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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 16.1905

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Kleine Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4872#0047

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KLEINE MITTEILUNGEN

Gewerbe in Hanau Fachklassen für den Unterricht
in Buchdruck und Lithographie und Werkstätten für
deren praktische Erlernung einzurichten. Die Direktion
fühlte sich umsomehr verpflichtet, diesem Antrage
näher zu treten, als die Schülerzahl aus beiden Ge-
werbezweigen fortwährend in Zunahme begriffen ist,
so daß schon im Vorjahre ein voller Unterricht im
Komponieren und Zeichnen von Flächenmustern
eingerichtet werden mußte. Da jedoch sämtliche
Klassenräume der Zeichenakademie, namentlich die-
jenigen der unteren Klassen, zur Zeit stark überfüllt
sind und ein Rückgang der Frequenz nicht zu er-
warten steht, so hat die Einrichtung neuer Klassen
und Werkstätten zunächst eine Entlastung des Institutes
zur Voraussetzung. Diese wurde dadurch angestrebt,
daß die Direktion bei dem Minister für Handel und
Gewerbe eine Abänderung der Aufnahmebedingungen
für die Zeichenakademie in der Weise beantragte,
daß das Mindestalter von 13 auf 15 Jahre erhöht
wurde. Außer an der erwähnten »Drucksachen-
ausstellung« beteiligte sich die Zeichenakademie an
der von dem Leipziger Kunstgewerbemuseum ver-
anstalteten Ausstellung »Die Pflanze in ihrer deko-
rativen Verwertung« und an der von dem Kunst-

gewerbeverein zu Stuttgart ins Leben gerufenen Aus-
stellung von Feinmetallarbeiten. Auch die Welt-
ausstellung in St. Louis hat die Anstalt mit eigenen
Arbeiten beschickt, die mit den Erzeugnissen der
Hanauer Edelmetallindustrie zu einer Kollektiv-
ausstellung vereinigt wurden. Der Direktor übernahm
die Leitung der Verhandlungen und Vorbereitungen
und bildete ein aus sechs Mitgliedern des hiesigen
Kunstgewerbevereins und sechs Lehrern der Zeichen-
akademie bestehendes Komitee, welches unter seinem
Vorsitz die nötigen Arbeiten erledigte. Vor der Ab-
sendung wurden sämtliche nach St. Louis bestimmten
Gegenstände in der Aula der Zeichenakademie aus-
gestellt. Ebendort wird während der nächsten Pfingst-
ferien auch wieder eine Ausstellung der in den letzten
zwei Jahren angefertigten Schülerarbeiten stattfinden.
Der Unterrichtsplan erfuhr abgesehen von der in Aus-
sicht genommenen Einrichtung einer Fachklasse und
Werkstätte für Lithographie und Buchdruck insofern
eine Erweiterung, als die Einführung von Experimental-
vorträgen über Metallochemie und Mineralogie be-
antragt und genehmigt wurde. Die Anstalt wurde
im Sommersemester von 346, im Wintersemester von
322 Schülern und Schülerinnen besucht. -u-

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J. V. CISSARZ, SCHLAFZIMMER IN NATURFARBENEM, POLIERTEM AHORNHOLZ MIT BUCHSBAUMINTARSIEN,
AUSGEFÜHRT VON DER »DARMSTÄDTER MÖBELINDUSTRIE« PHILIPP FE1DEL

Herausgeber und für die Redaktion verantwortlich: Professor Karl Hoffacker, Karlsruhe i. B., Moltkestrasse 13.

Druck von Ernst Hedrich Nachf., o. m. b. h., Leipzig.
 
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