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Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 24,3.1911

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Heft 15 (1. Maiheft 1911)
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Rundschau
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Unsre Bilder und Noten
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https://doi.org/10.11588/diglit.9032#0270
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auf das Erlöschen des Privilegiums,
um die edle Lebensarbeit Schillers
so massenhaft und wohlfeil zu ver-
breiten, wie die Bibel, und der
umfangrciche Nutzverkehr, dcr wäh--
rend der ersten Hälste eines Iahr»
hunderts stattgefunden, wird wäh-
rend dcr zweiten Hälfte um das
Doppelte* wachsen. Welch eine

* Um das Wievielfache mehr ist
er gewachsen! Wer aber fragt sich
nach solchen Erfahrungen, ob viel-
leicht unser Urheberrecht an falscher
Stelle und auf irrige Weise
„schützt"? Ausführlich ist das Thcma

Menge von Papiermachern, Druk-
kersleuten, Verkäufern, Angestell»
ten, Laufburschen, Lederhändlern,
Buchbindern verdienten und wer»
den ihr Brot noch vcrdienen. Dies
ist, im Gegensatz zu der lisvslerita
arsbica manches Treibens, auch
eine Bewegung und doch nur die
rohe Schale eines süßen Kernes,
eines unvergänglichen, nationalen
Gutes. (Keller, Grüner Heinrich)

in den Dürerbundflugschriften „Das
Urheberrecht geht uns alle an" und
„Urheberschutz und Urheberschatz"
behandelt.

Unsre Bilder und Noten

^^^^it dem Blatte nach Willibald Krain, „Stille Stunde",
^ I H das wir vor dieses Heft setzen, zeigen wir dem Leser eine farbige
»Wiedergabe, wie sie uns selbst, den Nörglern an den üblichen
Farbdrucken, Frcude macht. Da es uns geradezu eine Kulturaufgabe
erscheint, gegen den gegenwärtigcn „Buntrappel" kritisch zu stimmen, so
bitten wir die Leser, dieses Blatt mit den Vierfarbendruck-Autotypien zu
vergleichcn, mit denen gut- odcr widerwillig heut auch alle „vornehmeu"
Zeitschriften ihr Publikum locken und festhalten müssen, meinethalben
auch mit unsern eignen. Warum konnte unser „Steindruck" besser
werden? Erstens: weil keine überstarke Verkleinerung nötig war, wes-
halb die Farben nur in geringem Matze „optisch zusammengerührt" wer-
den mußtcn. Zweitens: wcil die Farbengebung des Originals mit dünnem
Austrage nachzubilden war. Drittens: weil die Hand, und durch sie das
erzogene Auge die Arbcit des photomechanischen Apparats vielfach unter-
stützen oder verbessern konnte. Bilder dieser Techniken lassen sich freilich
nicht so billig herstellcn, wic noch so cffektvolle bunte Farbendruckblätter.
Aber wir meincn, dag man nun bald auch in weiteren Kreisen zu der
Ansicht kommen könnte, datz es in solchen Dingen nicht die Menge tut.

Das Bildchen selbst ist von so fciner Intimität, dag es seinem jungen
schlcsischcn Maler alle feinsinnigen Feinäugigen zu Frcunden machcn
wird. Mit den besondcrn Lichtschleiern dicser „Zimmerluft" webt cin Hauch
von Poesie über all diesen Dingcn, die aus dcr Liebe zu ihncn allen
stammt. Uns gefällt das Blatt so, daß wir eine Anzahl Abzüge als
Vorzugsdruck auf Karton ausgegcben haben. Sie sind zu einer Mark
für den Abzug käuflich.

Die acht Nachbildungen nach sehr crlesenen Photographien, die
wir dem Hcfte anfügen, möchten auf die Sammelwerke hinweisen, die der
Maler und Kunstphotograph F. Matthies-Masuren unter dem Titel
„Die Photographische Kunst im Iahre . . ." bei dem Verlage von Knapp
in Halle alljährlich herausgibt. Es sind sowohl von Figürlichem wie

(. Maiheft (9U

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