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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 24.1981

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https://doi.org/10.11588/diglit.33080#0093

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1. „Elektro-galvanische Elemente bei den Parthem.“ - „Ob die Geschichte der Elektrizi-
tät nicht neu geschrieben werden sollte“, muß man sich fragen, nachdem sicher ist, daß
bereits die Parther vor 2000 Jahren den Gleichstrom aus elektro-galvanischen Elemen-
ten kannten und nutzten (zu welchen Zwecken ist allerdings ungewiß). - Näheres dar-
über in Gymnasium 88 (1981) 179f. (A. A. Bartel).
2. Am gleichen Ort, auf den S. 151-172, findet sich ein Aufsatz, den alle Zunftkollegen
dankbar begrüßen werden, die sich bei der Behandlung der Gerundialia in Schule und
Universität die gängigen Lqsungen nicht recht gefallen lassen wollen (Fr. Heberlein:
Die Diskussion um die nd-Formen und der Lateinunterricht). Der Verf. gibt einen Über-
blick über den Stand der Forschung und setzt auf ein solides sprachwissenschaftliches
Fundament solide unterrichtspraktische Vorschläge, die einen gewissen Abschluß der
bisherigen Überlegungen und Versuche markieren. Tollite. legite, disputate!
3. Über den „Nutzen alter Sprachen“ und die „potentielle Progressivität einer humanisti-
schen Schulbildung“ hat H. P. Bahrdt in der bei Klett-Cotta erscheinenden Zeitschrift
Merkur (August 1980, S. 783-790) geschrieben. Da die Argumente für unsere Sache
aus einer .unverdächtigen' Ecke kommen (der Verf. ist Soziologe), sei auf diesen Auf-
satz noch einmal mit Nachdruck hingewiesen. -
Bahrdt hält die größere Leistungsfähigkeit humanistischer Gymnasien für unbestreitbar.
Zum Teil seien sie zwar auf Ursachen zurückzuführen, die mit Latein und Griechisch
nichts zu tun hätten (z. B. auf die Selektion beim Schuleintritt zugunsten der Kinder
aus höheren Schichten und den sozialen Mechanismus, d. h. die Tatsache, daß Akademi-
kerkinder vom Elternhaus alle Hilfen zum Durchhalten bekommen) - aber eben nur
zum Teil. Unter den fachspezifischen Tugenden hebt er hervor: 1. den Zwang, eine
fremde Sprachform in die eigene umzusetzen (in die alten Sprachen kann man sich nicht
„hineinparlieren“; der Schüler lernt nicht eine Sprache, sondern Sprache überhaupt);
2. die Notwendigkeit, diese Umsetzung aktiv und in kleinen, bekömmlichen Schritten
zu vollziehen (von dieser Erziehung profitiert besonders die Muttersprache, u. z. gerade
in ihrer nicht durch Fachterminologien spezialisierten Form, sondern so wie sie der All-
tag, aber auch etwa die Politik benötigt); 3. die Chance, sich durch das Eintauchen in
eine halbfremde Kultur, besonders in die antike Geschichte, „Perspektiven zu eröffnen,
in denen die eigene Kultur und der Alltag heutiger Politik verfremdet erscheinen“.
Ein Lateinunterricht im Sinne Bahrdts müßte früh, der Griechischunterricht dürfte
nicht zu spät beginnen, wenn er nicht bei Xenophon hängenbleiben soll. „Der elitäre
Beigeschmack würde sich bald wieder herstellen. Aber wenn Demokratie .Volksherr-
schaft' heißt, dürfen auch einige solcher Erziehungsziele nicht aus dem Auge verloren
werden, die der Fähigkeit zu herrschen oder besser einer Teilhabe an der Herrschaft
dienen. Früher waren diese Fähigkeiten das Monopol privilegierter Schichten: In einer
Demokratie muß man sie so weit wie möglich .sozialisieren'. Man braucht sie nach wie
vor“.
4. Im Frühjahr 1981 hat Prof. Dr. Wilfried Stroh von der Universität München im „Insti-
tut für Unterrichtsmitschau u. didaktische Forschung“ der Universität München lat.
Verse möglichst orginalgetreu, d. h. also im ursprünglichen, quantitierenden Sprach-
rhythmus, auf Band gesprochen. Die Kassette mit 2 x 60 Min. Spieldauer (CI 20) kann -
einschließlich Begleitheft (40 S.) - von jedermann bei der Landesbildstelle Süd-
bayern (Prinzregentenplatz 12, 8000 München 80) für 5,50 DM plus Porto bezogen
werden. Gesprochen werden Reine Jamben, Daktyl. Hexameter, Anapästische Dimeter,
Elegische Distichen, Äolische Maße, Galliamben und Jambische Dimeter, Trimeter und
Senare (mit klass. Prosodie: Phaedrus 1,1; mit altlat. Prosodie: Plautus Most. 1-83).

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