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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 16.1905

DOI Artikel:
Schmidkunz, Hans: Javanische Kunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.4872#0171

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JAVANISCHE KUNST

hobenen Streifen, in welchem geometrische Figuren
wie namentlich langgestreckte, gegeneinander gekehrte
Dreiecke einen Gegensatz gegen die freien Veräste-
lungen der die übrige Fläche einnehmenden Pflanzen-
und Tiermotive bilden.

Wie gesagt, benützt der Javaner diese Zeichnungs-
und Färbekunst wohl nur zu seinen Kleidungsstoffen,
den sogenannten Battiks, von denen also die hier
beschriebene Kunst den Namen Battikkanst führt.
Natürlich sind ihre Produkte, wie alle Handarbeiten,
nicht billig; 10 bis 40 holländische Gulden dürfte
ein solches Stoffstück immerhin kosten. Wir denken
aber wohl gleich an die Verwendung solcher Stoffe
zu Tischgedeck, Teppichwerk, Vorhangzeug, Zelt-
material, Dekorationen verschiedener Art. Allein das

Leben des Javaners ist daheim wie auch in der Öffent-
lichkeit zu einfach, um derartige Gelegenheiten dar-
zubieten. Immerhin treibt der Javaner auch sonst
noch einiges Kunstgewerbliche. Beispielsweise verziert
er Metallgefäße, ähnlich wie es die Inder tun; aller-
dings gibt ihm hier der harte Stoff nicht jene frei-
bewegten Naturformen ein, wie sie zu dem weichen
Tuchstoff so gut passen, sondern härtere, mehr geo-
metrische als lebensartige Formen. Auch Holz-
schnitzereien finden sich: reich ornamentierte Schmuck-
kästchen, wie wir sie auch aus germanischen Ländern
kennen, mit renaissanceförmigen, aber schwerlich aus
Europa entlehnten Linienführungen, und dergleichen
mehr. (Ob Perlmutterintarsia in Holz und ähnliche
Einleg- und Mosaikarbeiten, die z. B. in Kleinasien

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SCHIFFER IN PRAG-
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