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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 16.1905

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Kleine Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4872#0066

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KLEINE MITTEILUNGEN

59

3.V.CI55RRZ . EMPFrcNG5ZldMER RRUM 16

WETTBEWERBE

REICHENBERG (Böhmen). Preisauschreiben des
geschäftsführenden Ausschusses der deutsch-
böhmischen Ausstellung Reichenberg igoö um
Entwürfe für ein Ausstellungsplakat, ausgeschrieben
unter alle, auch im Auslande lebenden deutsch-öster-
reichischen Künstler. Das Format soll 100X70 cm
nicht überschreiten, muß für Verkleinerung geeignet
und mit höchstens fünf Farben herzustellen sein. Vor-
geschrieben sind die Worte: »Deutschböhmische Aus-
stellung, Reichenberg iqo6«. Bei den Motiven wird
auf das Charakteristische nordböhmischer Eigenart
Wert gelegt. Ausgesetzt sind zwei Preise von 1000
und 500 Kr. Einzusenden bis zum 20. Dezember
1904 an den geschäftsführenden Ausschuß der Aus-
stellung. Künstlerisch selbständige Entwürfe von
technisch tadelloser Durchführung sind Bedingung.

-u-

ZU UNSERN BILDERN

Auf der Weltausstellung in St. Louis hat Deutsch-
land durch die große und bis ins einzelne gediegene
Ausstellung seines Kunstgewerbes einen großen Erfolg
erzielt. Insbesondere ist die große Anzahl nach den
Plänen hervorragender Raumkünstler einheitlich durch-

ZWEITE AUSSTELLUNG

DER DARMSTÄDTER

KÜNSTLERKOLONIE,

ABBILDUNG AUS DEM

KATALOG, VERLAG

VON ARNOLD

BERGSTRAESSER,

HOFBUCHHANDLUNG

geführter Innenräume her-
vorzuheben.Von München,
Karlsruhe, Stuttgart, Darm-
stadt, Berlin, Magdeburg,
aus dem Elsaß waren
solche Zimmer ausgestellt,
von denen wir schon
früher einige Abbildungen
brachten und denen wir
heute wieder eine Anzahl
folgen lassen. Der auf
Seite 45 und folgenden
abgebildete Musikraum ist
von Professor Hermann
Billing bis in alle Einzel-
heiten entworfen und de-
tailliert worden. Der Be-
stimmung des Raumes
entsprechend wurde der
Eindruck des Festlich-Ge-
tragenen, wie des Wohn-
lich - Behaglichen ange-
strebt und dies sowohl
durch die basilikenartige
Raumgestaltung wie durch
die farbige Grundstimmung des Raumes zu erreichen
versucht. Getäfel und Mobiliar wurden in Eichen-
holz ausgeführt, das in einem neutralen Blaugraugrün
gebeizt war. Ab und zu belebten dezent angebrachte
farbige Holzeinlagen, in gelben, roten und schwarzen
Tönen die Flächen, während der dekorativ farbige
Schmuck auf das Wandbild »Die Musik«, das über der
Orgel angebracht war, und das in Opaleszentglas aus-
geführte, über dem Flügel an den beiden Schmalwänden
befindliche Glasfenster »Orpheus« konzentriert war.
Außer den bei den Abbildungen bereits genannten
Künstlern waren bei der Ausführung des Raumes
noch folgende Firmen beteiligt: Rud. Ibach Sohn,
Hofpianofortefabrik in Barmen, welche den Flügel
ausführte, und Friedrich Lang, Kunstschmied in Karls-
ruhe, welcher die Beleuchtungskörper und die ganz
in Metall gehaltene Standuhr lieferte.

War dieser Raum zunächst lediglich für die Aus-
stellung gefertigt, so hatte München diesmal Räume
ausgestellt, welche nicht für den Verkauf gearbeitet
waren und teils für das neue Regierungsgebäude in
Bayreuth, teils für die Industrieschule in Nürnberg
bestimmt sind. Den Künstlern hatte man bei Durch-
führung ihrer Aufgabe vollständig freie Hand gelassen,
lediglich Zwecksbestimmung und Raumgröße waren
die Faktoren, die zu berücksichtigen waren. Bei dem
 
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