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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 24.1981

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https://doi.org/10.11588/diglit.33080#0052

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HERMANN ROHDICH
ANTIGONE
Beitrag zu einer Theorie des sophokieischen Helden
(Bibliothek der klassischen Altertumswissenschaften.
Neue Folge, 2. Reihe, Band 69)
1980. 242 Seiten. Kartoniert DM 92,-. Leinen DM 110,-
Das zentrale Problem der sophokieischen „Antigone“ ist der radikale Wandel, den
die Darstellung der Heldin im vierten Epeisodion des Stücks erfahrt: die Präsentation
eines todbereiten heroischen Individualismus weicht ausschweifenden Klagen um den
Verlust der Möglichkeit, das plötzlich als kostbar empfundene Leben im Schoße
der Gesellschaft weiterzuführen. In dieser Struktur des Dramas spiegelt sich die tra-
gische Entzweiung des Polisbürgers in die Sehnsucht nach großer Individualität und
das Bedürfnis gesicherter Existenz im Schutze der Polis. Die Unvereinbarkeit dieser
beiden Momente ist die Basis der sophokieischen Tragödie. Von ihr aus ist auch
die Schuldfrage anzugehen, die gerade von der neueren philologischen Kritik dem
tragischen Weltverständnis zuwider einseitig zu Lasten Kreons beantwortet worden
ist. Die vorliegende Arbeit versucht in durchgängiger Interpretation nicht nur der dem
Drama zugrunde liegenden tragischen Wahrheit gerecht zu werden, sondern auch
die eigentümlich sophokleische, über diese Wahrheit hinwegdichtende Psychagogie
herauszuarbeiten, in der die Ursache für die kontroversen Standpunkte in der Inter-
pretationsgeschichte der „Antigone“ zu suchen ist.
B. L. VAN DER WAERDEN
Die gemeinsame Quelle der erkenntnistheoretischen
Abhandlungen von Iamblichos und Proklos
(Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften,
phil.-hist. Klasse, Jahrgang 1980.12. Abhandlung)
1980. 30 Seiten. Kartoniert DM 14,-
Das erste Proömium zum Euklidkommentar des Proklos ist eine einheitliche erkennt-
nistheoretische Abhandlung von hohem Rang über Objekt und Methode der mathe-
matischen Wissenschaften. Die Grundgedanken dieser Abhandlung findet man auch,
allerdings in verwässerter und zum Teil verstümmelter Form, bei dem älteren Autor
Iamblichos in der Schrift „Über die gemeinsame mathematische Wissenschaft“. In
der vorliegenden Arbeit wird nachgewiesen, daß die gemeinsame Quelle der Abhand-
lungen von Iamblichos und Proklos eine Schrift des Astronomen Geminos von
Rhodos war.
Der Autor vermutet, daß diese Schrift das erste Buch des verlorenen enzyklopädischen
Werkes von Geminos „Betrachtung der mathematischen Wissenschaften“ war. Eutokios,
der Kommentator des Archimedes, hat dieses Werk (in mindestens 6 Büchern) noch
gekannt.
CARL WINTER UNIVERSITÄTSVERLAG HEIDELBERG
 
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