Borbildersaminlniig 8038 Einzelblättcr. Vor-
lesungen wurden von Prager nnd auswärtigen
Kunstgelehrten in böhmischer und deutscher Sprache
gchalten. Die Einnahmcn betrugen fast 30 000 Gulden,
meist in erheblichen Subventionen des Staates, Lan-
des, der Stadt rc. bestehend. — Tem geschmackvvll
ausgestatteteten Jahresbericht sind wie früher in einer
Anzahl sorgsältig gearbeiteter Bcilagen Verzeichnisse
der erworbenen, geschenkten und geliehencn Gegcn-
stände der Sammlung, Erwerbungen für die Biblio-
thek und Einzelblätter — letztere zählt allein an
Titelblättern, Jnitialcn, Randleisten :c. sast 50000
Blatt — und statistische Tabellen beigegeben.
Brünn. Das Mährische Gewerbemuseum
beabsichtigt zur Feier des vierzigjährigen Regierungs-
jubiläums des Kaisers von Österreich während der
Monate Oktober bis Dezember d. I. eine Kaiscr-
Jubiläumsausstellung in den durch Anbau zn
erweiterndcn Räumen des mährischcn Getverbc-
museums zu veranstalten. Die Ausstellung soll das-
jenige zur Auschauung bringen, was seit dem Tagc
des Regierungsantrittes des Monarchcn im Gctverbe
und insbesondere in der Kunstindustrie Mährens
„mustergiltiger, besser vollkommener und absatzfähiger
gcworden ist, und soll den Beweis liefern, daß trotz
vielsacher Schwernisse das vsterreichische Gewerbe
und vor allem das Kunstgewerbe dank der Fürsorge
des Kaisers und dnrch eigene Kraft sich aus der Höhe
der Zeit zu erhalten vermocht hat."