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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 24.1981

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Nr. 2
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Buchbesprechungen
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Radke, Gerhard: [Rezension von: Gregor Maurach, Plauti Poenulus. Einleitung, Textherstellung und Kommentar]
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[Rezension von: Ludwig Voit, Lesebuch der Antike, Band 1, Das klassische Griechenland von Homer bis Aristoteles]
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[Rezension von: W. G. Arnott, Menander]
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https://doi.org/10.11588/diglit.33080#0041

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Poenulus als Drama gewürdigt. M. untersucht die Abfassungszeit, die Struktur sowie die
Bedeutung der Komödie und fragt schließlich nach dem Verf. des griechischen Originals;
er spricht sich für Alexis aus, den bekanntesten Dichter der mittleren Komödie, dessen
Werk einen Übergang zur neueren darstellt. Der Kommentar erklärt in einem jeweüs
ersten Teil Wortwahl und -bedeutung, Satzbau und Metrik, während die nachfolgende
„Erörterung“ den szenischen Verlauf untersucht. Den Punica, die diese Komödie auch für
den Semitologen interessant machen, geht er mit Fug aus dem Wege.
Es ist schade, daß der Text durch den Kleindruck kaum lesbar ist.
Gerhard Radke

Lesebuch der Antike. Band 1. Das klassische Griechenland von Homer bis Aristoteles.
Augsgewählt und zusammengestellt von Ludwig V o i t. Heimeran-Verlag, München
1980. 532 S. 35,- DM
Das Lesebuch der Antike soll drei Bände umfassen; Band 2 wird dem Hellenismus und der
römischen Republik gewidmet sein, Band 3 der römischen Kaiserzeit.
L. Voit bietet eine wohlüberlegte Auswahl aus Homer und Hesiod und den Lyrikern.
Die Tragiker und die Komödie sind mit je einem wichtigen Drama vertreten (Eumeniden,
König Oidipus, Medeia; die Frösche). Die historische Prosa ist repräsentiert durch kenn-
zeichnende Partien aus Herodot und Thukydides. Die dritte Philippische Rede von Demos-
thenes gibt eine Probe griechischer Redekunst.
Ionische Wissenschaft und Vorsokratik sind leider nur durch einiges aus Hippokrates
vertreten. Auch wer zugibt, daß über Auswahlen immer zu rechten ist, wird hier mit Be-
dauern auf eine Lücke hinweisen.
Die Sophistik kommt zu Wort im „Herakles am Scheidewege“ von Prodikos. Die Phi-
losophie wird dargestellt durch Platons „Apologie des Sokrates“, Stücke aus dem „Sympo-
sion“ und dem 7. Brief und Aristoteles, Eth. Nicom. I und II. Am Ende steht der Zeus-
hymnos des Kleanthes.
Der Herausgeber begründet im Vorwort seine Auswahl und die Wahl der jeweiligen
Übersetzungen. Er denkt in erster Linie an Leser, die nicht Latein und Griechisch können
und die erkennen sollen, daß im Altertum viele Probleme, die uns heute noch bewegen,
erstmalig gedacht und formuliert wurden. Vielleicht ist es in den zwei folgenden Bänden
möglich, den Leser in Einleitungen zu einzelnen Stellen noch deutlicher auf solche Problem-
Lage und Problem-Wege hinzuweisen; beim Melierdialog (um ein Beispiel zu nennen) wäre
es hier schon erwünscht und notwendig. *
Knappe Einleitungen führen in Gesamtwerke und Autoren ein; 30 gut gewählte Ab-
bildungen ergänzen die Texte.
Dieses Werk, das wird schon am ersten Bande deutlich, biete dem Leser zuallermeist
einen guten Einblick in das antike Geistesleben. Es wäre wünschenswert, daß es in Schü-
lerlesebüchereien und Studienbibliotheken eingestellt würde und, wo es den schönen Brauch
und das Geld dafür noch gibt, als Preis-Buch für gute Schüler Verwendung fände.
PS. Inzwischen sind auch Bd. II und III erschienen.

Menander. Ausgabe mit neuer Übersetzung von W. G. A r n o 11. Band 1 (Aspis bis Epitre-
pontes). Loeb Classical Library, London 1979. 526 S., 4,50 £
Erster Band einer Ausgabe des gesamten Menandros mit guter Einleitung und umfangreich-
chem, sehr brauchbarem philologischem Apparat. Für jedes Stück sind Entdeckungs- und
Überlieferungsgeschichte aufgeführt. Die dramatische Handlung ist bei Textlücken durch
Zwischentexte verdeutlicht. Wertvoll auch Arnotts bühnentechnische Zwischenbemer-
kungen (Wilamowitz: „Der Philologe muß hier auch mit dem Auge, nicht nur mit dem Ohr
lesen“). Über die metrische Übersetzung steht dem Nicht-Engländer kein Urteil zu.

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