mytbo ver/'fas", in dem er eine Definition des Begriffes Mythos und verschiedene Arten seiner Inter-
pretation einschließlich der ethischen Mythosinterpretation des Comenius vorstellte. Dem Festvor-
trag voraus gingen Worte der Begrüßung und Einführung durch die drei Moderatoren des Semi-
nars, in deren Händen ebenfalls die Organisation des aufwendigen und in seiner Art wohl derzeit
einzigartigen Seminars lag: Prof. Dr. Bohumila Mouchovä vom Institut für Altertumswissenschaft
der Prager Karlsuniversität, OStR i H. Ulrike Wagner vom Institut für Alte Sprachen der Universität
Erlangen und OStR Dietmar Alexa, der Vorsitzende der L. V. P A aus Werne. Stellvertretend für den
Orden (Canon/'a Sfrabov/'en.s/'.s) sprach ferner Dr. Josef Simandt von der Katholischen Fakultät der
Karlsuniversität. Ein Quartett rundete mit musikalischen Einlagen das Programm ab. Am Nachmit-
tag desselben Tages führten Prof. Mouchovä und Studentinnen der Prager Universität durch die
berühmte Bibliothek des Klosters Strahov. Die lateinischen Erläuterungen beeindruckten ebenso
wie die prunkvolle Ausstattung der beiden Säle der Philosophie und Theologie: Fresken, die vielfach
mit lateinischen Inschriften versehen sind, beinhalten Szenen aus der antiken Philosophie- und Wis-
senschaftsgeschichte, die ihre Vollendung im Christentum findet.
Das eigentliche Seminarprogramm - Jcbo/ae, Übungen und Vorträge - begann am nächsten Tag
und fand wie beim ersten Seminar im Jahr 1992^ in dem etwa 20 Kilometer von Prag entfernten
Hotel Karlik statt. Wer das Thema Mythos vertiefen wollte, konnte die 5cbo/a des nicht nur in der
Theorie, sondern auch in der Praxis ausgezeichneten Didaktikers Prof. Fritsch besuchen, die „De de/'s
et bero/bus /n Pbaed/*/' fabu/as recepf/'s" betitelt war. „Locut/'ones cofb'd/'anae et scbo/asü'cae" waren
Gegenstand einer weiteren 5cbo/a von Prof. Fritsch, in der die Teilnehmer eine Fülle von Wendun-
gen antiker Autoren für den Schulgebrauch oder für Gespräche über so zeitlose Themen wie das
Wetter kennenlernten. Auf die amb/'gu/Ya.s verborum wies mit Eloquenz Dr. Claudio Piga (Trez-
zo/Adda) in seinem Vortrag über die Rhetorik in der Antike „De /do/z's for/'" hin. Einen interessanten
Einblick in Comenius' Werk gab Dr. Raimund Pfister (München) in seinem Vortrag, in dem die Zu-
hörer u. a. erfuhren, daß Comenius zwar den Gebrauch einer einzigen Sprache für ein vereintes
Europa forderte, aber im Hinblick darauf keine der gewachsenen europäischen Sprachen ohne Ein-
schränkung für geeignet hielt. Ebenfalls mit dem Werk jenes berühmten Pädagogen befaßte sich
der Comeniuskenner Dr. Martin Steiner (Prag) in seiner 5cbo/a „De Ar/'adnae f/'/o". Den Mythos in
seiner rezeptionsgeschichtlichen Breite führte Dr. Gerhard Fink (Nürnberg) vor, als er sein gebann-
tes Publikum in die Welt der „ßavar/'a fabu/osa" entführte. Sein Diavortrag bestach ebenso durch
das abwechslungsreiche, immer wieder für Überraschungen sorgende Material wie durch die hu-
morvolle Art der Darbietung. Der 5cbo/a von Prof. Mouchovä „De vocabu/fs act/'s grammad'cae" ist
es zu verdanken, daß die Seminarteilnehmer in Zukunft nicht mit ihrem Latein am Ende sein wer-
den, wenn das Gespräch auf grammatische Themen kommt. Das gleiche gilt für das Thema Pferde,
das Silke Trojahn (Halle) in ihrer dcbo/a „De and'quorum rebus equesfr/bus" erschöpfend be-
handelte. Im modernen Gewand der fabu/a nubecu/ata erarbeitete Dietmar Alexa den vor allem in
der ovidischen Version bekannten Mythos „Pb/'/emon und ßauc/'s"^ Neues zum Thema Fadenpuppe
in der Antike bot Ulrike Wagner in einem kenntnis- und materialreichen Vortrag mit dem Titel „De
mob/7/ /z'gno (Hor.sat.2,7,82). Qu/ fuer/'nt apud veferes /ud/ scaen/'c/ puparum". Mit einem bunten
Streifzug durch die unterschiedlichen Kulturen der Welt verbunden, unterrichtete sie über die ver-
schiedenen Arten des antiken Puppentheaters. Ferner gab sie den Seminarteilnehmern in einer
Scbo/a die Möglichkeit, das Abfassen lateinischer Texte zu üben. Höhepunkt war die szenische Um-
setzung von selbst komponierten Gesprächen zwischen Odysseus und Nausikaa durch die Teilneh-
mer. Um die Verbesserung der Sprechfähigkeit der d'rones bemühten sich vor allem Inge Pessarra-
Grimm (Kamen), die sich im übrigen auch dieses Mal wieder um die Herstellung eines eigenen Se-
minarbutton verdient gemacht hat, und Mechthild Lemke (Münster), deren pädagogisch einfühl-
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pretation einschließlich der ethischen Mythosinterpretation des Comenius vorstellte. Dem Festvor-
trag voraus gingen Worte der Begrüßung und Einführung durch die drei Moderatoren des Semi-
nars, in deren Händen ebenfalls die Organisation des aufwendigen und in seiner Art wohl derzeit
einzigartigen Seminars lag: Prof. Dr. Bohumila Mouchovä vom Institut für Altertumswissenschaft
der Prager Karlsuniversität, OStR i H. Ulrike Wagner vom Institut für Alte Sprachen der Universität
Erlangen und OStR Dietmar Alexa, der Vorsitzende der L. V. P A aus Werne. Stellvertretend für den
Orden (Canon/'a Sfrabov/'en.s/'.s) sprach ferner Dr. Josef Simandt von der Katholischen Fakultät der
Karlsuniversität. Ein Quartett rundete mit musikalischen Einlagen das Programm ab. Am Nachmit-
tag desselben Tages führten Prof. Mouchovä und Studentinnen der Prager Universität durch die
berühmte Bibliothek des Klosters Strahov. Die lateinischen Erläuterungen beeindruckten ebenso
wie die prunkvolle Ausstattung der beiden Säle der Philosophie und Theologie: Fresken, die vielfach
mit lateinischen Inschriften versehen sind, beinhalten Szenen aus der antiken Philosophie- und Wis-
senschaftsgeschichte, die ihre Vollendung im Christentum findet.
Das eigentliche Seminarprogramm - Jcbo/ae, Übungen und Vorträge - begann am nächsten Tag
und fand wie beim ersten Seminar im Jahr 1992^ in dem etwa 20 Kilometer von Prag entfernten
Hotel Karlik statt. Wer das Thema Mythos vertiefen wollte, konnte die 5cbo/a des nicht nur in der
Theorie, sondern auch in der Praxis ausgezeichneten Didaktikers Prof. Fritsch besuchen, die „De de/'s
et bero/bus /n Pbaed/*/' fabu/as recepf/'s" betitelt war. „Locut/'ones cofb'd/'anae et scbo/asü'cae" waren
Gegenstand einer weiteren 5cbo/a von Prof. Fritsch, in der die Teilnehmer eine Fülle von Wendun-
gen antiker Autoren für den Schulgebrauch oder für Gespräche über so zeitlose Themen wie das
Wetter kennenlernten. Auf die amb/'gu/Ya.s verborum wies mit Eloquenz Dr. Claudio Piga (Trez-
zo/Adda) in seinem Vortrag über die Rhetorik in der Antike „De /do/z's for/'" hin. Einen interessanten
Einblick in Comenius' Werk gab Dr. Raimund Pfister (München) in seinem Vortrag, in dem die Zu-
hörer u. a. erfuhren, daß Comenius zwar den Gebrauch einer einzigen Sprache für ein vereintes
Europa forderte, aber im Hinblick darauf keine der gewachsenen europäischen Sprachen ohne Ein-
schränkung für geeignet hielt. Ebenfalls mit dem Werk jenes berühmten Pädagogen befaßte sich
der Comeniuskenner Dr. Martin Steiner (Prag) in seiner 5cbo/a „De Ar/'adnae f/'/o". Den Mythos in
seiner rezeptionsgeschichtlichen Breite führte Dr. Gerhard Fink (Nürnberg) vor, als er sein gebann-
tes Publikum in die Welt der „ßavar/'a fabu/osa" entführte. Sein Diavortrag bestach ebenso durch
das abwechslungsreiche, immer wieder für Überraschungen sorgende Material wie durch die hu-
morvolle Art der Darbietung. Der 5cbo/a von Prof. Mouchovä „De vocabu/fs act/'s grammad'cae" ist
es zu verdanken, daß die Seminarteilnehmer in Zukunft nicht mit ihrem Latein am Ende sein wer-
den, wenn das Gespräch auf grammatische Themen kommt. Das gleiche gilt für das Thema Pferde,
das Silke Trojahn (Halle) in ihrer dcbo/a „De and'quorum rebus equesfr/bus" erschöpfend be-
handelte. Im modernen Gewand der fabu/a nubecu/ata erarbeitete Dietmar Alexa den vor allem in
der ovidischen Version bekannten Mythos „Pb/'/emon und ßauc/'s"^ Neues zum Thema Fadenpuppe
in der Antike bot Ulrike Wagner in einem kenntnis- und materialreichen Vortrag mit dem Titel „De
mob/7/ /z'gno (Hor.sat.2,7,82). Qu/ fuer/'nt apud veferes /ud/ scaen/'c/ puparum". Mit einem bunten
Streifzug durch die unterschiedlichen Kulturen der Welt verbunden, unterrichtete sie über die ver-
schiedenen Arten des antiken Puppentheaters. Ferner gab sie den Seminarteilnehmern in einer
Scbo/a die Möglichkeit, das Abfassen lateinischer Texte zu üben. Höhepunkt war die szenische Um-
setzung von selbst komponierten Gesprächen zwischen Odysseus und Nausikaa durch die Teilneh-
mer. Um die Verbesserung der Sprechfähigkeit der d'rones bemühten sich vor allem Inge Pessarra-
Grimm (Kamen), die sich im übrigen auch dieses Mal wieder um die Herstellung eines eigenen Se-
minarbutton verdient gemacht hat, und Mechthild Lemke (Münster), deren pädagogisch einfühl-
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