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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 16.1905

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Berlepsch-Valendas, Hans E. von: Nordische Freiluft-Museen, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.4872#0131

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124

NORDISCHE FREILUFT-MUSEEN

1. BANK

2. TiSü-i

3. itHRANK

4. ßVFFET

5 OFFENER
KLEIDERSTANPER

6 (jESOIIERSTAIHDER

7. BEfT

8. BESTELL

9. KAMIN

BAVERNHAV-5

s Hove,Telemarkem.

A\V5£Vn iv BYQD0.

OSKARSHALL, PEISS-STUBE

AUS DEM BAUERNHOF

VON HOVE

Fahrmaterial, Schlitten wie
auch primitive bäuerliche
Karren von sozusagen urwelt-
licher Konstruktion, Prunk-
karossen, schwerfällig präch-
tigen Staatschaisen und Pflü-
gen, Eggen, unzähligem land-
wirtschaftlichem Gerät vom
ältesten Typus bis in die
jüngst vergangene Zeit. All
das aber findet natürlich
seine Erklärung am deutlich-
sten durch die Verbringung
an den ursprünglichen Be-
stimmungsplatz, in das Haus
des Landbewohners.

Die »Raulandsstuen«, ein
Blockhausbau aus Numadal
vom Jahre 1300, weiter die unweit davon befindliche »Aamli-
stuen« aus Sätersdal (Abb. S. 122, 123), entstanden 1760,
sind typische Beispiele für die älteste bekannte Art der Wohn-
hausanlage in Norwegen, die sogenanute »Arestue« oder
»Rogstue«, deren letzte 1826 gebaut wurde. Are ist die
offene Feuerstelle, Rogstue heißt einfach Rauchstube. Wie
beim Fäbodvall und den Vermeländischen Rauchstuben in
Skansen, so bestand auch hier die bäuerliche Niederlassung
aus mehreren, nicht zusammenhängenden Gebäuden, dem
Wohnhause, der Küche (dem »Eldhus«) und dem Speicher
(Loft), welch letzterer meist auch als Schlafstelle benützt wurde.
Die Nebenbauten fehlen bei den zwei genannten norwegischen
Rauchstuben, die einen großen Raum (Skaale), mit sichtbarer
Dachkonstruktion, Kammer (Kove) und Vorhalle (Forstofa,
Forhus) enthalten, eine Einteilung, die bei den meist von Ost
nach West orientierten Häusern allgemein eingehalten ist.
Über Kove und Forhus ist eine Decke eingezogen, so daß
darüber noch zwei Räume unter dem Giebel des Daches ent-
stehen, die als »Ram« be-
zeichnet werden — daher die

Benennung gewisser Anlagen
als »Ramloft-Stuv«. Vor die
eine Längsseite ist, wie dies
an ein paar Beispielen, den
Ramluftstuen im Lillehammer
Bautenmuseum, prägnant zum
Ausdruck kommt, eine ge-
deckte niedrige Vorhalle,
Skot, in voller Seitenlänge
des Hauses gelegt, (siehe
Plan des Hauses aus Säters-
dal) die oft auch über die
eine Stirnseite sich fortsetzt
und ein eigenes Dach hat.
Die Rundbalken, aus denen
die Wände gezimmert sind,

OSKARSHALL, PEISS-STUBE

AUS DEM BAUERNHOF

VON HOVE
 
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