Von A. Pabst.
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erzielen. Will man zu erfreulichen Leistun-
gen mit der Aufnäharbeit gelangen, so ist vor
allem Anschauung erforderlich: man muß eine
Anzahl guter alter Stücke dieser Gattuug ge-
sehen haben, um zu wissen, worauf es bei der
Herstellung ankommt. Solche alte Arbeiten
sind jedoch nicht allzu häufig und nur in größe-
ren Museen dem Studinm zugänglich. Auch hier
ist wicder die Verlagsbuchhandlung von Franz
Lipperheide in Berlin rühmeud zu neuncn,
welche seit Jahren in der „Modenwelt" gute
Muster in dieser Technik veröffentlicht und zur
Neubelebuug derselben wcscntlich beigetragen
hat. Eine ausführliche Anleitung zu derartigen
Arbeiten jedoch fehlte bisher. Sollte sie von
Nutzeu sein, so waren neben farbigen Vorlagen
niöglichst in Originalgröße, auch genane korrekte
Musterblätter, Angaben über Technik, Material,
Verwenduug — kurz ein Apparat nötig, der
sehr umsassend auch die Publikation sehr kost-
spielig machen mußte. Ohne ein weiteres Jn-
teresse an der Sache, ja ohne Opfer selbst ließ
sich ein solches Vorlagenwerk nicht herstellen.
Dieses Opfer gebracht zu haben, ist das Ver-
dienst von Frauz Lipperheide, dessen kunstsinnige
Gemahlin Frau Frieda Lipperheide unter
dem Gesamttitel: Die dekorative Kunst-
stickerei. I. Aufnäh-Arbeit ^) ein mit wahr-
haft fürstlicher Pracht ausgestattetes Vorlagen-
werk erscheinen läßt. Die Einrichtung dieses
Werkes zeigt, wie alle Arbeiten der Verfasserin,
vou ihrem eingehenden Verständnis für das,
„was not thut". Es ist durchaus darauf ange-
legt, der Praxis zu dienen, erfüllt alle die For-
derungen, die wir obeu kurz angedeutet haben.
Besonders dankbar werden die Bewohner kleiner
Städte, deneu nicht die großeu, alle eutsprcchen-
den Bcdürfnisse führenden Magazine offen stehen,
die überaus lehrreich und deutlich illustrirte Text-
Partie über das „Material uud seine Anwen-
dung" anerkennen. Die Farbentafeln, welche
die alten Arbeiten in voller Treue auch mit den
durch Abnutzung im Lauf der Zeit erlittenen
Schäden — die allerdings oft zu besonders
reizvoller Wirkung des Ganzen beitragen —
wiedergeben, sind über alles Lob erhaben. Da-
P Die dekorative Kunststickerei. I. Aufnäharbeit.
Jinp. Folio mit 2 Farben-, 2 Mustertafeln und 2 Bei-
lagen fowie Textheft mit zahlreichen Holzschnitten.
Preis 15 M.
neben wird das Muster auf besondern Beilagen
in korrekter Zeichnnng gegeben — kürz hier liegt
nicht bloß ein Vorlagenwerk, sondern zugleich ein
Prachtwerk ersten Ranges vor. Wünschen wir
ihm nachhaltigen Erfolg, damit Heransgeberin
und Verleger uns recht bald mit der in Aus-
sicht gestellten Fvrtsetzung erfreuen mögen!
Mit einem breit angelegten Werk^) tritt
die Jnhaberin des bekaunten verdienten Stickerei-
Jnstituts, Frau Elisc Beuder hervor, welches
sich der vielgequälten Monogramme annehmen
und brauchbare, vor allem stickbare Mono-
gramme in grvßer Auswahl uud verschiedenster
Ausstattung liefern will. Man wird der Heraus-
geberin, die mitten in der Praxis steht, schon
glauben dürfen, daß sich in all den zahlreichen
Vorlagenwerken auf diesem Gebiet nur wenig
wirklich ohne weiteres verwendbare Mono-
gramme finden. Jn vorliegendem Werke wird
vom Standpunkte der „Weißstickerei" ausge-
gangen, was nicht hindert, die Monogramme
auch in Seide oder Gold auszuführen, ebenso
wie sie auch für andere gewerbliche Zwecke ver-
weudbar sind. Vermieden ist alles, was nicht stick-
bar ist, und das die klare Erkennbarkeit des Buch-
stabcns hindernde Beiwerk. Die Bnchstaben sind
hiusichtlich der Techniken so gezeichnet, daß keine
Stickerin im Zwcifel über die Ausführuug seiu
kanu. Jn diesem Umstande dürfte ein besouderer
Vorzug dieses Werkes liegen, da es das erste
Uiiternehmcn dieserArt ist, welches zu Stickerei-
zwecken vou eiucr Stickerin von Prvfession ge-
zeichnet ist. Was das Arrangement betrifft, so
ist jedes cinzelne Blatt so eingerichtet, nm deu
vollstäudigen Bedarf für einfache und elegante
Haus- und Leibwäsche in nicht zu verändernden
Originalgrößen zu decken. Durch den Verkauf
einzelner Blätter kommt die Verlagsbuchhandlung
den Bedürfnissen der Stickerinnen, Schulen und
Werkstätten entgegen. Bei Auswahl resp. Her-
stellung der Monogramuie würden künftig die
alten guten Vorlagen des 17. und 18. Jahr-
hunderts mehr zu berücksichtigen sein, welche der
Verfasserin wohl in Wiesbaden nicht zugäuglich
waren.
5) Das Stickereimonogramm. Für Ausführung
iu Gold-, Seiden- und Weißstickerei. Entworfen von
Fr. Elise Bender, Hoskunststickerin in Wiesbaden.
Etwa 30 Liefg. ä 3 M. Einzelne Tafelu ü 80 Ps.
Leipzig, Hoffmann L Ohnstein.
KunstgewcrbeblaU iv.
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erzielen. Will man zu erfreulichen Leistun-
gen mit der Aufnäharbeit gelangen, so ist vor
allem Anschauung erforderlich: man muß eine
Anzahl guter alter Stücke dieser Gattuug ge-
sehen haben, um zu wissen, worauf es bei der
Herstellung ankommt. Solche alte Arbeiten
sind jedoch nicht allzu häufig und nur in größe-
ren Museen dem Studinm zugänglich. Auch hier
ist wicder die Verlagsbuchhandlung von Franz
Lipperheide in Berlin rühmeud zu neuncn,
welche seit Jahren in der „Modenwelt" gute
Muster in dieser Technik veröffentlicht und zur
Neubelebuug derselben wcscntlich beigetragen
hat. Eine ausführliche Anleitung zu derartigen
Arbeiten jedoch fehlte bisher. Sollte sie von
Nutzeu sein, so waren neben farbigen Vorlagen
niöglichst in Originalgröße, auch genane korrekte
Musterblätter, Angaben über Technik, Material,
Verwenduug — kurz ein Apparat nötig, der
sehr umsassend auch die Publikation sehr kost-
spielig machen mußte. Ohne ein weiteres Jn-
teresse an der Sache, ja ohne Opfer selbst ließ
sich ein solches Vorlagenwerk nicht herstellen.
Dieses Opfer gebracht zu haben, ist das Ver-
dienst von Frauz Lipperheide, dessen kunstsinnige
Gemahlin Frau Frieda Lipperheide unter
dem Gesamttitel: Die dekorative Kunst-
stickerei. I. Aufnäh-Arbeit ^) ein mit wahr-
haft fürstlicher Pracht ausgestattetes Vorlagen-
werk erscheinen läßt. Die Einrichtung dieses
Werkes zeigt, wie alle Arbeiten der Verfasserin,
vou ihrem eingehenden Verständnis für das,
„was not thut". Es ist durchaus darauf ange-
legt, der Praxis zu dienen, erfüllt alle die For-
derungen, die wir obeu kurz angedeutet haben.
Besonders dankbar werden die Bewohner kleiner
Städte, deneu nicht die großeu, alle eutsprcchen-
den Bcdürfnisse führenden Magazine offen stehen,
die überaus lehrreich und deutlich illustrirte Text-
Partie über das „Material uud seine Anwen-
dung" anerkennen. Die Farbentafeln, welche
die alten Arbeiten in voller Treue auch mit den
durch Abnutzung im Lauf der Zeit erlittenen
Schäden — die allerdings oft zu besonders
reizvoller Wirkung des Ganzen beitragen —
wiedergeben, sind über alles Lob erhaben. Da-
P Die dekorative Kunststickerei. I. Aufnäharbeit.
Jinp. Folio mit 2 Farben-, 2 Mustertafeln und 2 Bei-
lagen fowie Textheft mit zahlreichen Holzschnitten.
Preis 15 M.
neben wird das Muster auf besondern Beilagen
in korrekter Zeichnnng gegeben — kürz hier liegt
nicht bloß ein Vorlagenwerk, sondern zugleich ein
Prachtwerk ersten Ranges vor. Wünschen wir
ihm nachhaltigen Erfolg, damit Heransgeberin
und Verleger uns recht bald mit der in Aus-
sicht gestellten Fvrtsetzung erfreuen mögen!
Mit einem breit angelegten Werk^) tritt
die Jnhaberin des bekaunten verdienten Stickerei-
Jnstituts, Frau Elisc Beuder hervor, welches
sich der vielgequälten Monogramme annehmen
und brauchbare, vor allem stickbare Mono-
gramme in grvßer Auswahl uud verschiedenster
Ausstattung liefern will. Man wird der Heraus-
geberin, die mitten in der Praxis steht, schon
glauben dürfen, daß sich in all den zahlreichen
Vorlagenwerken auf diesem Gebiet nur wenig
wirklich ohne weiteres verwendbare Mono-
gramme finden. Jn vorliegendem Werke wird
vom Standpunkte der „Weißstickerei" ausge-
gangen, was nicht hindert, die Monogramme
auch in Seide oder Gold auszuführen, ebenso
wie sie auch für andere gewerbliche Zwecke ver-
weudbar sind. Vermieden ist alles, was nicht stick-
bar ist, und das die klare Erkennbarkeit des Buch-
stabcns hindernde Beiwerk. Die Bnchstaben sind
hiusichtlich der Techniken so gezeichnet, daß keine
Stickerin im Zwcifel über die Ausführuug seiu
kanu. Jn diesem Umstande dürfte ein besouderer
Vorzug dieses Werkes liegen, da es das erste
Uiiternehmcn dieserArt ist, welches zu Stickerei-
zwecken vou eiucr Stickerin von Prvfession ge-
zeichnet ist. Was das Arrangement betrifft, so
ist jedes cinzelne Blatt so eingerichtet, nm deu
vollstäudigen Bedarf für einfache und elegante
Haus- und Leibwäsche in nicht zu verändernden
Originalgrößen zu decken. Durch den Verkauf
einzelner Blätter kommt die Verlagsbuchhandlung
den Bedürfnissen der Stickerinnen, Schulen und
Werkstätten entgegen. Bei Auswahl resp. Her-
stellung der Monogramuie würden künftig die
alten guten Vorlagen des 17. und 18. Jahr-
hunderts mehr zu berücksichtigen sein, welche der
Verfasserin wohl in Wiesbaden nicht zugäuglich
waren.
5) Das Stickereimonogramm. Für Ausführung
iu Gold-, Seiden- und Weißstickerei. Entworfen von
Fr. Elise Bender, Hoskunststickerin in Wiesbaden.
Etwa 30 Liefg. ä 3 M. Einzelne Tafelu ü 80 Ps.
Leipzig, Hoffmann L Ohnstein.
KunstgewcrbeblaU iv.
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