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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 16.1905

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Kleine Mitteilungen
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KLEINE MITTEILUNGEN

Leisching, Dr. Braun (Troppau), Regierungsrat Roms-
dorfer (Czernowitz), Dr. Pazaurek und anderen an-
schlössen. Gegen die zu weitgehende Dezentrali-
sierung im Musealwesen wendete sich eine einstimmig
angenommene Resolution. Zum nächstjährigen Vor-
ort wurde Troppau gewählt, nachdem Direktor Leisching
der wärmste Dank für seine bisherige Mühewaltung
ausgedrückt worden war. In Troppau soll auch die
nächste Konferenz zusammentreten, die mit einer
Besichtigung von Krakau verbunden werden wird;

Dr. Feyerabend (Görlitz) die Einladung zum Studium
der Oberlausitzer Ruhmeshalle, der auch in den
folgenden Tagen einige Teilnehmer nachkamen. Der
letzte Konferenztag führte die Teilnehmer in die
interessante Heimdorfer Wallfahrtskirche, wo Professor
Groll aus Wien seine in Ausführung begriffenen
Freskomalereien erläuterte. Nach einer Mittagsrast
in dem stimmungsvollen Lapire-Badeorte Liebroerda
wurde die Fahrt nach Friedland fortgesetzt, wo die
Renaissancegrabmäler der Stadtkirche und die sonstigen

PAUL
HAUSTEIN,
DAMEN-
ZIMMER
IN WEISS
POLIERTEM
AHORN, MIT
INTARSIEN,
HOLZ- UND
ELFENBEIN-
SCHNITZE-
REIEN, AUS-
GEFÜHRT

VON DER
HOFMÖBEL-
FABRIK
LUDWIG
ALTER,
NACH EINER
AUFNAHME
VON KUNST-
PHOTO-
GRAPH
PAUL
WINTER,
DARMSTADT

für die Folge wurden Czernowitz, Bozen, Prag und
Innsbruck vorgemerkt. Der Mittag vereinigte alle
Kongreßteilnehmer als Gäste des Herrenhausmitgliedes
Herrn Willy Pinzkey in Maffersdorf, worauf die aus-
gedehnten Maffersdorfer Teppichfabriken unter der
Führung des Seniorchefs zur Besichtigung gelangten.
Weitere Einblicke in die Kunstindustrie Nordböhmens
gewährte eine Wagenfahrt nach Gablonz und Morchen-
stern (Gebrüder Mahla), ein Besuch der k. k. Fach-
schule von Gablonz, sowie des neugegründeten
Gablonzer Museums. Am Abend überbrachte Direktor

Sehenswürdigkeiten des Schlosses studiert wurden.
Se. Exzellenz Graf Franz Clam-Gallas, der zu diesem
Anlasse von Grafenstein nach Friedland herüber-
gekommen war, öffnete die an Kunstschätzen reichen
Familienappartements, die den Schloßbesuchern sonst
nicht zugänglich sind, und erwies den Konferenz-
teilnehmern liebenswürdige Gastfreundschaft. Der
Verlauf der Reichenberger Tagung hinterließ allen
Teilnehmern die Erinnerung an anregungsreiche und
genußvolle Tage.
 
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