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Münchener Punsch: humoristisches Originalblatt — 18.1865

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https://doi.org/10.11588/diglit.25834#0139

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mederzuschreiben, aber sie ist Nichts, wenu man deu amerikauischen
Reichthum und noch weuiger als Nrchts, wenn mau Dawison's
Kunsi in Auschlag briugt. Die große Republik hat wohl gethan,
diese Epoche bis uach ersolgtem Friedensschluß zu verschieben.

Dawisou's Spiel ist hiureissend, uuwiderstehlich, blocade-
brecheud — uud schou deßhalb kounte die Reise bisher nicht statt-
finden. Aber später werden die Söhue Washiugtou's die Been-
diguug ihres Biirgerkrieges uicht besser seieru könneu, als durch
den Genuß des großen deutsch-polnischeu Roscius. Nach seincm
Gastspiel muß die Monroedoctrin modificirt werdeu: „Amerika
sür die Amerikauer, uud — sür Dawison".


Rimplhuber. Die Arbeiiseiustellungeu werdeu ja formlich epide-
misch?

Tatschler. Ja. Jn Nassau gibt's einen Abgeordneten-Strike.

PÜmpchuber. Wie steht's aber dann mit der Bezahlnng der Diäten?

Tatschler. Die sließen fort.

Rimpchukier. Woher? Aus dem Säckel der Wähler?

Tatschler. O nein, der Staat bezahlt auch die feiernden Deputir-
ten, damit sie warten können.

Piinpchuber. Nun, das geht ja ganz nach Lasallischen Grund-
sätzen! Sage noch Einer, daß Nassau nicht demokratisch sei.

Am Palmsonntag seguete der Pabst die Palmeu und ber-
theilte ste an die auwesenden Diplomaten.

Da es mit den Erfolgen der moderueu Staatskunst ganz
verzweifelt schlecht steht, so mag die Diplomatie wohl mit Be-
gierde die Gelegenheit ergriffen haben, um wieder einmal eiue
Palme davonzutrag en.

Vei der Visitatiou.

Bischof. Wie ist's denn, Herr Pfarrer, ich glaube: Jhre Banern
lesen Schlechtes?

Pfarrer. Schlechtes lesen sie nicht, aber schlecht lesen thnn s'!
 
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