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Ovidius Naso, Publius; Lori, Michael [Bearb.]
Traurlieder des Publius Ovidius Naso: in deutschen Reimen — Augsburg, Freyburg in Breißgau, 1762 [VD18 12331015]

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https://doi.org/10.11588/diglit.31283#0187

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Buchs 1/7 ^lag s Lied.

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Eine Bittschrift.
entfernter Gott! vor dir knie ich zü sprecheM
Doch darf ein Mensch zu Gott auch eine Rede thun ?
^u Willkür unsers Reichs! so lang du ohn Gebrechen,
Wird auf der Götter Wach Äusomen beruhm
O Zier, und Bild, und Blüh des grünen Vaterlandes!
Du! 0 so großer Mann, als d, inc Erde ist!
Leb lang aufdiesem Rund mit Wunsch des Götterstandes!
Geh hin in dein Gestirn; doch erst nach langer Frist. L
Nur schone deinem Keil, und gar zu s.?euen Blitzen:
Es giebr, was übrig ist, noch einen Hellen Schein.
Du zürnest zwar mit Maaß: du willst nicht Blut verspritzen :
Die Rechte bleiben mir; ich darfdein Bürger seyn. l»
Was mir geschenket ist,ward andern nicht erlaubet:
Es nennt mich dein Verweis nrcht einen Elendem
All das verdiente ich, und hatte esgeglaubet:
Doch ließ dein Zorn die Straf der Sund nicht gleich ger -6
schehn.
Verwiesen mußteich des Pontens Strand betreten;
Als du nach chcn die Reis verdammet hast.
Ich kam Befehl gemäß in des Eux-n >s Letten:
Wo um der Erdestang das Wasser sich verglaßt. s»
Es quälte mich nicht so die allzeit kalte Lüste,
Und der von grauer Haut umschränkte Erdenschroll:
Daß ich dem wilden Ohr umsonst lateinisch rufte;
Und das itzt Dckrsch jst, was Graisch einst erscholl: 24
Als daß die nahen Feind mich rings herum verschließen:
Denn selbst das kleine Schloß uns kaum beschützen mag.
Die Sorge lässet uns den Frieden nicht erspriesscn:
Bald drücket uns der Krieg, bald droht uns seine Plag, 2-
Nur da laß mich hinweg! har^dd soll mich verschlucken:
Sein Wirbel drehe mich gar zu dem Styx hinab'
M Zft
 
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