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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 24.1981

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Nr. 1
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Holtermann, Horst: Homburger "Empfehlungen" oder untauglicher Versuch, die babylonische Sprachenverwirrung in Europa zu überwinden
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Maier, Friedrich: Die "Interpretationsaufgabe" im lateinischen Lektüreunterricht: ihr Stellenwert in der fachpolitischen und fachdidaktischen Diskussion
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https://doi.org/10.11588/diglit.33080#0007

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gehen. (Da muß sich dann ggf. die einzelne Schule für einige Jahre entschei-
den, bis wieder mehr Kinder kommen.)
4. In der 5. Klasse neben der Normfremdsprache Englisch in größeren Städten
auch Latein und Französisch als 1. Fremdsprache; nach Französisch als 1.
Fremdsprache muß dann aber nicht überall Englisch als 2. Fremdsprache
ab 7. Klasse obligatorisch folgen, es kann auch sehr wohl dann Latein ein-
setzen. (Was im Saarland bereits Wirklichkeit ist, sollte auch im grenznahen
Bereich von Baden-Württemberg Möglichkeit werden. Englisch oder Spa-
nisch oder Italienisch lernt man dann nach Frz I und Lat II von der 9. Klasse
an.)
Insgesamt empfehle ich eine engere Zusammenarbeit von DAV und FMF.
Die muß bei den Kollegen an der Basis, in den Fachkonferenzen der Schulen
beginnen. Sie werden schon herausfinden, was für ihre Schule wünschenswert
und machbar ist. Die Praxis muß ihr Recht erhalten.
Wir müssen uns aber auch mit den Teilnehmern des Homburger Kreises aus-
einandersetzen. Da sind nämlich viele bedenkenswerte, humane, humanistische,
europäische Gedankensplitter geäußert, die aufzugreifen sich lohnt. Das erste
Diskussionsergebnis hat mich zwar wegen der Absage an Latein in der Mittel-
stufe in Rage gebracht, aber da es sich in der Mehrzahl um Wissenschaftler
handelt, müssen sie ja in der Lage sein, ihre Positionen zu revidieren.
Mit dem Ausdruck einer begrenzten Verärgerung, aber zugleich mit den
besten Wünschen für 1981 verbleibe ich Ihr
Horst Holtermann

Die „Interpretationsaufgabe“ im lateinischen Lektüreunterricht
Ihr Stellenwert in der fachpolitischen und fachdidaktischen Diskussion*
Wenn um 2000 die Geschichte des altsprachlichen Unterrichts nach 1945, also
für etwa die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts geschrieben wird, dann könnte
man auch Sätze wie diese formulieren: „Zu den bedeutendsten Neuerungen des
Latein- (und Griechisch-)Unterrichts zählt zweifellos die Einführung der soge-
nannten Interpretationsaufgabe (Zusätzliche Aufgabe). Sie konnte sich nur all-
mählich durchsetzen und hat eine verschiedene Ausprägung erfahren.“ Wo-
durch wurde ihre Einführung gerechtfertigt? Vor welchem historischen Hinter-
grund wird sie überhaupt als Neuerung verständlich? Versuchen wir, diese bei-
den Fragen schon jetzt, da sich die „Interpretationsaufgabe“ noch in statu
nascendi befindet, in einer knappen Skizze zu beantworten:

Referat, gehalten bei Fortbildungsveranstaltungen in Dillingen (Bayern) und Dersau
(Schleswig-Holstein)

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