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Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 24,3.1911

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Heft 18
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Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.9032#0497
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Sesellschaft

der Zwang zieht die Leute heran.
Das 'sollte den dentschen Hotel--
besitzern zu denken geben, die „am
Essen nichts verdienen" können.
Und das Ergebnis 'solchen Den-
kens sollte sein: Weg mit allem
Zwang! —

Bekanntlich haben die „neuen
Reisenden" weitere Wünsche, aber
an einem Ende muß man an-
fangen. Georg Asmussen

Zum Thema ^Neise-
andenken"

Eine Bitte des Dürerbundes
der eigentlich zwei Bitten. Wir
ersuchen unsre Leser erstens um

Material für Dürerbund-Arbeiten
verwendet werden.

Für den Arbeitsausschuß des
Dürerbundes: F. Avenarius

Wandern als Sitte

s ist noch gar nicht lange her,
daß die Gepflogenheiten des
Handwerks jeden Gesellen und spä-
teren Meister durch die deutschen
Lande führten, ihm überall gast-
liche Aufnahme sicherten und jeden
Frühling neu ein freies und ge-
sundes Wanderleben schufen. Wie-
viel Kraft, Humor und frische Le-
benskenntnis, wieviel Sinnenklar-
heit und Gemütsbereicherung die

tzolzschnitt nach Franz Pocci

Photographien oder Zeich-
nungen von Beispielen und Ge°
genbeispielen, von besonders guten
und besonders schlechten „Reise-
andenken". Zweitens: um sachdien-
liche Mitteilnngen und Vor-
schläge für gute Reisemitbringsel,
die doch nicht allgemeiner Art sind,
sondern zu dem besondern Ort oder
der besondern Landschaft Beziehung
haben. Ie mehr hier auf die be-
sondern Verhältnisse Rücksicht ge°
nommen, je mehr „lokalisiert" wird,
nm so besser ist's. Wir erbitten
alle Sendungen mit der Aufschrift
„Dürerbund (i. S. Reiseandenken),
Dresden-Blascwitz". Sie sollen als

§06

deutsche Iugend und das ganze
Volk aus dieser sozial uud wirt-
schaftlich fest begründeten Einrich-
tung gewonnen, das lehrt schon ein
Vlick in unsre Volkspoesie. Der
freie, der scheidende, der willkom-
mene, dcr abenteuerlustige und
ernsthaft tüchtige, der übermütig-
lockere und der treu sich mühende
Wanderbnrsche ist darin eine immer
wiederkehrcnde Gestalt. Und viele
Züge im deutschcn Wesen sind ge°
schaffen und geprägt von dieser
alten, Iahrhunderte hindurch ge-
pflegten Sitte, die ein Stück der
deutschen Kultur bcdcutet, sich ihre
eignen Äberlieferungcn geschaffen

Kunstwart XXIV, (3
 
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