Plcrkat, aber darum rricht minder
deutlich über der „mble ä'böke" der
meisteu deutschen Gasthöfe. Nicht
selten steht eine halbe Flasche bil-
ligen Weins schon auf dem Platz
des Gastes, wenn er sich niederläßt.
Er kann eine teurcre Sorte bekom--
men, aber der Preis der vor ihm
hingestellten Flasche ist das „Mini-
mum", was von ihm verlangt
wird, denn — „beim Essen kann
der Wirt nichts verdienen". — So
sagt er, und ich glaube es vielen
von ihnen, denn ich habe schon
so schwer es tnir als gutem
Deutschen auch wird, wieder nach
Amerika weisen. Dort speist man
zwanglos an einzelnen Äischen,
ohne Massenabfütterung; zwei bis
drei Stunden für jede Mahlzeit sind
festgesetzt. Man erhält dann eine
reichhaltige Speisekarte ünd be-
stimmt die einzelnen „Gänge", man
kann mit Eis oder mit der Suppe
anfangen, man 'kann ganz nach
Beliebcn unter den verzeichneten
Speisen wählen. „Weinzwang"
kennt man Nicht. Nur in deutsch-
manche lange Hotel-Mittags-
tafel recht spärlich besetzt gesehen.
Sehr viele Gäste, die dort schlafen,
hüten sich nämlich, zur „mble
ä'döte« zu gehn. Die Geschäfts-
reisenden freilich stellen sich in be-
friedigender Zahl ein, viele Ge-
legenheitsreisende aber ziehen es
vor, irgcndwo in einem Wirtshaus
zu essen, wo fie trinken können,
was sie wollen und was billiger
ist. Der Weinzwang treibt also
den tzoteliers vielc Gäste zur Kon-
kurrenz; die verbleibenden tvenigen
sollen ihm nun die Generalun-
kosten aufbringen helfen. Ich muß,
amerikanischen Hotels sieht man
Weinflaschen auf dem Tisch. Die
Wasserflasche fehlt nirgends, oft ist
darauf bemerkt, von welcher vor-
züglichen Quelle das Wasser
stammt. Das Mittagsmahl kostet
freilich, einschließlich Kaffee, Lee
oder Milch mindestens einen Dol-
lar! Aber in Amerika ist alles
sehr teuer, daher bedeutet ein
Dollar weniger als der Preis,
der bei uns für Mahlzeit und
Wein gefordert wird. Jnfolge-
dessen ist die Zahl der in den
Hotels Speisenden verhältnismäßig
groß. Die größere Freiheit, nicht
2. Iuniheft Wi
405 §
deutlich über der „mble ä'böke" der
meisteu deutschen Gasthöfe. Nicht
selten steht eine halbe Flasche bil-
ligen Weins schon auf dem Platz
des Gastes, wenn er sich niederläßt.
Er kann eine teurcre Sorte bekom--
men, aber der Preis der vor ihm
hingestellten Flasche ist das „Mini-
mum", was von ihm verlangt
wird, denn — „beim Essen kann
der Wirt nichts verdienen". — So
sagt er, und ich glaube es vielen
von ihnen, denn ich habe schon
so schwer es tnir als gutem
Deutschen auch wird, wieder nach
Amerika weisen. Dort speist man
zwanglos an einzelnen Äischen,
ohne Massenabfütterung; zwei bis
drei Stunden für jede Mahlzeit sind
festgesetzt. Man erhält dann eine
reichhaltige Speisekarte ünd be-
stimmt die einzelnen „Gänge", man
kann mit Eis oder mit der Suppe
anfangen, man 'kann ganz nach
Beliebcn unter den verzeichneten
Speisen wählen. „Weinzwang"
kennt man Nicht. Nur in deutsch-
manche lange Hotel-Mittags-
tafel recht spärlich besetzt gesehen.
Sehr viele Gäste, die dort schlafen,
hüten sich nämlich, zur „mble
ä'döte« zu gehn. Die Geschäfts-
reisenden freilich stellen sich in be-
friedigender Zahl ein, viele Ge-
legenheitsreisende aber ziehen es
vor, irgcndwo in einem Wirtshaus
zu essen, wo fie trinken können,
was sie wollen und was billiger
ist. Der Weinzwang treibt also
den tzoteliers vielc Gäste zur Kon-
kurrenz; die verbleibenden tvenigen
sollen ihm nun die Generalun-
kosten aufbringen helfen. Ich muß,
amerikanischen Hotels sieht man
Weinflaschen auf dem Tisch. Die
Wasserflasche fehlt nirgends, oft ist
darauf bemerkt, von welcher vor-
züglichen Quelle das Wasser
stammt. Das Mittagsmahl kostet
freilich, einschließlich Kaffee, Lee
oder Milch mindestens einen Dol-
lar! Aber in Amerika ist alles
sehr teuer, daher bedeutet ein
Dollar weniger als der Preis,
der bei uns für Mahlzeit und
Wein gefordert wird. Jnfolge-
dessen ist die Zahl der in den
Hotels Speisenden verhältnismäßig
groß. Die größere Freiheit, nicht
2. Iuniheft Wi
405 §