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Müller, Franz Hubert
Die St. Catharinenkirche zu Oppenheim: Ein Denkmal teutscher Kirchenbaukunst aus dem 13. Jahrhundert. Geometrisch und perspectivisch dargestellt und mit einem erläuterndem Texte versehen. Mit 24 Kupferplatten Imperialfolio ([Hauptbd.]) — Darmstadt, 1836

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https://doi.org/10.11588/diglit.18725#0064

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56

Die Figur 1 gibt ferner den halben Grundriss eines der Seitenkapellchen, welchen
man nur in die Lage des Grundrisses der ganzen Kirche, auf die linke Seite zu bringen
braucht, um ihn vollkommen zu verstehen.

Unter Figur 2 ist eine der kleinen Säulen an diesen Kapellchen, auf der rechten
Seite und unter Figur 3 eine andere, auf der linken Seite dargestellt. Heber den
Knäufen derselben steht ein Stück der Glieder der Spitzbogen, welche sich darauf
vereinigen.

Auf Figur 2 ist dieses Stück mit Laubwerk verziert, nach einem Bruchstücke,
welches sich von dieser Seite noch vorfand. Der Grundriss von Figur 2, aus dem
Achteck construirt, ist von sinnreicher Erfindung ; der von Figur 3 ist zwar einfacher,
aber ebenfalls schön zusammengesetzt. Die Figur 8 zeigt den ersten Schlusstein in
dem obersten, zum Theü noch erhaltenen, Seitenkapellchen auf der linken Seite, in
Grund- und Aufrisse; er stellt ein achteckigtes Gewölbchen dar, welches zwischen den
herunterhängenden Pfeilern acht Zugänge hat. Sämmth'che Figuren 2, 3 und 8 aber,
sind nach dem doppelten Maassstabe von Figur 1 und 4 entworfen, nämlich 2 Zoll
rheinl. machen einen Fuss aus; also der 6te Theil der natürlichen Grösse.

Figur 5 ist der Grund- und Seitenaufriss des, auf dem 12. Blatte gegebenen
Fensters mit der Glasmalerei, nach einem zu diesen Fenstern überhaupt angenommenen
Maassstabe, von ohngefähr VA Zoll des pied du roi zum Fusse.

Sechzehntes Blatt. Die perspeetivische Ansicht der Chöre von Innen.

Mit besonderer Berücksichtigung wurde zu diesem Blatte ein Standpunkt gewählt,
von dem aus es möglich war, den Hauptchor sowohl, als auch die beiden Seitenchöre
mit einem Blicke zugleich übersehen zu können. Da dieser Standpunkt aber, der Wahr-
heit gemäss, auch diesmal innerhalb des Gebäudes angenommen werden musste, so wurde
dazu das äusserste untere Eck, in der linken Vorlage des Kreuzes bestimmt. Der Sach-
kundige wird hiernach leicht diesen Standpunkt im Grundrisse bestimmen können. Aus
der Wahl desselben geht die besondere Stellung der Bildlläche hervor, mit welcher hier
keine der perspectivischen Linien parallel läuft. *)

das e zuletzt, welches deutlieh zu sehen ist, widersprechen. Das „ane gehaben" soll dann ohne gehoben
bedeuten, als die sicherste Bestimmung- der Grosse des Brodes, das durch das Heben eine nicht immer
gleiche Ausdehnung' erhält.

*) Man wird es demnach wohl nicht missfällig aufnehmen, dass diese Ansicht der im Plane angekündigten
„von einem der Seiterichöie von Innen" substituirt wurde.
 
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