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Deutscher Altphilologenverband [Editor]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 37.1994

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Nr. 4
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https://doi.org/10.11588/diglit.33059#0151

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S. Albert, De centesimo anniversario Thesauri Linguae Latinae, 320-334; A. Chernjak, In memoriam
lacobiBorovskij(t 1994),418-421. EcKARtMENSCHiNG

B. Fachdidaktik
HELGA VON HEINTZE setzt in Gymnasium (Bd. 101,1994, Heft 4, 289-311) ihren mit weiteren 1 5 Bild-
tafeln ausgestatteten Beitrag „Athena Polias am Parthenon als Ergane, Hippia, Parthenos" fort (Teil
I in Heft 5, Jg. 100, 1993, 385-418). - Mit der klassischen Maxime p.r)5ev dyorv beschäftigt sich W.
NicoLAl: „Zuviel des Guten ist ungesund. Zur Dialektik von forcierter Leistungssteigerung und
Selbstgefährdung in der griechischen Literatur" (312-332). Der Bogen reicht von Homer bis Platon;
ein Blick auf das allgegenwärtige Wachstumsverlangen zeigt die Aktualität dieser Fragestellung. - L.
Voiis Beitrag „Horaz als Gutsbesitzer" schildert den Dichter auf seinem Sabinum (333-337). - Von
untersucht unter der Überschrift „Dido bei Ovid (epist. 7)" (338-348) die Gestalt der Karthagerin bei
Vergil und in Ovids Heroides: „Vergils Dido ist eine dem Epos angemessene Heroine, die zwischen
maßloser Liebe und wildem Zorn schwankt". Ovids Dido ist „eine Frau, die mit alten Mitteln in ste-
tem Wandel der Stimmung den Geliebten zum Bleiben zu veranlassen sucht: eine erste Transfor-
mation der vergilischen Gestalt in ihrer Rezeptionsgeschichte". - Mit zwei umstrittenen Passagen
aus Tacitus' Germania, der Erklärung der Bezeichnung ,Germania' und der ,Schreckfrisur' der Sue-
ben, beschäftigt sich A. SiÄDELE: „Namenssätze und Suebenknoten. Zu Tac. Germ. 2, 2f. und 38, 2"
(349-358) und schlägt eine Neukonstituierung der Passage Germ. 2, 2f. vor. - In Heft 5/1994, S.
408-428 äußert sich M. VtELBERG „Zur Schuldfrage in Vergils Aeneis" , wobei er - ausgehend vom
Zweikampf zwischen Turnus und Aeneas (Aen. 12,930ff.) - die Deutung der sog. deutschen Schule
(die Aeneis als durchgängige Verherrlichung des Augustus und seiner Leistung) jener jüngeren In-
terpretation der sog. amerikanischen Schule gegenüberstellt (die Aeneis als pazifistisches, antimili-
taristisches Manifest; die Tragödie des Turnus als Schlußstein des vergilischen Pessimismus, Aeneas
als moralischer Verlierer). - D. LOHMANN befaßt sich mit Fragen der Interpretation, Komposition und
Datierung der im Unterricht vielgelesenen Horazode I 7 und empfiehlt, sie zusammen mit ep. I 11
(dem Bullatiusbrief) zu lesen: „Man gewinnt fast den Eindruck eines Lehrbeispiels für die unter-
schiedliche Gestaltung ein und desselben Themas", so Lohmann in: „Tu sapiens Plance ... - Zu Horaz
c. I 7" (429-454).
In der Zeitschrift Anregung (40. Jg., 1994, Heft 4, 225-229) setzt M. WENZEL die in Heft 3 begonne-
nen theoretischen Ausführungen „Transfer in die Wirklichkeit. Das Angstphänomen bei Lukrez" mit
praktischen Beispielen fort. Entsprechenden Passagen aus Lukrez stellt er das Lied „Angst" von Her-
bert Grönemeyer gegenüber und stellt fest, „daß zwei Autoren bei einem Phänomen zu ganz ver-
schiedenen Schlußfolgerungen gelangen können." - R. BIEDERMANN interpretiert Catulls „Juventius"-
Gedichte vor dem kulturgeschichtlichen Hintergrund der Entwicklung der Homosexualität in Grie-
chenland und Rom und als Ergänzung zu den „Lesbia"-Gedichten unter dem Titel „luvenum amor"
(230-238). - P. DRÄGER äußert auf S. 239-247 „Zu Gliederung und Syntax des Aeneis-Proömiums"
(1,1-33): die 33 Verse gliedern sich in drei gleichgroße Gruppen, die wiederum in je 7 + 4 Verse
auseinandertreten. Sie handeln von Rom als Ziel, Troja als Ursprung und Karthago als Versuchung.
Abgebildet wird das polare Widerspiel von Kräften und Gegenkräften, die in jeweils anderer Kon-
stellation (Juno, fatum) wirken. - A. DEPPRICH berichtet von einem Service, den das Packard Huma-
nities Institut in Los Altos, U S A., anbietet: bei entsprechender technischer Ausstattung (E-mailbox,
Software) und gegen eine Lizenzgebühr kann man schnellen Zugriff auf lateinische Originaltexte

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