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NORDISCHE FREILUFT-MUSEEN
Form einer mit verschiedenen chorartigen Ausbauten
versehenen Turmkirche — Altertümer entsprechender
Art untergebracht sind. Sie geben einen deutlichen
Begriff von der Prachtliebe, wie sie durch das Ein-
dringen der Renaissance entstand. An Farbe und
Vergoldung fehlt es da weder
bei Kanzeln noch bei Altären,
ein eigenartiger Kontrast
gegenüber der weitaus phan-
tasiereicheren, aber weniger
prunkvollen Ausschmückung
der alten Landkirchen, an
deren Portalen Erinnerungen
an das altgermanische Tier-
ornament sich mischen mit
andern Motiven, die wahr-
scheinlich durch die irischen
Glaubensapostel ins Land
kamen und später, unter dem
Einflüsse romanischer Kir-
chenbauten südlicher gelege-
ner germanischer Landstriche
zu Erscheinungen von ganz
eigenartiger Schönheit wur-
den.
Nicht minder spricht der
Inhalt des zweiten Museums-
gebäudes an, in dem sich
hauptsächlich alles mögliche
Hausgeräte, auch Musik-
instrumente, in reicher Menge
vorfindet, geordnet nicht
nach Reihen, sondern nach
BYQD0,
BAUERNSTUBE
AUS DEM
MUSEUM
Talschaften. Jede
weist ausgespro-
chenen Lokal-
charakter in ihren
Arbeiten selbst
noch zu einer
Zeit auf, wo die
heimatliche alte
Tradition, wenn
auch nicht völlig
vergessen, doch
stark außer
Übung kam,
durch die Über-
flutung mit Ein-
flüssen, deren
Ursprung im
Lande des Apen-
nin lag. Obschon
die vorhandene,
in manchen Be-
ziehungen außer-
ordentlich hochausgebildete Kunstfertigkeit in neue
Bahnen gelenkt wurde, blieb doch von der un-
sichtbaren Wirkung der alten Elemente so viel übrig,
daß die Resultate immer einen spezifisch nordischen
Charakter bekamen, selbst da, wo, wie bei den
BYQD0, INNERES DER ARE-STUE VON SATERSDAL
NORDISCHE FREILUFT-MUSEEN
Form einer mit verschiedenen chorartigen Ausbauten
versehenen Turmkirche — Altertümer entsprechender
Art untergebracht sind. Sie geben einen deutlichen
Begriff von der Prachtliebe, wie sie durch das Ein-
dringen der Renaissance entstand. An Farbe und
Vergoldung fehlt es da weder
bei Kanzeln noch bei Altären,
ein eigenartiger Kontrast
gegenüber der weitaus phan-
tasiereicheren, aber weniger
prunkvollen Ausschmückung
der alten Landkirchen, an
deren Portalen Erinnerungen
an das altgermanische Tier-
ornament sich mischen mit
andern Motiven, die wahr-
scheinlich durch die irischen
Glaubensapostel ins Land
kamen und später, unter dem
Einflüsse romanischer Kir-
chenbauten südlicher gelege-
ner germanischer Landstriche
zu Erscheinungen von ganz
eigenartiger Schönheit wur-
den.
Nicht minder spricht der
Inhalt des zweiten Museums-
gebäudes an, in dem sich
hauptsächlich alles mögliche
Hausgeräte, auch Musik-
instrumente, in reicher Menge
vorfindet, geordnet nicht
nach Reihen, sondern nach
BYQD0,
BAUERNSTUBE
AUS DEM
MUSEUM
Talschaften. Jede
weist ausgespro-
chenen Lokal-
charakter in ihren
Arbeiten selbst
noch zu einer
Zeit auf, wo die
heimatliche alte
Tradition, wenn
auch nicht völlig
vergessen, doch
stark außer
Übung kam,
durch die Über-
flutung mit Ein-
flüssen, deren
Ursprung im
Lande des Apen-
nin lag. Obschon
die vorhandene,
in manchen Be-
ziehungen außer-
ordentlich hochausgebildete Kunstfertigkeit in neue
Bahnen gelenkt wurde, blieb doch von der un-
sichtbaren Wirkung der alten Elemente so viel übrig,
daß die Resultate immer einen spezifisch nordischen
Charakter bekamen, selbst da, wo, wie bei den
BYQD0, INNERES DER ARE-STUE VON SATERSDAL