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Deutscher Altphilologenverband [Editor]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 37.1994

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Nr. 1
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Aktuelle Themen
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Maier, Friedrich; Burck, Erich [Honoree]: Erich Burck 30.11.1901-10.1.1994
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https://doi.org/10.11588/diglit.33059#0007

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den Vertrieb des Mitteilungsblattes auf eine neue vertragliche Grundlage zu stellen, die bei etwa
gleichbleibendem Umfang nicht nur die Kosten senkt, sondern nunmehr dem Verband die
„Anzeigenhoheit" im eigenen Mitteilungsblatt sichert und dadurch in Zukunft auch zusätzliche
Einnahmen erwarten läßt. Unabhängig davon müssen sich aber alle Mitglieder des Deutschen
Altphilologenverbandes darüber im klaren sein, daß eine effektive Öffentlichkeitsarbeit ihres
Verbandes auf Dauer nicht mit Pfennigbeiträgen zu bestreiten ist. Mit einer Mentalität, wie sie in
dem Protestbrief zum Ausdruck kommt, der in dieser Ausgabe in der Rubrik „Zur Diskussion
gestellt" abgedruckt ist, lassen sich die anstehenden Aufgaben jedenfalls nicht bewältigen Aus
gegebenem Anlaß sei daher daran erinnert, daß sämtliche Tätigkeiten des Vorstandes einschließlich
der Redaktion des Mitteilungsblattes ehrenamtlich und ohne jegliches Honorar geleistet werden.
Erstattet werden nur nachgewiesene Unkosten, die den Mitgliedern im Dienst des Verbandes
entstanden sind.
ANDREAS FRITSCH

AktueNe Themen

Erich Burck 30.11.1901 - 10.1.1994
Der Ehrenvorsitzende des Deutschen Altphilologenverbandes, Professor Dr. Dr. h. c Erich Burck, ist
am 10. Januar im 93. Lebensjahr verstorben. Zu Ende gegangen ist ein reiches und langes Gelehr-
tenleben, das angemessen zu würdigen den Fachkollegen überlassen sei. Freilich läßt sich Erich
Burcks wissenschaftliche Arbeit nicht so einfach trennen von seinem fachpolitischen Engagement,
beides gehörte eng zusammen. Es war seine Grundüberzeugung, von der er sich in seinem
50jährigen Wirken an der Universität Kiel leiten ließ, daß Hochschule und Gymnasium gerade bei
der Vermittlung der angefochtenen Fächer Latein und Griechisch eng Zusammenarbeiten müßten.
Der Professor nahm sich, wie alle bisherigen Würdigungen zu seinem 70., 75., 80. und 85. Geburts-
tag in diesem Mitteilungsblatt hervorhoben, persönlich in die Pflicht, seine Kompetenz und Autori-
tät, wo immer es möglich war, in staatlichen Gremien, Kommissionen, Beiräten u. ä. zur Geltung zu
bringen und sich für die Alten Sprachen öffentlich zu „bekennen". Das brachte ihn sehr bald über
den LV Schleswig-Holstein in den Vorstand des DAV, den er von 1952-1956 vorbildlich als erster
Vorsitzender leitete. Von da an gehörte er bis 1971 dem Gesamtvorstand an, unermüdlich darauf
bedacht, auf Regionaltagungen oder Gesamttagungen des Verbandes (er organisierte die Kieler
Tagung 1972) den Rat und die Hilfe eines für die Bildungspolitik aufgeschlossenen Universitätsleh-
rers anzubieten. 1970 wurde er zum Ehrenmitglied und nicht viel später zum Ehrenvorsitzenden
des DAV ernannt. Erich Burcks Leistung hat offensichtlich auch in einer größeren Öffentlichkeit
Anerkennung gefunden, er wurde mehrfach geehrt, u. a durch die Verleihung des Großen Bun-
desverdienstkreuzes Konrad Adam würdigt in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung den Verstorbe-
nen mit den Worten: „Burck war Professor, vor allem aber Lehrer. Er wußte, daß sich das Schicksal
der alten Sprachen an den Schulen entschied, inzwischen wahrscheinlich entschieden hat." Die im
letzten Teilsatz mitschwingende Resignation mag man nicht teilen; mit dem Tod Erich Burcks wä-
ren dann, so müßte man schließen, über kurz oder lang auch die Alten Sprachen am Ende. Eher
sollte uns das Andenken an diesen großen Menschen - die Süddeutsche Zeitung stellte ihren Nach-
ruf auf ihn unter das Motto „Gelebte Humanitas" - Anlaß sein, stets in seinem Sinne und aus
Dankbarkeit ihm gegenüber den Wert der humanistischen Bildung gleichermaßen engagiert unter
Beweis zu stellen - an Universität und Schule und im Zusammenwirken beider Institutionen. Daß

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