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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 24.1981

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Nr. 4
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Kytzler, Bernhard: Conventus Latinitati Fovendae: Augustae Treverorum 30.8.-5.9.1981
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Buchbesprechungen
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Königer, Wolfgang: [Rezension von: Victor Poeschl (Hrsg.), Sallust, 2., erw. Aufl.]
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[Rezension von: Eeva Ruoff-Väänänen, Studies on the Italian Fora]
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https://doi.org/10.11588/diglit.33080#0089

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Trier als alte Kaiserstadt bot in seinen Bauten und Museen den rechten
Rahmen; mehrere Ausflüge ergänzten das Bild der römischen Präsenz in jener
Provinz, in der sie neben anderem Wertvollem auch den Weinbau eingeführt
hat. Stimmig begann die Woche denn auch mit einer Weinprobe und endete mit
der Cena Valedictionis in einem Weingut. Hier, aber ganz gewiß nicht nur hier,
verwirklichte sich das schöne Einleitungswort Pöschls: „Gaudium est magna
pars humanitatis“. Ihm und seinem Secretarius, Prof. Sallmann (Mainz), ist für
das glänzende Gelingen dieses internationalen Kongresses sehr zu danken. In
vier Jahren, 1985, will man sich in England zum 6. Kongreß treffen.
Bernhard Kytzler, Berlin

Buchbesprechungen
Victor Poeschl, (Hrsg.): SALLUST (WDF Bd. 94), 2., erw. Aufl. 1981. Wissenschaftliche
Buchgesellschaft Darmstadt. XII, 460 S., Gzl., (39,50) DM 64,-
In seiner Einleitung betont der Herausgeber, daß Sallusts Bedeutung auf der Größe seines
Gegenstandes beruhe, der Krise Roms im Zeitalter der ausgehenden Republik. Außerdem
sei Sallust ein spezifisch röm. Geschichtsschreiber durch „die Neigung, politische Größe und
politischen Verfall auf moralische Ursachen zurückzuführen; einen tiefen Pessimismus über
das Schicksal Roms; und ein intensives Gefühl für Verantwortung und Schuld.“ Richtungs-
weisende Beiträge zur Sallustforschung sind zusammengestellt worden, und „die Divergenz
der Meinungen ist ein Zeugnis für die Größe Sallusts“. F. Klingner (1928): Über die Ein-
leitung der Historien; H. Drexler (1928): Sallust; E. Skard (1930): Sallust als Politiker;
K. Vretska (1937): Der Aufbau des Bellum Catilinae; H. Patzer (1941): Sallust und
Thukydides; P. Zancan (1942/3): Prolegomena zu Sallusts Bell. lug.; K. v. Fritz (1943):
Sallust und das Verhalten der römischen Nobilität z. Z. der Kriege gegen Jugurtha; H. Last
(1948) Sallust und Caesar im Bellum Catilinae; K. Vretska (1955): Studien zum Bellum
Iugurthinum; A. LaPenna (1959); Die Bedeutung der Proömien Sallusts; K. Büchner
(1960): Sallust: V. Pöschl (1969): Die Reden Caesars und Catos in Sallusts „Catilina“. Er-
freulich ist, daß die 2. Auflage um den bekannten Beitrag von K. Latte (aus: Neue Wege
zur Antike. II, Reihe, Heft 4/1935) erweitert wurde, in dessen Mittelpunkt Ausdruck und
Satzform, Erzählungsstil und Komposition stehen.
Leider fehlt dem überaus informativen Band ein Index. Zumindest ein Verzeichnis der
behandelten Textstellen wäre für den Schulalltag von Vorteil gewesen. Wolfgang Königer
Eeva Ruoff-Väänänen, Studies on the Italian Fora, Historia-Einzelschriften Heft 32,
Franz Steiner Verlag, Wiesbaden 1978, 18,- DM.
Die Verf. mißachtet die enge Verklammerung und wechselseitige Bestätigung der fort-
laufend zitierten Berechnungen des Rez., die im Straßenbau einen Teil der allgemeinen Ge-
schichte sehen, und kommt so zur Ablehnung der vor rund hundert Jahren von Beloch
schon ausgesprochenen Beobachtung, Fora seien auf halbem Wege gleichnamiger Straßen
angelegt. Wo sie mir Spekulation vorhält, mag sie Recht haben - der Beweis steht aus —,
der Vorwurf von Fehlern jedoch gründet sich meist auf Irrtümern der Verf. Anzuerkennen ist
ihre Hervorhebung von Fora, deren Zugehörigkeit zu einer Straße nicht erkennbar ist;
schon Cato bezeugt ein solches Forum. Zustimmung findet auch die Darstellung der Ver-
waltung und des Weiterlebens dieser Orte. Ihre Identifikation freilich ist oft strittig. Bei
allem Werte der neuen Untersuchung bedeutet der Verzicht auf eine nachgewiesene Be-
rechnungsgrundlage - z. B. Forum Cassi halbwegs zwischen Forum Romanum und Fines
Clusinorum - einen Rückschritt.

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