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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 24.1981

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Radke, Gerhard: [Rezension von: K. Brackertz (Übers.), Artemidor von Daldis, Das Traumbuch]
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Hinweise
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https://doi.org/10.11588/diglit.33080#0019

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Diese knapp gehaltene, aber zuverlässige Arbeit begründet den Wert des Buches. Kleine
Druckfehler werden in der bald zu erwartenden Neuauflage ausgemerzt sein; z.B. S. 415
muß es in Anm. 215 onasthai, S. 430 Anm. 359 und S. 436 Anm. 422 muß es Mater
magna (vgl. K. Ziegler, Kl. Pauly 3, 1074) und S. 438 Anm. 444 muß es „bis 129 n. Chr.“
(vgl. Kipp. RE V 1945) heißen. Die Entscheidungen, die B. gegenüber dem von R. A. Pack
in der Teubner-Ausgabe gebotenen Text trifft (Zusammenstellung 447-450) überzeugen
weitgehend; auf eine Diskussion wird aus Raumgründen verzichtet.
Wer das Buch in die Hand nimmt, versäume nicht, das an seinen Sohn gerichtete Vor-
wort Artemidors zum 4. Buche zu lesen.
Gerhard Radke

Hinweise

1. Das Kultusministerium Rheinland-Pfalz hat die IMPULSE 3 der Arbeitsgemeinschaft
„Altsprachliches Gymnasium und altsprachlicher Unterricht“ herausgegeben. Inhalt:
W. Stark, Möglichkeiten der Kooperation zwischen den Alten Sprachen und anderen
Schulfächern; H. Munding / K. Eyselein, Beispiel für fächerübergreifenden Projekt-
Unterricht („Ehrgeiz als Grundtrieb menschlichen Handelns“); II. J. Krapp / A. Marx,
Musik und Alte Sprachen; K. Eyselein, Kosmos, Überlegungen zu einem fächerüber-
greifenden Unterrichtsprojekt.
2. Im Frühjahr 1980 wurden zwischen Koblenz und Ehrenbreitstein fast 4 Meter unter
Wasser 60 Eichenstämme geborgen, die zu der vermutlich ältesten römischen Rhein-
brücke gehört haben. Dendrochronologische Untersuchungen an der Universität Köln
weisen die Stämme in die Zeit zwischen 45 und 50 n. Chr.
3. Schaubühne am Halleschen Ufer: Die Orestie des Aischylos. - Eine ganze Trilogie an
einem Tag, in neun Stunden: Dafür brauche ich auch neun Sätze. Peter Stein erweist
sich als hervorragender Gräzist: Er hat die gesamte Orestie neu übersetzt, und er spielt
den Text vom ersten bis zum letzten Wort, ohne den Versuch, die archaischen Denk-
weisen mit Hilfe des Rotstifts dem Jahre 1980 anzupassen. Dafür tropft rotes Blut in
Massen: Zweimal wird auf einem Bühnenwagen ein zerhacktes Leichenpaar dem Publi-
kum fast vor die Füße geschoben. Die Griechen liebten es derb und handfest, und so
auch inszeniert Peter Stein. Agamemnon rollt auf einer Schienenbahn herein, Athena
saust unter der Decke entlang. Apollon kommt mit dem Fahrstuhl. Das künstlerische
Ereignis dieser Inszenierung ist aber vor allem der Chor der alten Männer: ein Kollektiv
seniler Individuen, das sich seit zehn Jahren am Stammtisch oder auf dem Markt immer
wieder dieselben Geschichten von Krieg und Mord und Unzucht erzählen. Gespielt wird
in den Anzügen der 50er Jahre; nur die Götter haben antikische Gewandung. Und dies
ist der neunte Satz: Trotz der Sitzmühsal (ohne Stühle, auf den Treppen) sollte keiner
diese neun Stunden scheuen. (Philologenverband Berlin,. Mitteilungen 11/1980)
4. Vom 30. August bis 4. September 1981 werden die Academia latinitati inter omnes
gentes fovendae eiusdemque academiae decuria Germania in Trier einen Kongreß mit
dem Generalthema „De Roma provinciisque occidentalibus ad septentrionem vergenti-
bus“ veranstalten. Näheres: Prof. Dr. Klaus Sallmann, Sem. f. Klass. Phil, der Universi-
tät, PF 3980, 6500 Mainz.

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