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Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 24,3.1911

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Heft 18
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Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.9032#0503
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freude das Beerensammeln ist, Bee-
ren und Pilze vom Munde weg
an fremde Händler zu verschachern
um ein paar filzige Kronen. Und
lasset den Lenten die alten Steige
dnrch die Landschaft, sofern sie
keinen Schaden tun. Die wenigen
Wochen Sperre zur Iagdzeit wird
man euch dann nicht verargen.
Dcnket, was euch der heilige Pe-
trus sonst einmal antun könnte!
Wenn ihr auf eurer Hochtour zum

zen sich die großen Herren auf ihv
geschriebenes Recht, immer lcichter
nehmen sie ihre ungeschriebene so--
ziale Pflicht.

Für „arme Neisende"

icht bloß die Handwerksbur-
schen, die „ihr Schlafgeld noch
nicht beisammen haben", auch die
heranwachsendcn Schüler der ver-
schicdenen Anstalten, die jungen
Mädchen dienenden Standes und

Zeichnung von Franz Pocci

Himmel plötzlich vor einer Tafel
steht: Verbotcner Wcg!"

So Peter Rosegger in Heimgärt-
ners Tagebuch, das überhaupt eine
Quelle feiner Gedanken, gesunder
Gefühle und anspruchsloser künst-
lerischer Kleingestaltungen ist. Hat
er unrecht? Ieder, der die Erin-
nerungen seiner Iugendzeit mit den
Beobachtungen seines Heute ver-
gleicht, wird fragen: wo soll das
hinaus? Auch das Absperren der
Gärten und Parke wird immer
„unbefangener", immer fester stüt-

allerhand Lohnarbeiter können als
arme Reisende gclten, wcnn sie ein-
mal zu Fuße oder mit der Bahn
über die nächsten Stauden hinaus-
lommen. Solchen armen Reisen-
den fehlt meist die Anleitung zum
rechtcn Ausschöpfen dessen, wozu
die von Reisemarschällen Geleiteten
oder auch nur mit einem Reise-
handbuch Versehenen mühelos ge°
langen. Dann kommt's vor, daß
die Iungen unter Mißbrauch ihrer
Leibeskräfte Parforcetouren anstel-
len, die Mädchen ihr Schauen

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Kunstwart XXIV,
 
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